Forscher:innen vom Institut für Public Health und Pflegeforschung (IPP) der Universität Bremen waren auf der 4th International Conference of the German Society for Nursing Science (DGP) am 8. und 9. Mai 2025 in Berlin stark vertreten. Unter dem Konferenzmotto „Nursing Research: Are we keeping up?“ präsentierten die IPP-Abteilungen Pflegewissenschaftliche Versorgungsforschung und Pflegewissenschaftliche Evaluations- und Implementierungsforschung aktuelle Forschungsergebnisse zu den Themen Künstliche Intelligenz (KI), School Nursing und präventive Hausbesuche. Die Arbeiten der Forscher*innen des IPP unterstreichen die führende Rolle des IPP in der Pflegewissenschaft und dessen Engagement für innovative Ansätze in Forschung und Praxis.
Dr. Kathrin Seibert eröffnete das Symposium „Artificial Intelligence in Nursing Care – Perspectives on Repositories and AI Systems“ mit einem Impuls zum KI-Einsatz in der Pflege und moderierte die folgenden Beiträge aus Forschungsprojekten im BMBF-Förderprogramm Repositorien und KI-Systeme im Pflegealltag nutzbar machen. Sie stellte auch ein Instrument zur Bewertung der KI-Pflege-Readiness in Forschungs- und Entwicklungsprojekten vor. Das KI-Pflege-Readiness-Assessment (KIP-RA) wurde federführend an der Universität Bremen in Zusammenarbeit mit dem Institut für Informatik (IMI) der Charité Universitätsmedizin, der Berliner Hochschule für Technik, dem Verband für Digitalisierung in der Sozialwirtschaft (vediso e.V.) und dem Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft entwickelt.
Dominik Domhoff präsentierte Erfahrungen und Empfehlungen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen wissenschaftlicher Begleitforschung und KI-Pflege-Projekten. Diese Erkenntnisse sind Ergebnisse aus mehreren Jahren wissenschaftlicher Begleitforschung zu KI-Pflege-Projekten und liefern wertvolle Impulse für zukünftige Begleitforschung von Förderprogrammen zum KI-Einsatz in der Pflege.
Den Workshop „Barcamp AI in Nursing Care in Action: A Workshop for Open-Minded Collaboration“ führten Gemeinsam führten Dr. Kathrin Seibert, Dominik Domhoff, Alessia Nowak (IMI) und Janissa Altona gmeinsam durch. Die Teilnehmenden erprobten die Barcamp-Methode praktisch und diskutierten die Integration von KI in die pflegerische Versorgung in vier parallelen Sessions.
Jana Kaden präsentierte ein Poster mit dem Titel „Theories, models and frameworks of school nursing – results of a scoping review“. Die Arbeit erforschte, inwieweit Ansätze der Schulgesundheitspflege (School Nursing) in Deutschland mit bestehenden theoretischen Konzepten übereinstimmen. Die Ergebnisse zeigen das Potential einer Orientierung an international etablierten Modellen und Rahmenkonzepten für die tägliche Praxis von School Nurses sowie für die Weiterentwicklung und Implementierung der Schulgesundheitspflege in Deutschland auf.
Ellen Dunker stellte in ihrem Vortrag „For whom, why and under which conditions do preventive home visits for the older population work? A realist review“ die Ergebnisse ihrer Forschung zu präventiven Hausbesuchen vor. Sie nutzte die Methode eines Realist Review um eine initiale Programmtheorie (iPT) für präventive Hausbesuche auf Grundlage der bestehenden Literatur zu entwickeln. Die Ergebnisse zeigen, dass verschiedene Faktoren den Erfolg präventiver Hausbesuche fördern können. Die Berücksichtigung dieser Faktoren bei der Gestaltung und Umsetzung zukünftiger Interventionen zu präventiven Hausbesuchen kann deren Wirksamkeit verbessern. Die Arbeit ist Teil einer Dissertation im Forschungscluster „Gesunde Stadt Bremen“ und wird im Rahmen einer hochschulübergreifenden Zusammenarbeit von Prof. Dr. Birte Berger-Höger (Universität Bremen), Prof. Claudia Stolle-Wahl (Hochschule Bremen) und Prof. Dr. Michael Rosentreter (Berufliche Hochschule Hamburg) betreut.