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Neue Publikation zum unternehmerischen Habitus von Ostdeutschen für das Deutschland Archiv

Jarina Kühn, Anna Steinkamp und Anna Schwarz aus dem Mod-Block-DDR Forschungsverbund haben einen neuen Beitrag zum unternehmerischen Habitus von Ostdeutschen vor und nach 1990 verfasst. Darin betrachten sie die in der Literatur umstrittene Frage, inwiefern unternehmerische Handlungsorientierungen schon während der DDR herausgebildet werden konnten, und welche eventuellen Wandlungen sie durch die Transformationsphase nach 1990 durchlaufen haben. Erste qualitative Interviewergebnisse mit zwei ostdeutschen Unternehmern stellen sie im Hinblick auf Bourdieus Habituskonzept sowie Lettkes Ansatz des veränderlichem Sekundärhabitus vor. Dabei kommen sie zu dem Ergebnis, dass einige Elemente eines unternehmerischen Habitus bereits in der DDR entstanden und die Transformationsphase überdauern (als Primärhabitus), wie zum Beispiel Selbstbewusstsein, Leistungswille und Problemlösekompetenz. Andere Elemente des Habitus weisen jedoch, auch durch den disruptiven Charakter der Transformationsphase bedingt, Änderungen auf (Sekundärhabitus), wie an den vorgestellten Beispielen an einem veränderten Verhältnis zu den Angestellten sowie einer stärkeren Selbstkontrolle sichtbar wird.

Einen Link zum Beitrag im Online Deutschland Archiv der Bundeszentrale für politische Bildung vom November 2020 finden Sie hier.

Das Forscherinnen-Trio ist in einem Teilprojekt des vom BMBF geförderten Projektverbunds Mod-Block-DDR zum unternehmerischen Habitus sowie unternehmerischen Identitätskonstruktionen tätig.

Anna Schwarz, Jarina Kühn und Anna Steinkamp