Projektevaluation

Warum eine Projektevaluation?

„Schnittstellen gestalten“ ist das bremische Projekt in der Qualitätsoffensive Lehrerbildung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, mit der das Lehramtsstudium nachhaltig verbessert werden soll. Inhaltlich folgt das bremische Projekt dem Leitgedanken der Lehrperson als Reflective Practitioner.

In Bremen sind etwa 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Universität, verteilt über die lehrerinnen- und lehrerbildenden Fachbereiche, beteiligt. Ähnliche Projekte wie „Schnittstellen gestalten“ werden im Rahmen der Qualitätsoffensive Lehrerbildung an etwa 50 deutschen Hochschulen durchgeführt.

Ein Bestandteil des Projekts ist seine Evaluation: Wir möchten wissen, was von dem, was wir uns inhaltlich vorgenommen haben, tatsächlich bei Lehramtsstudierenden ankommt, ob sie Reflexionsanlässe in ihrem Studium ausmachen und wenn ja, wie sie diese hinsichtlich ihres individuellen Lernwegs und –ertrags bewerten. Darüber hinaus interessiert uns, wie sich Lehramtsstudierende durch ihr Studium, insbesondere durch die Teilprojekte von „Schnittstellen gestalten“, auf das Reflektieren-Können im späteren Lehrer*inberuf vorbereitet fühlen. Dieses Wissen ist wertvoll, um Maßnahmen des Projekts beurteilen zu können und ggf. Veränderungen anzustoßen.
 

Wie lief die Evaluation in der zweiten Projektförderphase ab?

Nachdem in der ersten Förderphase der Qualitätsoffensive Lehrerbildung (01/2016– 06/2019) am Standort Bremen den Perspektiven der Studierenden in einer Fragebodenstudie nachgegangen wurde, erfolgte für die zweite Förderphase (07/2019–12/2023) im September 2020 eine inhaltliche und methodische Überarbeitung des Evaluationskonzepts. Erkennbare Tendenzen der ersten Phase sollten in episodischen Leitfadeninterviews qualitativ vertieft werden. Dazu wurden zwei Evaluationsstränge verfolgt:

  1. Im Laufe des Jahres 2021 und zu Beginn des Jahres 2022 wurden Sichtweisen von Studierenden (n = 20) erhoben, die in Seminaren mit projektspezifischen Ansätzen und Instrumenten in Kontakt gekommen waren. Die Probandinnen und Probanden wurden zu teilprojektspezifischen und -übergreifenden Themenkomplexen befragt. Auf diesem Weg konnten sowohl Evaluationsergebnisse an die Teilprojekte zurückgemeldet als auch Erkenntnisse hinsichtlich der Ausrichtung des Gesamtprojekts sowie des Leitbilds Reflective Practitioner gewonnen werden.
  1. Im Laufe der Jahre 2021 und 2022 wurden mehrere (ehemalige) Lehramtsstudierende (n = 10) in ihrem Übergang vom Studium in das Referendariat begleitet. Dazu wurde jede Person zwei Mal zeitversetzt in einem leitfadengestützten Interview befragt: Am Ende ihres Masterstudiums und 6-12 Monate nach Beginn ihres Referendariats. Hierzu bestand eine Kooperation mit der zweiten Phase der Lehrerinnen- und Lehrerbildung im Bundesland Bremen. Die längsschnittartige Untersuchung ermöglichte Erkenntnisse dazu, wie sich der Blick auf das Lehramtsstudium und die Projektmaßnahmen mit der Zeit und auf dem Hintergrund von Praxiserfahrungen im Referendariat veränderten. Diese retrospektive Sicht auf das Lehramtsstudium ermöglichte Rückschlüsse zur Nachhaltigkeit und praxisnahen Bewertung der Projektinitiativen.

 

Aktualisiert von: Marion Wulf