Begleitforschung zu Studien-Praxis-Projekten
"Studien-Praxis-Projekte" werden von zwei Forschungsvorhaben empirisch begleitet, die das Potential von SPP für die Professionalisierung von angehenden Lehrkräften im Studium untersuchen.
Forschungsprojekt "Studentische Professionalisierungsprozesse in Studien-Praxis- Projekten (SPPs)"
Erfolgreich abgeschlossen - Veröffentlichung in Kürze
Erkenntnisinteresse
Rekonstruktion des SPP spezifischen Professionalisierungspotentials sowie des SPPs als konjunktiver Erfahrungsraum
Kurzfassung
Im Mittelpunkt dieser qualitativen Promotionsforschung im Arbeitsbereich „Schultheorie und Schulforschung“ stehen Erfahrungs- und Reflexionsprozesse von SPP Studierenden. Das Erkenntnisinteresse zielt auf die Frage ab, inwiefern SPPs zur Professionalisierung der Studierenden beitragen. Dazu sollen die Orientierungsrahmen der teilnehmenden Studierenden und deren (potentielle) Veränderung(en) im SPP rekonstruiert und dadurch die SPP spezifischen Professionalisierungspotentiale herausgearbeitet werden.
Zu diesem Zweck werden die Studierenden der ersten Kohorte der SPP befragt: zum einen vor Beginn ihres SPPs im Rahmen eines narrativ angelegten Interviews, zum anderen nach Beendigung des Projektes über ein ebenfalls narrativ angelegtes Interview mit zusätzlichem Bildimpuls. Aufgrund der Konzeption der SPPs als Tandem- oder Kleingruppenprojekte, wurde zudem eine Gruppendiskussionen während der SPP–Phase geführt. Die Erhebungsverfahren werden trianguliert und laufen in der Auswertung mit der Dokumentarischen Methode (Bohnsack 2013; Nohl 2011) zusammen. Hierbei sollen einerseits durch die narrativ angelegten Einzelinterviews individuelle Orientierungen rekonstruiert und zu Typenbildungen generalisiert und andererseits durch die Gruppendiskussion ein (möglicher) kollektiver Erfahrungsraum „SPP“ rekonstruiert werden.
Als theoretischer Bezugsrahmen dient zum einen die berufsbiographische Professionsforschung indem hier Professionalisierung als ein berufsbiographisches Entwicklungsproblem (Terhart 2011) verstanden wird. Andererseits werden Konzepte der Reflexiven Lehrerbildung herangezogen, in denen Reflexion Verhältnisbestimmung zwischen Theorie und Praxis (Müller 2013) und damit als Schlüssel zur Professionalisierung aufgefasst wird (Helsper 2011; Wyss 2013). Zuletzt werden Überlegungen aus dem Bereich der Praxisforschung zur Moderation des Theorie-Praxis- Verhältnisses in praktisch bedeutsamen Forschungsverbünden zwischen Schule und Universität herangezogen (Altrichter & Feindt 2011; Feindt 2007).
Kontakt
Joana Kahlau
kahlauprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de
Betreuung
Prof. Dr. Till-Sebastian-Idel
Forschungsprojekt "Reflexion in (Inter)aktion - Kooperative Reflexionsprozesse im Begleitseminar der Studien-Praxis-Projekte"
Erkenntnisinteresse
Identifikation der Potentiale der im Seminar angewendeten Reflexionsmethoden (kollegiale Beratung, Reflexionsmodell), hochschuldidaktische Ableitungen
Kurzfassung
Reflexion und kooperative Reflexionsprozesse können als Kernelement von pädagogischer Professionalität und damit als bedeutsame Anforderung an den Lehrer*innenberuf beschrieben werden (Helsper 2011; Müller 2011). Daraus folgend stellen hochschuldidaktische Angebote, die deren Ausbildung anregen, ein zentrales Element in Professionalisierungsprozessen dar.
Vor diesem Hintergrund beleuchtet das Dissertationsvorhaben, was die kooperativen Reflexionsprozesse im Begleitseminar der Studien-Praxis-Projekte kennzeichnet, um daraus die Potentiale strukturierter Reflexionen im Kontext universitärer Lehrer*innenbildung sowie die förderlichen und hinderlichen Faktoren im Erlernen und Anwenden dieser Methoden zu identifizieren.
Hierzu werden zum einen leitfadengestützte Interviews mit den am Begleitseminar teilnehmenden Studierenden durchgeführt, zum anderen erfolgen Audiografien und Videografien der Anwendungssituationen der Reflexionen im Seminar. In der Datenauswertung werden Verfahren der qualitativen Inhaltsanalyse (Mayring, 2009), ergänzt durch rekonstruktive Vertiefungen zu zentralen Aspekten, angewendet.
Den theoretischen Bezugsrahmen des Forschungsprojekts bildet die Reflexive Lehrer*innenbildung (Abels 2011; Korthagen 2002; Roters 2012; Wyss 2013) und das Konzept des reflective practitioners (Schön 1983) sowie die Beschreibung von Reflexion als „organisatorischer Struktur“ (Reh 2004) und in diesem Verständnis die Betrachtung des Begleitseminars als „Ort kommunikativer Reflexivität“(ebd.).
Kontakt
Christina Tietjen
Gebäude GW 2
Raum B 1.600
+49 (0)421 218 69306
ctietjenprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de
Website >>
Betreuung
Prof. Dr. Natascha Korff