Projekt CovStress

CovStress

Projektbeschreibung

Das Projektteam - bestehend aus Josephine Debus, Dr. Katharina Klug und Prof. Dr. Vera Hagemann - untersucht im Projekt "CovStress" die psychologischen Langzeitfolgen Corona-bedingter Einschnitte im Erwerbsleben. Unterstützt werden sie dabei von der studentischen Hilfskraft Lisa Aschenbach.

Jobverlust, Kurzarbeit, ungeplante Arbeitszeitreduzierung: Die Corona-Krise ist für viele Beschäftigte Auslöser von Karriereschocks, d.h. unvorhergesehener und unkontrollierbarer Einschnitte im Arbeitsleben, häufig verbunden mit Einkommenseinbußen. Besonders betroffen sind Beschäftigte, die schon vor der Krise in einer prekären Arbeitsmarktposition waren, etwa Geringqualifizierte oder Minijobber*innen. Karriereschocks können für die Betroffenen und ihre Familien ökonomischen Stress in Form von Arbeitsplatz- und finanzieller Unsicherheit bedeuten. Mögliche Langzeitfolgen für Gesundheit und Lebensqualität der Betroffenen sind zu diesem Zeitpunkt noch nicht abzusehen.

Das Ziel des Projekts „CovStress: Langzeitfolgen Corona-bedingter Einschnitte im Erwerbsleben für ökonomischen Stress, Gesundheit und Lebensqualität“ ist es zu untersuchen, wie sich Karriereschocks während der Corona-Krise auf späteren ökonomischen Stress und Gesundheit auswirken und welche psychologischen Prozesse dabei eine Rolle spielen. Demnach werden psychologische Langzeitfolgen Corona-bedingter Einschnitte im Erwerbsleben im Hinblick auf wirtschaftliche Unsicherheit, psychische Gesundheit und Lebensqualität erforscht.

Über eine Laufzeit von drei Jahren werden zunächst in Schritt 1 Daten aus dem einmal jährlich durchgeführten Beziehungs- und Familienpanel (pairfam) herangezogen. Die Vorteile liegen darin, dass a) Vergleichsdaten zu Beschäftigungssituation und Stress vor, während und nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie vorliegen und b) durch Matching von Partner*innen und Familienmitgliedern Einflussfaktoren im familiären Kontext detailliert abgebildet werden können (z.B. finanzielle Situation des Haushalts, Aufteilung der Kinderbetreuung). Aufbauend auf den Ergebnissen sollen in Schritt 2 mithilfe der Praxispartner Teilnehmer*innen für eine weitere Studie gewonnen werden, in der die arbeitspsychologischen Wirkmechanismen zwischen ökonomischem Stress und psychischer Gesundheit in den Schwankungen über kürzere Beobachtungszeiträume näher betrachtet werden. Abschließend sollen in Schritt 3 in Zusammenarbeit mit Partnern aus Politik und Praxis Formate entwickelt werden, die die Erkenntnisse einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen und Anstöße für zielgruppenspezifische Unterstützungsmaßnahmen liefern.

Die Analysen der Studien zielen darauf ab, Ausmaß, Determinanten und Wirkmechanismen der Langzeitfolgen der Corona-Krise im Arbeitsleben im Hinblick auf erlebte Prekarität, psychische Gesundheit und Lebensqualität abzuschätzen. Dadurch lassen sich politische Instrumente und Maßnahmen zur Abfederung der Krise in ihrer mittel- und langfristigen Wirksamkeit im Hinblick auf ökonomischen Stress und psychische Gesundheit beurteilen (insbesondere Kurzarbeit, Leistungen für Familien und Selbstständige). Des Weiteren können vulnerable Zielgruppen, Bedarfe und Ansatzpunkte für Unterstützungs- und Präventionsmaßnahmen identifiziert werden.