Schütz, Detta

Dr. Detta Sophie Schütz

Sprechstundenn.V.
SekretariatSylke Lassmann
Tel.: +49 (0)421 218-69432 
Email:dschtzprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de
Raum:Universitäts-Boulevard 11/13, GW2, Raum B 2.050
28359 Bremen
Dr. Detta Sophie Schütz

Arbeitsschwerpunkte

  • Spracherwerb
  • Sprachliche Bildung
  • Sprachförderung
  • Zweitspracherwerb und Mehrsprachigkeit

Publikationen

Schütz, D. S. (2022): Gezielte Sprachförderung mit Bilderbüchern: Das Zielorientierte Dialogische Lesen zur Förderung morpho-syntaktischer Fähigkeiten. Sprachförderung und Sprachtherapie in Schule und Praxis, 3/2022.

Schütz, D. S. (2022): Gezielte Sprachförderung mit Bilderbüchern in der Grundschule: Das Zielorientierte Dialogische Lesen zur Förderung morpho-syntaktischer Fähigkeiten. In: Müller-Brauers, Claudia; Bräuning, Kerstin & Claudia Schomaker: Bilderbücher im Grundschulunterricht. Fachübergreifende Lernfelder und inklusive Potentiale. Tübingen: Narr Francke Attempto Verlag. 129-144.

Schütz, D. S. (2021): Zielorientiertes Dialogisches Lesen zur Förderung morpho-syntaktischer Fähigkeiten. Forschung Sprache, 9 (2), 111-117.

Schütz, D. S.; Alt, K. (2020): Dialogisches Lesen zur Unterstützung des Erwerbs grammatischer Fähigkeiten in der Kindertagesstätte (DiaGramm). Eine kontrollierte Interventionsstudie mit Kindern im Alter von 4 bis 5 Jahren. In: Vierteljahresschrift für Heilpädagogik und ihre Nachbargebiete. 79. Jg. München: Ernst Reinhardt Verlag. 214-216.

Alt, K.; Hollerweger, E.; Pieper, M.; Reichmann, J.; Schütz, D. (2020): Mit Bilderbüchern in die Lesewelt 6. Anregungen zur Sprach- und Erzählförderung in der Kita. 6. Begleitheft zum Programm Bücher-Kita Bremen.

Schütz, D. S. (2020): Zielorientiertes Dialogisches Lesen. In: Alt, K.; Hollerweger, E.; Pieper, M.; Reichmann, J.; Schütz, D. (Hrsg.): Mit Bilderbüchern in die Lesewelt 6. Anregungen zur Sprach- und Erzählförderung in der Kita. 6. Begleitheft zum Programm Bücher-Kita Bremen.

Alt, K.; Hollerweger, E.; Pieper, M.; Reichmann, J.; Schütz, D. S. (2019):
5. Begleitheft zum Programm Bücher-Kita Bremen.

Schütz, D. S. (2018).
Systematische, alltagsintegrierte Sprachbildung und Sprachförderung in der Grundschule: Schul-Kinder im Deutschen stärken (Schul-KiDs): In: Jungmann, T.; Gierschner, B.; Sallat, S. (Hrsg.): Sprache- und Bildungshorizonte. Wahrnehmen - beschreiben - erweitern. Idstein: Schulz-Kirchner-Verlag.

Schütz, D. S. (2015).
Die Effektivität der Sprachförderung ein- und mehrsprachiger Kinder in vorschulischen Einrichtungen. Eine kontrollierte Interventionsstudie zur Evaluierung des Sprachförderkonzeptes „Language Route“. Frankfurt am Main: Peter Lang

Schütz, D. S. (2014).
Die Language Route – Erzieherinnen als kompetente Sprachförderkräfte. In: Sallat, S.; Spreer, M.; Glück, C. W. (Hrsg.): Sprache professionell fördern. Idstein, Schulz-Kirchner-Verlag. 162-168.

Schütz, D. S. (2013).
Die „Language Route“ – Sprachtherapeutinnen schulen Erzieherinnen für die Sprachförderung. In: Sprachförderung und Sprachtherapie in Schule und Praxis. 2/2013. Dortmund: Verlag Modernes Lernen. 88-91.

Motsch, H.-J. & Schütz, D. S. (2012).
Effektivität inklusiver Sprachförderung ein- und mehrsprachiger Vorschulkinder nach der „Language Route“. In: Vierteljahresschrift für Heilpädagogik und ihre Nachbargebiete. 81. Jg. München: Ernst Reinhardt Verlag. 298-310.

Motsch, H.-J. & Schütz, D. S. (2010).
Effektivität des Sprachförderkonzepts „Language Route“ für Vorschulkinder mit Sprachförderbedarf – eine Interventionsstudie. In: Vierteljahresschrift für Heilpädagogik und ihre Nachbargebiete. 79. Jg. München: Ernst Reinhardt Verlag. 352-353.

Schütz, D. S. (2012).
Mehrsprachigkeit in der Kita. In: KiTa aktuell, 4/2012. Kronach: Carl Link. 93-94.

De Haar, K.; Schütz, D. S. (2012).
„Was ist Zirkus?“ – Wortschatzförderung mit der „Language Route“. In: KiTa aktuell, 2/2012. Kronach: Carl Link. 36-38.

Schütz, D. S. (2011).
Sprachförderliche Alltagsgestaltung mit der „Language Route“. In: KiTa aktuell, 12/2011. Kronach: Carl Link. 295-296.

Aktuelle Forschungsprojekte

 

Kontrollierte Interventionsstudie „Das Zielorientierte Dialogische Lesen als Methode zur alltagsintegrierten Sprachförderung in der Grundschule (ZDL Schule)“

In Kindertagesstätten und Grundschulen werden Kinder mit sprachlichem Unterstützungsbedarf häufig aus dem Gruppenverband separiert und bekommen eine additive Förderung. Dies steht im Widerspruch zum Inklusionsgedanken. Das Dialogische Lesen bietet die Möglichkeit einer inklusiven und alltagsintegrierten Sprachförderung, jedoch fehlten bislang strukturierte und evaluierte Konzepte insbesondere für den Primarbereich. Diese Lücke schließt das Sprachförderkonzept „Zielorientiertes Dialogisches Lesen (ZDL)“ (Schütz 2021). Die Methode ermöglicht eine in den Alltag der Kindertagesstätte oder Schule eingebundene gezielte Förderung des Erwerbs grammatischer Kompetenzen, die eine Voraussetzung für den Erwerb von Lese- und Schreibfähigkeiten darstellen und somit den schulischen Erfolg sowie die Teilhabe an gesellschaftlichen Prozessen maßgeblich beeinflussen (vgl. Motsch/Rietz 2016; Lehmden et al. 2013). Die gezielte Sprachförderung mit dem ZDL wirkt somit Bildungsbenachteiligungen entgegen. Die Methode fußt auf wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Erst- und Zweitspracherwerb (vgl. Schütz 2021), ist kostengünstig, da als Fördermaterialien lediglich Bilderbücher benötigt werden, und hat sich bereits in der Studie „DiaGramm“, die von 2009 bis 2010 in Bremer Kindertagesstätten umgesetzt wurde, bewährt (vgl. Schütz 2022).

Die Effektivität des ZDL als Sprachfördermethode auch für Grundschulen soll im Rahmen des von der Dr. Heino Rose-Stiftung geförderten Projektes „Das Zielorientierte Dialogische Lesen als Methode zur alltagsintegrierten Sprachförderung in der Grundschule (ZDL Schule)“ ermittelt werden.

Im Zeitraum August 2022 bis Juni 2023 wird das ZDL in vier Bremer und Oldenburger Grundschulen eingesetzt und wissenschaftlich evaluiert. Zu diesem Zwecke werden alle an der Förderung teilnehmenden Kinder (Experimentalgruppe EG vsl. N=350-450) sowie die Kinder einer kleineren Kontrollgruppe (KG vsl. N=150) im November 2022 mit den standardisierten Sprachentwicklungstests ESGRAF 4-8 (Motsch/Rietz 2019), HAVAS-5 (Reich/Roth 2004) und WWT 6-10 (Glück 2007) getestet. Anschließend wird in der EG eine wöchentliche Sprachförderung mit dem ZDL durchgeführt. Nach einem Förderzeitraum von 30 Wochen werden im Juni 2023 die sprachlichen Fähigkeiten alle Kinder erneut mit den Sprachentwicklungstests erhoben, um die Ergebnisse der Prä- und der Posttestung sowie die Entwicklungszuwächse der Kinder der EG und der Kinder der KG miteinander zu vergleichen. Die erhobenen Daten werden mit Hilfe deskriptivstatistischer und inferenzstatistischer Methoden analysiert und Rückschlüsse auf die Effektivität der Sprachfördermethode ZDL gezogen.

Weitere Daten über die Kinder werden mittels Elternfragebögen erhoben und es werden Videoaufnahmen einzelner Fördersitzungen erstellt, um das Sprachverhalten der Kinder analysieren und dieses Verhalten zu unterschiedlichen Zeitpunkten miteinander vergleichen zu können. 

 

Abgeschlossene Forschungsprojekte

Evaluationsstudie Dialogisches Lesen zur Unterstützung des Erwerbs grammatischer Fähigkeiten in der Kindertagesstätte (DiaGramm)

 

Ziele

Im Rahmen des Projektes „Dialogisches Lesen zur Unterstützung des Erwerbs grammatischer Fähigkeiten in der Kindertagesstätte (DiaGramm)“, einer kontrollierten Interventionsstudie mit Kindern im Alter von vier bis sechs Jahren unter der Leitung von Dr. Detta Sophie Schütz (Universität Bremen) und Prof. Dr. Katrin Alt (HAW Hamburg), wurden die Methode des „Zielorientierten Dialogischen Lesens“ sowie zwei weitere Methoden des Dialogischen Lesens evaluiert.

Ziel des Projektes ist es festzustellen, wie insbesondere auch ältere Kindergartenkinder mit Hilfe von Bilderbuchbetrachtungen effektiv in ihrem Spracherwerb und insbesondere in ihrem Grammatikerwerb unterstützt werden können.

Methodisches Vorgehen

In dem Projekt „DiaGramm“ wurden die drei folgenden Ansätze in neun Kindertagesstätten mit insgesamt 170 beteiligten Kindern über einen Zeitraum von zehn Monaten angewendet und ihre Effekte auf die Sprachentwicklung der Kinder – mit Fokus auf dem Erwerb grammatischer Fähigkeiten – erhoben und miteinander verglichen:

- Methode 1: „Zielorientiertes Dialogisches Lesen“ (Schütz 2020),

- Methode 2: Kognitive Aktivierung mittels philosophischer Fragen beim Dialogischen Lesen (Alt 2019) sowie

- Methode 3: die bereits etablierte Methode des Dialogischen Lesens mit Bilderbüchern (Hartung/Ennemoser 2018; Whitehurst et al. 1988).

Alle an der Förderung teilnehmenden Kinder sowie die Kinder der drei Kontrollgruppen-Kindertagesstätten wurden im November und Dezember 2019 mittels der Verfahren ESGRAF 4–8 (Motsch/Rietz 2016) und HAVAS 5 (Reich/Roth 2004) getestet, um vorab ihre sprachlichen Fähigkeiten festzustellen. Außerdem kamen der Mottier-Test zur Feststellung der Kapazität des phonologischen Arbeitsgedächtnisses (Bestandteil des Züricher Lesetests, Grissemann 1981) sowie der non-verbale Intelligenztest SON-R 2 ½–7 (Tellegen/Laros 2007) zum Einsatz und es wurden Daten der Kinder – beispielsweise zu Mehrsprachigkeit und Förderbedarfen – mittels eines Elternfragebogens erhoben.

Die von Studierenden des Grundschullehramtes durchgeführte Förderung mittels der genannten Methoden begann im Dezember 2019. In jeder Gruppe wurde im Dezember 2019 und im Januar 2020 jeweils eine Videoaufnahme gemacht, um die Interaktionen während der Förderung zu dokumentieren.

Das ursprünglich geplante Studiendesign sah vor, dass die Förderung bis einschließlich Mai 2020 fortlaufen sollte und anschließend erneut mit allen Kindern ESGRAF 4–8 und HAVAS 5 durchgeführt würden. Aufgrund der Corona-Pandemie musste die Förderung jedoch Ende März 2020 unterbrochen werden. Ende August 2020 wurde kurzfristig eine Weiterführung des Projekts ermöglicht. Die meisten Kinder wurden nun noch einmal mit ESGRAF 4–8 und HAVAS 5 getestet (leider gab es eine erhebliche Drop-Out-Quote). In fast allen Kitas konnte die Förderung sofort wieder aufgenommen werden. In den meisten Fördergruppen fand eine dritte Videoaufnahme der Interaktionen statt, bevor im Oktober 2020 das Projekt erneut aufgrund der massiv gestiegenen Corona-Infektionszahlen abgebrochen werden musste. Da nicht abzusehen war, ob und wann eine Weiterführung möglich sein würde, wurde das offizielle Projektende verkündet und mit der Auswertung der erhobenen Daten begonnen.

 

 

Ergebnisse

Die quantitativen Analysen der Testdaten zeigten im Anstieg der grammatischen Fähigkeiten keinen signifikanten Unterschied zwischen den Kindern der Experimentalgruppen und der Kontrollgruppe. Dies war allerdings zu erwarten, da die lange Unterbrechung der Förderung (April bis August 2020) die Effektivität der Maßnahmen beeinträchtigt haben dürfte.

Die Analyse der Videoaufnahmen brachte jedoch Erkenntnisse bezüglich der Wirksamkeit unter anderem des „Zielorientierten Dialogischen Lesens“: Arne Kosmetschke (2021) transkribierte und analysierte im Rahmen seiner Masterarbeit die Videoaufnahmen, in denen im Dezember 2019 und im Januar 2020 die Fördersitzungen aufgezeichnet wurden. Er stellte dabei fest, dass die geförderten Kinder schon in der dritten Fördersitzung, in der das erste Video aufgenommen wurde, die Zielstruktur aktiv bildeten – und zwar alle Kinder, die sich beim „Zielorientierten Dialogischen Lesen“ aktiv am Gespräch über das Bilderbuch beteiligten. In der sechsten Fördersitzung benutzten sie die Zielstruktur im Durchschnitt bereits häufiger als in der dritten Sitzung.

46% der Impulsfragen und 63% der Impulsaussagen, also angefangene Sätze, die von den Kindern vervollständigt werden mussten, evozierten tatsächlich die Zielstruktur. Die Regressionsanalyse ergab zudem, dass dabei ein signifikanter linearer Zusammenhang besteht. Die Kinder begannen also sehr schnell nach Beginn der Förderung mittels des „Zielorientierten Dialogischen Lesens“ damit, die Zielstruktur, die sie vorher noch nicht erworben hatten, selbst aktiv zu bilden.

Die Ergebnisse von Arne Kosmetschke (2021) deuten in jedem Falle darauf hin, dass die Methoden des „Zielorientierten Dialogischen Lesens“ in der Praxis umsetzbar und zudem auch zielführend sind: Impulsfragen führen tatsächlich dazu, dass die Kinder zur Produktion der Zielstruktur angeregt werden. Außerdem zeigen die Ergebnisse, dass die Impulsaussagen, die bisher nicht Bestandteil des Förderkonzeptes waren, sogar in noch höherem Maße als Impulsfragen dazu dienen, bei den Kindern die Zielstruktur zu evozieren.

Es gibt somit Grund zu der Annahme, dass es sich beim „Zielorientierten Dialogischen Lesen“ um eine Methode handelt, mit der auch ältere Kindergartenkinder effektiv in ihrem Spracherwerb – und insbesondere in dem für diese Altersgruppe besonders relevanten Grammatikerwerb – unterstützt werden können. Dass dies ebenfalls für Kinder im Grundschulalter gilt, ist zu erwarten, muss jedoch in einer separaten Studie untersucht werden.

 

Vorträge & Workshops

„KiDs – Kinder im Deutschen stärken - gezielte Sprachbildung und Sprachförderung in der Grundschule“. Vortrag beim 33. Bundeskongress der Deutschen Gesellschaft für Sprachheilpädagogik (dgs) (09/2018).

„Die Language Route – Sprachtherapeutinnen schulen Erzieherinnen für die Sprachförderung“. Workshop beim 14. wissenschaftlichen Symposiums des dbs Deutscher Bundesverband der akademischen Sprachtherapeuten (02/2013).

„Die Language Route – Erzieherinnen als kompetente Sprachförderkräfte.“ Vortrag beim 31. Bundeskongress der Deutschen Gesellschaft für Sprachheilpädagogik (dgs) (09/2014).

Wissenschaftlicher Werdegang

  • 2003-2009 Studium „Diplom Heilpädagogik“, Schwerpunkt „Sprachbehindertenpädagogik“, Föderschwerpunkt Sprache

  • 2009-2012 wissenschaftliche Mitarbeiterin / Wissenschaftliche Hilfskraft an der Universität zu Köln, Lehrstuhl für Sprachbehindertenpädagogik, Prof. Dr. Hans-Joachim Motsch
  • 2009-2012, 2014  Therapeutische Arbeit in einer logopädischen/sprachtherapeutischen Praxis als Sprachheilpädagogin
  • seit 2010 Dozententätigkeit im Bereich Sprachförderung
  • 2015 Promotion
  • seit 2016 Lektorin an der Universität Bremen, Arbeitsgebiet Fachdidaktik Deutsch
  • Sommersemester 2019 Vertretungsprofessorin im Arbeitsbereich Inklusive Pädagogik - Förderschwerpunkt Sprache
  • seit Wintersemester 2019 Verwaltung der Professur „Inklusive Bildung und Kommunikationsbeeinträchtigungen“ an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Aktualisiert von: unbekannt