Forschungsschwerpunkte des Arbeitsbereichs
Sie finden hier die aktuellen und abgeschlossenen Forschungsinitiativen des Arbeitsbereichs "Allgemeine Erziehungswissenschaft mit Schwerpunkt Bildungstheorie".
Laufende Projekte
Pilotstudie zum Forschungsprojekt „Children’s Belongings and Citizenship (belong*child). Eine qualitativ-empirische Studie zu Differenz- und Zugehörigkeitsordnungen in der mittleren und späten Kindheit“
Vor dem Hintergrund globaler Krisen und dem Erstarken antidemokratischer Positionen erkundet die Pilotstudie zum zugehörigen Forschungsprojekt „belong*child“ Zugehörigkeitserfahrungen von Kindern und Jugendlichen. Leitende Fragen der Studie sind: Mit und zu was fühlen sich Kinder und Jugendliche zugehörig? Welche emotionalen und personalen Verbundenheiten und Ausschlüsse artikulieren sie? Wo und wie erleben sie sich als (un)zugehörige Mitglieder der Gesellschaft? Anhand von Gruppengesprächen möchte die Studie analysieren, welche Zugehörigkeit(sordnungen) Kinder und Jugendlichen im Sprechen über ihre personalen, situativen, lokalen und materiellen Einbindungen aufrufen und artikulieren. Die Äußerungen und Perspektiven der Kinder und Jugendlichen, die im Zentrum der Studie stehen, werden als Vollzüge situierter diskursiver Praktiken und Ort von Subjektivierungsprozessen verstanden. Dabei liegt der analytische Fokus der Studie darauf, wie in einzelnen Sprechakten Bedeutungen des Subjektseins und -werdens im Hinblick auf gesellschaftliche Zugehörigkeits- und Differenzordnungen (wie z.B. gender, race, class, dis*ability etc.) hervorgebracht werden.
Beteiligte: Prof.in Dr. Nadine Rose (Universität Bremen) | Prof.in Dr. Claudia Machold (Goethe-Universität Frankfurt) | Dr.in Anne Otzen (Universität Bremen)
Netzwerk Erziehungswissenschaftliche Subjektivierungsforschung (NES)
Das Netzwerk zielt darauf, das Verhältnis zwischen Erziehungswissenschaft und Subjektivierungsforschung und insbesondere die besondere Bedeutung der Erziehungswissenschaft in diesem Kontext vertiefend zu bearbeiten. Es hat sich zur Aufgabe gemacht, die vorliegende Forschungslandschaft zu kartographieren, einen Beitrag zur Weiterentwicklung und Etablierung dieser neuen Forschungsperspektive in der Erziehungswissenschaft zu leisten und Subjektivierung als neuen erziehungs-wissenschaftlichen Grundbegriff zu konturieren. Die Ergebnisse des Netzwerkes werden in einem Handbuch „Erziehungswissenschaftliche Subjektivierungsforschung“ (Arbeitstitel) gebündelt.
DFG-Netzwerk 2021-2024
Netzwerkmitglieder: Dr. Karen Geipel, Dr. Marie Hoppe, Prof. Dr. Bettina Kleiner, Dr. Sandra Koch, Dr. Phries Künstler, Anne Sophie Otzen, Prof. Dr. Nadine Rose, Svenja Strauss, Dr. Melanie Schmidt, Dr. Saskia Terstegen
Cultures of Knowledge in Question.
Zum Wandel schulischer Wissenskulturen
„Cultures of Knowledge in Question“ ist ein interdisziplinäres Forschungsvorhaben von Professor*innen aus den Erziehungs- und Bildungswissenschaften sowie aus den Fachdidaktiken Politik, Mathematik, Englisch und Sachunterricht an der Universität Bremen. Die leitende Grundannahme der Forscher*innengruppe ist, dass Schule als institutioneller Ort der Wissensvermittlung durch aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen (social media, Zirkulation alternativer Fakten, Bubbles) zunehmend in Frage gestellt wird. Die Geltung von (Lehrkraft-) Wissen im Unterricht kann folglich nicht länger als gegeben betrachtet werden, sondern muss erst in der Interaktion hergestellt werden. Entsprechend untersucht das Forschungsvorhaben die Verhandlung von Geltung im (Fach-) Unterricht, die Unterscheidungen von als partikular und als allgemeingültig eingestuftem Wissen sowie die Formen und Praktiken der Autorisierung der beteiligten Akteur*innen im (Fach-) Unterricht als Wissende.
WOC-Lab seit 2020
Beteiligte: Prof. Dr. Anna Moldenhauer, Prof. Dr. Andreas Klee, Prof. Dr. Lydia Murmann, Prof. Dr. Nadine Rose, Prof. Dr. Florian Schmidt-Borcherding, Prof. Dr. Anja Starke, Prof. Dr. Maike Vollstedt
Ringvorlesung "Cultures of Knowledge in Question"
Abgeschlossenes Promotionsprojekt Marie Hoppe: Subjektwerden in der Schule. Geschlecht und natio-ethno-kulturelle Zugehörigkeiten im türkischen Schulsystem
In meinem Promotionsprojekt interessiere ich mich für Subjektwerden innerhalb rassifizierter und vergeschlechtlichter Ordnungen des Nationalstaats und untersuche dies anhand von (schulbildungs)biographischen Erzählungen junger kurdischer Frauen in Istanbul. Anschließend an Judith Butlers Subjektivierungstheorie sowie postkoloniale, rassismuskritische und intersektionale Theorieangebote arbeite ich besonders subjektkonstituierende Verhandlungsweisen von outsiderness heraus, d.h. natio-ethno-kulturellem Außenseiter*innen-Sein und –Werden, mit Bezug auf die nationalstaatlich gerahmte Schule.
Promotionsprojekt Katharina Ohletz-Nahrgang: Körper – Schule – Lookismus. Rekonstruktion schulischer Differenzerfahrungen im Kontext von Normschönheit
Ausgehend von Butlers Theorie der Materialisierung und Subjektivierung beschäftigt sich das Promotionsprojekt mit der Produktion von Normschönheit und mit lookistischen Erfahrungen im Kontext von Schule. Unter anderem wird gefragt: Welche Erfahrungen in Bezug auf (ihren) Körper machen junge Menschen in der Institution Schule? Wie werden Schüler*innen als körperliches Selbst angerufen? Inwiefern werden dabei hegemoniale Körperbilder (re-) produziert? Diesen Fragen geht das Projekt anhand der Rekonstruktion von (Schul-) Biografien junger Menschen nach und versucht, abgeleitet davon Empfehlungen für eine lookismuskritische Pädagogik herauszuarbeiten.
Stand September 2023
Abgeschlossene Projekte
- Publikationsprojekt "Addressing Inequality – Erziehungs- und sozialwissenschaftliche Beiträge zur Subjektivierungsforschung." (2024) (Nadine Rose)
- Publikationsprojekt "Sozialtheoretische Erziehungswissenschaft. Konturen eines Theorie- und Forschungsprogramms." (2023) (gemeinsam mit Nele Kuhlmann, Ole Hilbrich, Johannes Bellmann und Sabine Reh)
- Publikationsprojekt "Die Sprachlichkeit der Anerkennung. Subjektivierungstheoretische Perspektiven auf eine Form des Pädagogischen." (2023) (gemeinsam mit Norbert Ricken, Anne Sophie Otzen und Nele Kuhlmann)
- DFG-Projekt a:spect „Die Sprachlichkeit der Anerkennung. Empirische Rekonstruktion von Adressierungsprozessen im Sekundarschulunterricht in subjektivationstheoretischer Perspektive" (2014-2017) (Projektleitung: Nadine Rose und Norbert Ricken)
- BMBF-Projekt „GemSe“ Gemeinschaft und soziale Heterogenität in Eingangsklassen an reformorientierten Sekundarschulen. Ethnographische Fallstudien zu Anerkennungsverhältnissen in individualisierenden Lernkulturen (2011-2013 /2013-15) Verbundprojekt mit 4 Teilprojekten (an den Universitäten Berlin, Göttingen und Bremen) (Projektleitung Teilprojekt Bremen1: Norbert Ricken unter Mitarbeit von Anna Welling und Nadine Rose)
- Publikationsprojekt „(Re-) Produktion von Ungleichheit im Schulalltag“ Judith Butlers Konzept der Subjektivation in der erziehungswissenschaftlichen Forschung. (2014) (Nadine Rose gemeinsam mit Bettina Kleiner)
- Publikationsprojekt „Differenz unter den Bedingungen von Differenz“ Zu Spannungsverhältnissen universitärer Lehre (2013) (Nadine Rose gemeinsam mit Paul Mecheril, Susanne Arens, Susann Fegter, Britta Hoffarth, Birte Klingler, Claudia Machold, Margarete Menz und Melanie Plößer)
- Dissertationsstudie „Migration als Bildungsherausforderung. Subjektivierung und Diskriminierung im Spiegel von Migrationsbiographien“ (2012) (Nadine Rose)
Stand: September 2023