Forschungsprojekte
- Haltungen von Lehrer:innen zum Anspruch der Armutssensibilität in der Schule (HaLAS) - Habilitationsprojekt von Matthias Olk
- Sprechen über Bildungsgerechtigkeit im Kontext des Startchancen-Programms - Dissertationsprojekt von Pia Grimpo
- Subjektivierungslogiken im Sprechen über Infragestellungen schulischer Zugehörigkeitsordnungen - Dissertationsprojekt von Anja Langer
- Kooperation als Handlungskrise? Soziale Deutungsmuster zur berufsgruppenübergreifenden Zusammenarbeit im Kontext schulischer Inklusion - Dissertationsprojekt von Lena Schleenbecker


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Fortbildungen zur Stärkung von Diversitätssensibilität (ForDiSens)
Beteiligte im Teilprojekt der Universität Bremen: Lydia Heidrich, Josephine Herz, Anja Langer, Anna Moldenhauer
Das Verbundprojekt ForDiSens widmet sich der Analyse und Weiterentwicklung von Fortbildungen für Lehrer*innen im Bereich Antidiskriminierung. Das qualitativ-rekonstruktiv ausgerichtete Projekt zielt darauf, (1) ein Verständnis davon zu entwickeln, wie genau sich Lehrer*innenfortbildungen im Bereich Antidiskriminierung praktisch vollziehen und wie sich Übersetzungsprozesse des Fortbildungswissens in die professionsbezogene und organisationale schulische Handlungspraxis gestalten, (2) diese Erkenntnisse für die Weiterentwicklung, Innovation und Pilotierung von Fortbildungen zu nutzen sowie (3) Möglichkeiten und Grenzen von Lehrer*innenfortbildungen für die Stärkung von Diversitätssensibilität zu identifizieren, die auch für zukünftige Konzeptionen von Fortbildungen im Bereich Antidiskriminierung leitend sein können.
Das Projekt wird im Rahmen des Programms „Integration durch Bildung“ durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung und die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert.
Weitere Informationen finden Sie auf unserer Projekt-Homepage: www.fordisens.de

Aushandlungen von Schulqualität (ASQ)
Beteiligte: Pia Grimpo, Anna Moldenhauer, Matthias Olk, Sven Pauling
Das Forschungsprojekt ASQ begleitet die Erprobung des Bremer ‚Orientierungsrahmens Schulqualität‘ über einen Zeitraum von zwei Jahren. Das Interesse richtet sich in dem Projekt in einer praktikentheoretischen Perspektive auf die Übersetzungen eines bildungspolitisch initiierten Steuerungsinstruments, das in einem partizipativen Prozess pilotiert wird. Ziel des Begleitforschungsprojektes ist es, zu rekonstruieren, wie ‚Schulqualität‘ seitens der Beteiligten ausgedeutet und autorisiert wird.Hierzu werden an unterschiedlichen Bremer Schulen, die sich an der Erprobungsphase beteiligen, auf Schulentwicklung bezogene Teamgespräche in verschiedenen Konstellationen beobachtet, audiographiert und adressierungsanalytisch interpretiert. Zudem werden Gruppendiskussionen mit Lehrer*innen hinsichtlich ihrer Erfahrungen mit der Arbeit mit dem Orientierungsrahmen Schulqualität analysiert.
Demokratisierung als Schulreform (DAS)
Beteiligte: Dr. Sven Pauling (Universität Bremen und Universität Oldenburg) gemeinsam mit Dr. Selma Haupt (Universität Aachen)
Im Projekt wird unter Rückgriff auf qualitativ-rekonstruktive Methoden der Schulforschung die Frage bearbeitet, wie staatliche Reformimpulse zur Demokratisierung der Schule in der Implementierungsphase durch betroffene Schulen aufgenommen und Teil ihrer schulischen Lebensform und Schulkultur werden. Hierzu werden in schulkultur-, diskurs- und demokratietheoretischer Perspektive einerseits Expert:inneninterviews mit Verantwortlichen aus der Makroebene geführt, andererseits Gruppendiskussionen mit in den Schulen pädagogisch Verantwortlichen sowie Schüler:innenvertretungen. Das Projekt ist Teil des Forschungsverbundes Futur.ed in Niedersachsen.
Abgänger:innen von Freien Alternativschulen (AbFAt)
Beteiligte: Dr. Sven Pauling (Universität Bremen und Universität Oldenburg) gemeinsam mit Prof. Dr. Ingrid Bähr (Universität Hamburg)
Ausgangspunkt der Studie ist die Frage, ob und wie ihre ehemaligen Schüler*innen nach ihrem Abschluss im 'wirklichen Leben' zurechtkommen. Die AbFAt-Studie fragt in einer anerkennungstheoretischen und qualitativ-rekonstruktiven Perspektive danach, wie Abgänger:innen von Freien Alternativschluen ihre Schulzeit ex post deuten. Im Rahmen schwach standardisierter Interviews wurden ehemalige Schüler:innen einer Freien Alternativschule interviewt und die Daten mit der Grounded Theory Methodology ausgewertet. Erste Befunde verweisen auf eine hohe Relevanz, die die Schulzeit an der Freien Alternativschule in den biographischen Erzählungen ihrer Schüler*innen einnimmt. Sie berichten aber auch von der Bedeutung von Vertrauen und Verantwortung in den Arrangements geöffneten Unterrichts sowie für die Schule als Organisation.
Forschungswerkstatt Erziehungswissenschaft
Ansprechpersonen: Dr. Silvia Thünemann und Dr. Thomas Lehmann
Die Forschungswerkstatt Erziehungswissenschaft versteht sich als Ort der Methodenausbildung in der empirischen Sozialforschung und der begleitenden Beratung von Forschungsprojekten. Sie ist am Fachbereich 12 der Universität Bremen angesiedelt und steht allen Studierenden und Promovierenden des Fachbereichs offen.
Ringvorlesung WiSe 2025/26: Bilden und Gebildet-Werden in Klassenverhältnissen
Beteiligte: Pia Grimpo, Marie Hoppe, Anja Langer, Anna Moldenhauer, Matthias Olk und Nadine Rose aus dem Fachbereich 12 Erziehungs- und Bildungswissenschaften in Kooperation mit WOC
Die Ringvorlesung versammelt Perspektiven unterschiedlicher Sozialwissenschaften auf die Klassengesellschaft und rückt dabei insbesondere das Verhältnis von Klasse und Bildung oder der Bedeutung von Klasse in und für Bildungsinstitutionen in das Zentrum. Im Wintersemester 2025/26 geschieht dies in drei Vorträgen aus Perspektiven der Erziehungswissenschaften, Sozialer Arbeit und Kulturwissenschaft.
Weitere Informationen: Ringvorlesung „Bilden und Gebildet-Werden in Klassenverhältnissen: Impulse aus den Sozialwissenschaften“ | WOC – Worlds of Contradiction
Adressierungsanalytische Forschungswerkstatt
Weitere Informationen folgen.
Haltungen von Lehrer:innen zum Anspruch der Armutssensibilität in der Schule (HaLAS)
Habilitationsprojekt von Dr. Matthias Olk
Das Projekt fragt nach habituellen Haltungen von Lehrer:innen an Grund- und Oberschulen zum Anspruch, Armut zu kompensieren. Aktuell laufen zwei Vorstudien: Erstens wird das (lokal-)politische Sprechen zur Abschaffung von Schulranzen als armutssensible Maßnahme rekonstruiert (mit Anja Langer). Zweitens werden Diskurse der Schulranzenwerbung analysiert.
Sprechen über Bildungsgerechtigkeit im Kontext des Startchancen-Programms
Dissertationsprojekt von Pia Grimpo
Mein Dissertationsprojekt geht der Frage nach, wie sich im Kontext des Startchancen-Programms unterschiedliche Vorstellungen von Bildungsgerechtigkeit – auf politischer, administrativer und schulpraktischer Ebene – artikulieren, stabilisieren oder transformieren. Ziel der Arbeit ist es, diskursive Praktiken zu rekonstruieren, durch die spezifische Bedeutungen von Bildungsgerechtigkeit hervorgebracht werden. Mit einem poststrukturalistisch-praktikentheoretischen Diskursverständnis rekonstruiert die Arbeit, welche Bedeutungstransformationen, Differenzierungen und Positionierungen dabei vollzogen werden und welche Implikationen für das Verhältnis von Schule und Gesellschaft sichtbar werden.
Gutachtende: Prof. Dr. Anna Moldenhauer
Subjektivierungslogiken im Sprechen über Infragestellungen schulischer Zugehörigkeitsordnungen
Dissertationsprojekt von Anja Langer
In meiner kumulativen Dissertationsschrift untersuche ich Infragestellungen schulischer Zugehörigkeitsordnungen, die sich im Sprechen in diskriminierungskritisch ausgerichteten Formaten für und mit Lehrer*innen vollziehen. Mich interessiert, welche subjektivierenden Logiken diesen Infragestellungen von Zugehörigkeitsordnungen eingeschrieben sind. Die Studie ist an der Schnittstelle zwischen der erziehungswissenschaftlichen Subjektivierungsforschung, der Lehrer*innen- bzw. Professionalisierungsforschung und der Differenzforschung verortet und soll einen Beitrag zur Frage leisten, wie bzw. als wer sich pädagogische Professionelle im Kontext diskriminierungskritischer Formate verstehen lernen.
Gutachtende: Prof. Dr. Anna Moldenhauer, Prof. Dr. Nele Kuhlmann, Prof. Dr. Nadine Rose
Kooperation als Handlungskrise? Soziale Deutungsmuster zur berufsgruppenübergreifenden Zusammenarbeit im Kontext schulischer Inklusion
Dissertationsprojekt von Lena Schleenbecker
Die Arbeit ist als qualitativ-rekonstruktives Forschungsprojekt angelegt und untersucht, welche sozialen Deutungsmuster die beteilgten pädagogischen Akteur*innen in Bezug auf die Kooperationsanforderung, die im Kontext schulischer Inklusion erhoben wird, entwickeln und wie sich daraus handlungspraktische Bewältigungsstrategien ableiten lassen. Dabei wird deutlich, dass Koopertion nicht allein als normative Zielvorgabe begriffen werden kann, sondern dass sie sich als ein strukturelles Handlungsproblem erweist, welches Reflexion und Bearbeitung auf mehreren Ebenen erfordert: pädagogisch-praktisch, institutionell und administrativ.
Gutachtende: Prof. Dr. Anne Moldenhauer, Prof. Dr. Katharina Kunze, Prof, Dr. Natsacha Korff
Inklusion als normative Aufgabe. Rekonstruktionen zur Alltagsmoral grundschulpädagogischer Praxis
Dissertationsprojekt von Dr. Matthias Olk
Die rekonstruktive Studie fragt danach, wie Grundschullehrer:innen mit Inklusion verbundene Normativitäten in die Logik der Alltagspraxis übersetzen. Sie zeigt auf, wie im (berufs-)biographischen Sprechen Inklusion als normative Professionalisierungsaufgabe bearbeitet wird und inwiefern dies grundschulische Gewissheiten infrage stellt. Die Arbeit wurde gefördert durch die Hans-Böckler-Stiftung.
Gutachtende: Prof. Dr. Vera Moser, Prof. Dr. Anna Moldenhauer, Prof. Dr. Detlef Pech

