Kompetenzen für Sprachförderung und Sprachtherapie mit digitalen Medien

Zielsetzung

Digitale Medien sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Kinder und Jugendliche wachsen in einem digitalen Umfeld auf und nutzen mobile Endgeräte in der Regel ganz selbstverständlich. Insbesondere Smartphone, Tablet und Spielekonsole üben einen besonderen Reiz auf Kinder und Jugendliche aus. Spätestens seit der Corona-Pandemie haben sowohl in therapeutischen als auch schulischen Settings digitale Medien verstärkt Einzug gehalten. Wenngleich während der Pandemie nahezu alle Personen gezwungen waren, digitale Medien für die Sicherstellung kontinuierlicher Unterstützung von Kindern und Jugendlichen im (sprachlichen) Lernen sicherzustellen, zeigt sich zunehmend, dass der kontinuierliche Einbezug digitaler Medien in Sprachförderung und Sprachtherapie abhängig von Einstellung und Technikakzeptanz sowie Kompetenz der Fachpersonen ist.

Spezifische digitale Kompetenzen ermöglichen es, gezielt und verantwortungsvoll digitale Medien einzusetzen. Zum Beispiel müssen Therapeut*innen und Förderkräfte in der Lage sein, Apps hinsichtlich ihrer Eignung und Sicherheit vor deren Einsatz zu prüfen. Um diese Einschätzung zu ermöglichen und zu vereinfachen, engagieren wir uns in der Entwicklung des „Bewertungskatalogs für Apps in der Sprachtherapie und Sprachförderung“ (BAS). Zudem muss der Technologiegebrauch verantwortungsvoll geplant, sinnhaft durchgeführt und anschließend kritisch reflektiert und evaluiert werden. Dazu benötigen Fachpersonen spezifische digitale Kompetenzen. Diese Kompetenzen und das damit in Verbindung stehende Clinical Reasoning der Fachpersonen wollen wir erforschen und mittels gezielter (Weiter-) Bildungsangebote ausbauen, um die Chancen, die durch digitale Medien in Therapie und Förderung entstehen, optimal nutzbar machen zu können.

 

Ausgewählte Publikationen

Wirths, H., Alber, B., Starke, A., & Glück, C. (2022). Trend: Digital ist besser!? Digitale Kompetenzen in der Sprachtherapie und im sonderpädagogischen Förderschwerpunkt Sprache. Vierteljahreszeitschrift für Heilpädagogik und ihre Nachbargebiete, 91 (2), 151-154.

Alber, B., & Starke, A. (2021). Digitale Kompetenzen von Sprachtherapeut*innen - Therapieren (DiKoST-T). Forschung Sprache, 9 (2), 3-11. (peer reviewed)

Alber, B., Starke, A., Griffel, J. & Leinweber, J. (2020). Qualität von Apps in der Logopädie/Sprachtherapie Der Bewertungskatalog für Apps in Sprachtherapie und Sprachförderung (BAS). Forum Logopädie, 34(3), 12-13.

Starke, A. & Leinweber, J. (2019). Strategien für die App-Auswahl in der Sprachtherapie. In A. Posenau, W. Deiters & S. Sommer (Hrsg.), Nutzerorientierte Gesundheitstechnologien im Kontext von Therapie und Pflege (S. 49-57). Bern: Hogrefe.

Starke, A. & Leinweber, J. (2019). Apps in der Sprachtherapie. In C. Lüke & S. Vock (Hrsg.), Unterstützte Kommunikation bei Kindern und Erwachsenen (S. 221-235). Berlin: Springer.

Starke, A. & Mühlhaus, J. (2018). App-Einsatz in der Sprachtherapie. Die Nutzung evidenzbasierter und ethisch orientierter Strategien für die Auswahl von Applikationen. Forum Logopädie, 32(2), 22-26.

Starke, A. & Mühlhaus, J. (2017). Evidenzanspruch in der Anwendung von Applikationen in der Sprachtherapie. In K. Bilda, J. Mühlhaus & U. Ritterfeld (Hrsg.), Neue Technologien in der Sprachtherapie (S. 110-116). Stuttgart: Thieme.

Ritterfeld, U., Starke, A. & Mühlhaus, J. (2016). Digitale Applikationen in der Sprachförderung von Grundschulkindern: Möglichkeiten und Grenzen. merz Wissenschaft, 60, 85-96.

Starke, A., Mühlhaus, J. & Ritterfeld, U. (2016). Neue Medien in Therapie und Unterricht für Kinder mit dem Förderschwerpunkt Sprache. Praxis Sprache, 61, 28-32.