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Tag der Sprachentwicklungsstörungen

Am 16. Oktober ist der internationale Tag der Sprachentwicklungsstörungen. Zum dritten Mal machen weltweit Betroffene, Therapeut*innen, Lehrkräfte, Wissenschaftler*innen und viele mehr auf die häufigste Entwicklungsstörung im Kindesalter aufmerksam.

Sprachentwicklungsstörung betreffen etwa 10 Prozent der Kinder. Bei sieben Prozent treten die Schwierigkeiten im Erwerb der Sprache ohne erkennbare Ursache auf, bei 3 Prozent stehen sie im Zusammenhang mit organischen Ursachen (z.B. massive Hör- oder Sehstörungen, neurologische Erkrankungen) oder kognitiven Einschränkungen (z.B. im Zuge einer Trisomie 21). In der Regel sind Sprachentwicklungsstörungen bereits früh erkennbar. Die Kinder fangen häufig erst spät an zu sprechen und erweitern ihren Wortschatz nur sehr langsam. Obwohl wir bereits sehr viel über die frühen Anzeichen einer Sprachentwicklungsstörung wissen, werden diese häufig nicht frühzeitig erkannt und behandelt. Langfristig können Sprachentwicklungsstörungen die schulische und berufliche Entwicklung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen jedoch massiv beeinflussen.

Vor diesem Hintergrund möchten wir auf Sprachentwicklunggstörungen aufmerksam machen! Kinder sollten bereits frühzeitig logopädische/sprachtherapeutische Unterstützung erhalten, um ihre sprachlichen Fähigkeiten zu verbessern und ein gutes Fundament sprachlichen Kompetenzen für den Eintritt in die Schule zu entwickeln. In schulischen Kontexten können im Kindes- und Jugendalter sonder-/inklusionspädagogische Fachkräfte und Regelschullehrkräfte die Kinder weiter unterstützen. Dafür müssen die sprachlichen Schwierigkeiten jedoch erkannt werden. Gerade im Grundschul- und Jugendalter sind diese nicht mehr so offensichtlich. Häufig fällt es den Kindern und Jugendlichen schwer, komplexe Äußerungen zu verstehen (z.B. mehrteilige Anweisungen, komplexe Erklärungen im Unterricht), so dass sie auch in ihrem fachlichen Wissenserwerb beeinträchtigt sein können. Auch lernen sie neue Wörter (z.B. Fachwörter im Unterricht, bildungssprachliche Elemente) langsamer und benötigen mehr Zeit und häufigere Wiederholungen. Einige Kinder und Jugendliche fallen auch eher durch sozial-emotionale Auffälligkeiten auf. Schauen Sie also genauer hin! Das offensive Verhalten eines Kindes/Jugendlichen kann auch Folge sprachlichen Schwierigkeiten sein.

Mehr Informationen zu Sprachentwicklungsstörungen finden Sie auf den Seiten der GISKID oder der internationalen Kampagne RADLD

Folgen Sie auch den Hastags #TagderSES2020 #SES-Schauhin oder #DLDSeeMe für weitere Informationen und Aktionen rund um den Tag der Sprachentwicklungsstörungen. Anja Starke finden Sie zudem auf Twitter unter @StarkeAnja

Aktualisiert von: Anja Starke