Lernende im Übergang zur Hochschulmathematik stehen vor vielen Herausforderungen. Das Nutzen von Definitionen zum Nachdenken über mathematische Objekte ist eine dieser Herausforderungen. Brückenkurse können an diesem Punkt ansetzen, indem sie passende Unterstützungsangebote zur Bewältigung dieser Herausforderung bereit stellen. Im Vortrag wird eine Lerneinheit zur Analysis – bestehend aus fünf Sitzungen zu je 90 Minuten – vorgestellt, die in einem Brückenkurs umgesetzt wurde, an dem MINT-studieninteressierte Lernende der 11. Klassen teilgenommen haben. Es wird die Frage untersucht, wie sich Lernende im Übergang in Praktiken des Definierens einfinden, sowie welche Hindernisse dabei bestehen und welche Ressourcen Lernende mitbringen. 
Es zeigt sich, dass ein komplexes Bündel aus mathematischem Vorwissen und dessen kreative Nutzung, sprachlichen Hilfen, Erfahrungen aus der vorigen Erkundungssituation, und Forcierung von Normen/Regeln des Definierens durch den Lehrenden die entstehenden Praktiken des Definierens bedingen. Um also Lernende im Übergang zur Hochschulmathematik zu unterstützen, muss diese Komplexität in Lernangeboten durch entsprechende Maßnahmen berücksichtigt werden.

Einladung von Prof. Christine Knipping