Bärwald, Annika
Bereich: Geschichte der Frühen Neuzeit
Position: wissenschaftliche Mitarbeiterin / Doktorandin
E-Mail: a.baerwald(at)uni-bremen.de
Akademische Laufbahn
seit 2017 | Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin an der Universität Bremen im Rahmen des Projekts „The Holy Roman Empire of the German Nation and its Slaves“ (ERC Consolidator Grant) |
2015 – 2017 | Studium der Geschichte, Universität Bremen; angestellte Lehrerin beim Land Bremen |
2013 – 2015 | Vorbereitungsdienst und Zweites Staatsexamen für Lehrämter in Bremen |
2012 – 2013 | Master in US-amerikanischer Geschichte/Amerikanistik, Universität von Amsterdam, Abschlussarbeit: „Coming of Age in Houston: The Libertarian Transformation of a City and Its Impact on the Formation of a New Generation of Americans” |
2010 – 2011 | Fulbright Fremdsprachenassistentin am Dartmouth College, New Hampshire |
2007 – 2012 | Erstes Staatsexamen für Lehrämter in Anglistik und Germanistik, Universität Duisburg-Essen, Abschlussarbeit: „Changing Concepts of Race and Blackness in American Culture“ |
Drittelmittel und Stipendien
2018
Geförderte Teilnahme Meisterkurs “Kosmopolitismus“, geleitet von Jürgen Osterhammel Klassik Stiftung Weimar
2010-2011
Fulbright-Stipendium für Fremdsprachenassistent*innen, Dartmouth College, USA
Wissenschaftsorganisation und akademische Selbstverwaltung
Seit 2021: Moderatorin beim Fachkommunikationsnetzwerk H-Slavery
2019-2021: Stellvertretende Mittelbauvertreterin im Bachelor- und Master-Prüfungsausschuss, Institut für Geschichte, Universität Bremen
2020-2021: Mittelbausprecherin des Instituts für Geschichte, Universität Bremen
Seit 2020: Aktive im Frauenbeauftragtenkollektiv des Fachbereichs 8, Universität Bremen
2018-2021: Sprecherin des geschichtswissenschaftlichen DocNetzes „Grenzenlos“ der Universität Bremen, Organisation eines Doktorand*innen-Workshops 2020
Forschungsschwerpunkte
- Globalisierung in der Frühen Neuzeit
- Sklaverei- und Rassismusgeschichte
- Nordamerikanische Stadtbaugeschichte/Urban History
- Kolonialismus und Postkolonialismus
März 2022: “‘Exotic‘ Entertainment: Romantic Hamburg and Its Domestic Workers and Performers of non-European Descent,” Workshop Romantic Travel: Writing Germany and ‘the North’, organisiert von James Vigus, Hamburg Institute for Advanced Study
November 2021: “Precarious Transitions: Enslaved, Formerly Enslaved, and Free-Born Domestic Servants of Color in Hamburg, 1785-1840”, PhD Seminar on Slavery & Servitude, Universiteit Leiden, Bonn Center for Dependency and Slavery Studies, University of Hull Wilberforce Institute, Leiden
Oktober 2021: “The Port City as Borderland: Hamburg, Its Non-European Migrants, and the Production of Difference, 1750-1840”, Fifth Annual Bucerius Young Scholars Forum, German Historical Institute Berkeley, gefördert durch die Zeit-Stiftung
Februar 2021: (mit JuliaHolzmann) „Mobilität und Zwang: Verschleppung, Verbannung und freiwillige Reisen zwischen Amerika, der niederländischen Republik sowie dem Alten Reich.“ Frühneuzeitkolloquium, Universität Tübingen
Oktober 2020: „Atlantisches Prekariat? Hamburger Zivilgesellschaft, Behörden und der Umgang mit nicht-weißen ArbeiterInnen, ca. 1750-1840.“ Workshop zur Geschichte der Frühen Neuzeit, Universität Jena
November 2019: „Transatlantische Arbeitsräume: Freiheit, Unfreiheit und nicht-weiße Mobilität zwischen Hamburg und der Karibik, ca. 1750-1840”, Frühneuzeitkolloquium, Universität Zürich
November 2019: „Seeleute, Händler und Versklavte: HamburgerInnen und afro-karibische Menschen zwischen St. Thomas und Europa, 1800-1840”, Vortragsreihe der Jungen Hamburger Geschichtswissenschaft
August 2019: „Ports of Non-White Mobility: African, Asian, and American Workers in Hamburg and Altona, 1750-1840”, Sixth Summer Academy of Atlantic History, Universität Bayreuth, Bernried
Juli 2019: „To Be Young, Employable, and Black. Expectation and Self-Presentation of People of Color Navigating a Northern European Job Market, 1790-1840”, ISECS 15th International Congress on the Enlightenment, Edinburgh
März 2019: „Black Hamburg: People of Color Navigating the Job Market in an Early Modern European Port City”, Graduate Workshop: European History Across Boundaries, IEG Mainz & University of Oxford
November 2018: „Kosmopolitinnen, Schausteller, Versklavte? Verschleppung und Facetten nichtweißer Lebenswege im frühneuzeitlichen Hamburg“, Frühneuzeitkolloquium, Universität Bremen
September 2018: „(In)Voluntary Residence? Trafficked People of Color in Late Eighteenth- and Early Nineteenth-Century Hamburg”, ESTER Research Design Course for PhD Students in Social and Economic History, Radboud University & European Research Institute Florenz
Juni 2018: „Cosmopolitan Careers between Dependency and Self-Assertion. Employment of People of Color in Early Nineteenth Century Hamburg", Global History Student Conference, ausgerichtet von der geschichtswissenschaftlichen Fakultät, Istanbul Şehir Universität.
April 2018: „Eine gescheiterte Utopie? Bremer Kaufleute, ein koloniales Projekt und der Versuch, die ,Baumwollfrage’ zu lösen”, eingeladene Vortragende im Themensemester „Global Cotton“, Institut für Ethnologie und Kulturwissenschaft, Universität Bremen
Mai 2017: „A Dream of Colonial Cotton: Bremen’s Economic Interests and the Quest for Resource Autarchy in Colonial Togo”, Global History Student Conference, ausgerichtet vom Friedrich Meinecke Institut, Freie Universität Berlin.
Aufsätze und wissenschaftliche Beiträge
- „Atlantic Slavery and Its Repercussions in German-Speaking Territories, c. 1650–1850”, WORCK Cost Action Bibliographies, Aug 2021, https://ubib-sfb1288-appsrv03.ub.uni-bielefeld.de/?q=atlantic-slavery-and-its-repercussions-german-speaking-territories-c-1650%E2%80%931850
- „Black Hamburg: People of Asian and African Descent Navigating a Late Eighteenth- and Early Nineteenth-Century Job Market“, in: Rebekka v. Mallinckrodt, Josef Köstlbauer und Sarah Lentz (Hg.). Beyond Exceptionalism: Traces of Slavery and the Slave Trade in Early Modern Germany, 1650–1850. Berlin: De Gruyter, 2021. S. 189–214.
- (zusammen mit Rebekka von Mallinckrodt und Josef Köstlbauer): „People of African Descent in Early Modern Europe“, Oxford Bibliographies of Atlantic History, Jan 2020, DOI: 10.1093/OBO/9780199730414-0326
- „Bremer Baumwollträume. Bremer Wirtschaftsinteressen und das Streben nach Rohstoffautarkie im kolonialen Togo“, bonjour.geschichte: bremer online journal 5 (2017), S. 1-30
- “Handel und Landraub. Bremer Kaufleute in Afrika“, in: Anna Mamzer, Eva Schöck-Quinteros, Mareike Witkowski (Hg.). Bremen - eine Stadt der Kolonien? Szenische Lesung mit der Bremer Shakespeare Company (Aus den Akten auf die Bühne, Bd. 10). Bremen 2016, S. 17-20.
Miszellen
- Sektionenbericht: „Das Alte Reich und die Schweiz in globaler Perspektive“, HSozKult, Dezember 2021
- Tagungsbericht: „Spuren des Sklavenhandels im Heiligen Römischen Reich und seinen Nachfolgestaaten. Diskurse, Praktiken und Objekte 1500-1850“, HSozKult, April 2019; englische Übersetzung erschienen auf H-Slavery
- Tagungsbericht (mit Christina Sachs): „Geschichte im Rampenlicht. Inszenierungen historischer Quellen im Theater“, HSozKult, Januar 2018
Wintersemester 2021/2022
Geschichte ‚von unten‘ schreiben. Methodische und theoretische Zugänge zu marginalisierten Gruppen | Seminar
Wie lassen sich Lebenswelten, Handlungen und Denkmuster von Personen untersuchen, von denen kaum oder keine schriftlichen Quellen überliefert sind? Welche geschichtswissenschaftlichen Aussagen lassen sich über marginalisierte Gruppen treffen, über die in Archivquellen gesprochen wird, die aber selten oder nie selbst zu Wort kommen? Diese Fragen beschäftigen Historikerinnen und Historiker in den letzten Jahrzehnten verstärkt und haben sowohl umfassende theoretische Debatten als auch innovative Methoden hervorgebracht. In diesem Seminar befassen wir uns mit verschiedenen marginalisierten Gruppen – darunter sexuelle Minderheiten, Arbeiterinnen und Arbeiter und Kolonisierte – vom 17. bis ins 19. Jahrhundert. Der Schwerpunkt liegt auf Westeuropa mitsamt seinen globalen Verflechtungen. Ziel des Seminars ist es, einerseits selbst mit relevanten Quellengattungen zu arbeiten (etwa Gerichtsprotokollen und anderen seriellen Quellen) und andererseits ein methodisch-theoretisches Handwerkszeug kennenzulernen, mit dem sich eigene Forschungsvorhaben gestalten lassen. In letzterem Schritt geht es auch darum, kritisch zu hinterfragen, wo die Möglichkeiten und Grenzen verschiedener Ansätze liegen und so den eigenen Umgang mit aktueller Forschungsliteratur zu schärfen.