Middendorf, Stefanie, Prof. Dr.
Vertretungsprofessur im Bereich Neuere und Neueste Geschichte
Kontakt
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Fremdsprachenassistenz Bereich Neuere und Neueste Geschichte:
Sarah Oldenburg
(Universität Bremen, FB 08, Institut für Geschichtswissenschaft)
Vita
Akademische Laufbahn
SoSe 2020 | Vertretungsprofessorin für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Bremen |
Seit 2020 | Assoziierte Wissenschaftlerin am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam |
Seit 11.2017 | Leiterin des DFG-Netzwerkes „Doing Debt. Praxeology of Sovereign Debt in the Long 20th Century“ |
2019 – 2020 | Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung II (Geschichte des Wirtschaftens) des Leibniz-Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam |
2016 – 2017 | Junior Fellow am Historischen Kolleg in München |
2013 – 2019 | Wissenschaftliche Mitarbeiterin (Assistentin) am Lehrstuhl für Zeitgeschichte der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg |
2010 – 2013 | Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Kommission zur Erforschung der Geschichte des Reichsfinanzministeriums im Nationalsozialismus |
2007 – 2010 | Wissenschaftliche Mitarbeiterin (Assistentin) am Lehrstuhl für Zeitgeschichte der Martin-Luther-Universität Halle Wittenberg |
2004 | Stipendiatin des Deutschen Historischen Instituts Paris |
2003 – 2007 | Wissenschaftliche Mitarbeiterin (Doktorandin) am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte der Albert-Ludwigs Universität Freiburg |
2000 – 2002 | Leiterin des Projektbereiches Erinnerungskultur des Kulturinstituts der Stadt Braunschweig |
Akademische Ausbildung
2019 | Habilitation an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg |
2008 | Promotion an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (summa cum laude) |
1999 | Magister Artium in Geschichte, Germanistik und Psychologie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg |
Mitgliedschaften / Gremien
- Sachverständige des Ausschusses für Kultur und Medien des Deutschen Bundestages in der öffentlichen Anhörung „Verhandlungen über Kulturgüter mit den Hohenzollern und deren Unterstützung des Nationalsozialismus“ (Jan. 2020)
- Redaktion der „Zeithistorischen Forschungen / Studies in Contemporary History“ (seit 2017)
- American Council on Germany / Young Leaders Program (seit 2016)
- Forschungsnetzwerk „A World of Debts. The Global Politics of Public Debts From the Late 18th Century“, Sciences Po / CNRS-EHESS Paris (Programme Émergences, Ville de Paris) (seit 2013)
- Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands
- Deutscher Hochschulverband
Drittmittel / Stipendien
Seit 2017 | DFG-Einzelförderung für das wissenschaftliche Netzwerk „Doing Debt. Praxeology of Sovereign Debt in the Long 20th Century“ |
2016 – 2017 | Junior Fellowship des Historischen Kollegs in München |
2015 – 2016 | Förderlinie Frauenförderung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg |
2012 | DAAD-Reisestipendium |
2004 | Doktorandenstipendium des Deutschen Historischen Instituts Paris |
1996 – 1997 | Graduate Student Fellowship, Rothberg School, Hebrew University Jerusalem |
1995 – 1999 | Studienstipendium des Cusanuswerks |
Organisation von Konferenzen
- Workshop „Situations & Structures“, DFG-Netzwerk „Doing Debt“, 27.– Feb. 2020, Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung, Köln, mit Leon Wansleben und Laura Rischbieter
- Workshop „Spaces & Relations“, DFG-Netzwerk „Doing Debt“, 19.– Sept. 2019, Humboldt-Universität zu Berlin, mit Heike Wieters und Laura Rischbieter
- Panel „Privater Reichtum als staatliche Ressource? Die (Ohn-)Macht der Staatsfinanzierung in den Krisen des 20. Jahrhunderts“, Fünfte Schweizerische Geschichtstage, 7. Juni 2019, mit Gisela Hürlimann
- Workshop „Temporalities & Caesurae“, DFG-Netzwerk „Doing Debt“, 21.– Feb. 2019, Universität Konstanz, mit Laura Rischbieter
- Konferenz „Staatsfinanzen. Perspektiven auf die europäischen Erfahrungen des 20. Jahrhunderts“, Abschlusstagung der Kommission zur Erforschung der Geschichte des Reichsministeriums der Finanzen, Bundesfinanzministerium Berlin, 29.– Okt. 2018, mit Hans-Peter Ullmann
- Auftaktworkshop des DFG-Netzwerkes „Doing Debt“, 11.– Mai 2018, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, mit Laura Rischbieter
- Workshop „Geschichte der Ministerialverwaltungen im Nationalsozialismus und in der frühen Nachkriegszeit“, Gedenkstätte Haus der Wannsee-Konferenz Berlin, 13.– Okt. 2016, (Mitarbeit in der Konzeptgruppe)
- Panel „Institutions and Actors: Perspectives on Structuration in History“, European Social Science History Conference, Glasgow, 11. April 2012, mit Corinna R. Unger und Ulrike Schulz
- Zeithistorische Doktorandenseminare Halle – Jena – Berlin, jährliche Workshops 2008 bis 2011, mit Dietmar Süß und Kim Christian Priemel
- Transatlantisches Doktorandenseminar „Deutsche Geschichte, 1930–1960“, Freiburg, 26.– April 2006, mit Richard F. Wetzell (GHI Washington)
Schriften
Monographien
Ermächtigungen. Staatstechniken des Reichsministeriums der Finanzen seit 1919 [Habilitationsschrift, ersch. 2020]
Massenkultur. Zur Wahrnehmung gesellschaftlicher Modernität in Frankreich 1880–1980, Göttingen 2009
Herausgeberschaften
Institutional History Rediscovered. Observing Organizations’ Behavior in Times of Change (= Comparativ 24/2014, H. 1), hg. mit Corinna R. Unger und Ulrike Schulz
Mass Culture as Modernity – European Perceptions, 1900–1980 (= Journal of Modern European History 10/2012, H. 2), hg. mit Ulrich Herbert
Aufsätze
Beyond Democracy or Dictatorship. Negotiating Sovereign Debt in Germany from Weimar to the Postwar Period, in: Nicolas Barreyre/Nicolas Delalande (Hg.), The Global Politics of Public Debts from the late 18th Century [ersch. 2020]
Entscheidende oder erbärmliche Jahrzehnte? Krise und Komplexität der französischen Kulturpolitik seit den 1970er Jahren, in: Morten Reitmayer (Hg.), Gewinner und Verlierer nach dem Boom [i. Druck]
Postheroische Ordnung? Zur Finanzbürokratie in der bundesdeutschen Demokratie nach 1945, in: HEUSS-FORUM 5/2019, URL: https://www.theodor-heuss-haus.de/heuss-forum/theodor-heuss-kolloquium-2019/
Außerwirtschaftlicher Wille. Antiliberale Haltungen zu Kapitalismus und Demokratie bei Johannes Popitz und Carl Schmitt, in: Detlef Lehnert (Hg.), Soziale Demokratie und Kapitalismus. Die Weimarer Republik im Vergleich, Berlin 2019, 173-207
Hans Schäffer und die bürokratische Existenz im Finanzkapitalismus, in: Jörg Später/Thomas Zimmer (Hg.), Lebensläufe im 20. Jahrhundert, Göttingen 2019, 115–135
Verteidigung und Verachtung. Demokratiekritik und ihre Grenzen in Frankreich in der Zwischenkriegszeit, in: Journal of Modern European History 17 (2019), H. 1, 16-21
Ökonomisierung des Regierens? Überlegungen zum Wandel „moderner“ Staatsfinanzierung in Deutschland und Frankreich (1920–1980), in: Archiv für Sozialgeschichte 57 (2017), 281–311
Staatsfinanzen und Regierungstaktiken. Das Reichsministerium der Finanzen (1919–1945) in der Geschichte von Staatlichkeit im 20. Jahrhundert, in: Geschichte und Gesellschaft 41 (2015), H. 1, 140–168
Finanzpolitische Fundamente der Demokratie? Haushaltsordnung, Ministerialbürokratie und Staatsdenken in der Weimarer Republik, in: Tim B. Müller/Adam Tooze (Hg.), Normalität und Fragilität. Demokratie nach dem Ersten Weltkrieg, Hamburg 2015, 315–343
Institutional History Rediscovered. Observing Organizations‘ Behavior in Times of Change, mit Ulrike Schulz und Corinna R. Unger, in: Comparativ 24 (2014), H. 1, 8–17
Massenwissenschaften in Frankreich und Deutschland um 1900. Erfahrungsgeschichtliche Perspektiven, in: Gangolf Hübinger (Hg.), Europäische Wissenschaftskulturen und politische Ordnungen in der Moderne (1890–1970), München 2014 (= Schriften des Historischen Kollegs, Kolloquien 87), 51–78
Jenseits des Primats. Kontinuitäten der nationalsozialistischen Finanz- und Wirtschaftspolitik, mit Kim Christian Priemel, in: Birthe Kundrus/Sybille Steinbacher (Hg.), Kontinuitäten und Diskontinuitäten. Der Nationalsozialismus in der Geschichte des 20. Jahrhunderts, Göttingen 2013 (= Beiträge zur Geschichte des Nationalsozialismus 29), 94–120
„Masse“, Version 1.0, in: Docupedia-Zeitgeschichte, 5.11.2013, URL: http://docupedia.de/zg/Middendorf_masse_v1_de_2013
Comment: (Popular) Culture as Product – Contingencies of Cultural Change, in: Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History 10 (2013), H. 1, 101–106, URL: http://www.zeithistorische-forschungen.de/16126041-Middendorf-1-2013
Mass Culture as Modernity. Introductory Thoughts, in: Journal of Modern European History 10 (2012), H. 2, 147–151
Organisierte Modernität? Konstruktion und Konzeption der Massenkultur in Frankreich, in: Journal of Modern European History 10 (2012), H. 2, 182–206
Modernitätsoffensiven, Identitätsbehauptungen: „Bandes dessinées“ und die Nationalisierung der Massenkultur in Frankreich, in: Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History 9 (2012), H. 1, 76–97, URL: http://www.zeithistorische-forschungen.de/16126041-Middendorf-1-2012
„Verstoßenes Wissen“. Emigranten als Deutschlandexperten im „Office of Strategic Services“ und im amerikanischen Außenministerium 1943–1955, in: neue politische literatur 46 (2001), H. 1, 23–52
„…gewisse Themen bleiben stets tabu“. Walter Mehrings Schauspiel Der Kaufmann von Berlin, in: Jüdischer Almanach 2000/5760, Frankfurt a. M. 1999, 99–113
Topographie der Erinnerung. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus im Gebiet der Braunschweigischen Landschaft, hrsg. von der Braunschweigischen Landschaft, Braunschweig 2004 (Autorin mehrerer Einzelbeiträge)
„Mein Schtetl, das sind die Leute, die darin wohnen, nicht der Ort…“, in: Heiko Haumann (Hg.), Der Erste Zionistenkongress von 1897 – Ursachen, Bedeutung, Aktualität, Basel u. a.1997, 58–63
Rezensionen in
in: Beiträge zur Geschichte des Nationalsozialismus, The Economic History Review, Francia, H-Soz-Kult, neue politische literatur, Rundfunk und Geschichte, Sehepunkte, Süddeutsche Zeitung, traverse, Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, WerkstattGeschichte
Lehre
Ausnahmezustände: Theorie und Geschichte im 19./20. Jahrhundert | LektürekursDer Ausnahmezustand gilt vielfach als das eigentliche Paradigma des Regierens in der Gegenwart. Ob im amerikanischen War on Terror, der französischen Sicherheitspolitik, der europäischen Finanzmarktregulierung oder in der Corona-Krise der Gegenwart – die Vorstellung, hier herrsche die Ausnahme, prägt nicht selten die Legitimierung wie die Kritik entsprechender Maßnahmen. Im Seminar werden wir uns vor allem den theoretischen Grundlagen dieser Debatten widmen und Schlüsseltexte von Carl Schmitt, Walter Benjamin, Giorgio Agamben und anderen lesen. Anhand von Beispielen aus der Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts soll zudem ermittelt werden, inwiefern dieser Begriff herangezogen werden kann, um Machtverhältnisse in der Vergangenheit zu analysieren – und damit auch gegenwärtige Auseinandersetzungen besser zu verstehen. |
Die „Volksgemeinschaft“ im Nationalsozialismus: Neuere Forschungen und Kontroversen | ProseminarIn der nationalsozialistischen Propaganda spielte der Begriff der „Volksgemeinschaft“ eine wichtige Rolle. Doch ist in der Forschung umstritten, ob dieser Begriff für eine Analyse der nationalsozialistischen Gesellschaft wirklich sinnvoll ist oder nur eine Selbstinszenierung des Regimes reproduziert. Im Seminar werden wir uns daher kritisch mit der Begriffsgeschichte, mit einzelnen sozialen Erscheinungsformen der „Volksgemeinschaft“ sowie mit den zentralen Forschungskontroversen zu diesem Thema beschäftigen. Im zweiten Teil des Semesters sollen im Staatsarchiv Bremen eigenständige Recherchen durchgeführt werden. Erkenntnisse aus der vorherigen Lektüre können so empirisch angewandt werden. Zudem dient das Seminar der Vermittlung und Festigung grundlegender Techniken geschichtswissenschaftlichen Arbeitens. |
Doing Capitalism? Praktiken, Räume und Dinge in der Wirtschaftsgeschichte Westeuropas | SeminarWie und von wem wird der Kapitalismus eigentlich „gemacht“? An welchen Orten und in welchen Dingen lässt sich kapitalistisches Denken und Handeln auffinden? Wie lässt sich etwa am Beispiel des Börsentickers oder der Kreditkarte der Kapitalismus verstehen? Um solche Fragen zu beantworten, haben sich wirtschaftshistorische Forschungen in den letzten Jahren verstärkt mit praxeologischen Ansätzen beschäftigt. Das Seminar widmet sich dieser Verschränkung theoretischer Debatten mit konkreten Forschungsmethoden und blickt exemplarisch auf Praktiken, Räume und Dinge in der westeuropäischen Geschichte des Kapitalismus. Damit vertieft diese Veranstaltung an konkreten Beispielen auch die Fragen, die im Seminar zur Geschichte des Kapitalismus als historiographischer Konjunktur behandelt werden. Die Bereitschaft zur Lektüre englischsprachiger Texte wird vorausgesetzt. |
Geschichte(n) des Kapitalismus. Annäherungen an eine historiographische Konjunktur | Seminar„Kapitalismus“ war und ist ein kein eindeutiger, sondern ein umstrittener Begriff, auch in der Geschichtswissenschaft. Die jüngsten Finanzkrisen haben der Geschichte des Kapitalismus und der Kapitalismuskritik neue Aufmerksamkeit beschert. In den vergangenen Jahren sind daher von Historiker*innen zu diesem Thema Kontroversen angestoßen und größere Studien verfasst worden. Im Seminar werden wir uns mit dieser historiographischen Konjunktur beschäftigen und längere Auszüge aus neueren Werken lesen, um kapitalismushistorische Ansätze in ihrer Unterschiedlichkeit zu verstehen. Die Veranstaltung bietet damit die Gelegenheit, Schlüsseldebatten der Gegenwart historisch präziser einzuordnen und zugleich die Produktionsbedingungen geschichtswissenschaftlicher Forschungen zu reflektieren. Die Bereitschaft zur Lektüre englischsprachiger Texte wird dabei vorausgesetzt. |