Ur- und Frühgeschichte

Die Ur- und Frühgeschichte gehört zu den archäologischen Wissenschaften und versteht sich als eine historische Kulturwissenschaft. Im Unterschied zu den anderen historischen Disziplinen der Älteren bis Neueren Geschichte erforscht sie die materielle Kultur der Menschheit überwiegend aus Siedlungen und Gräbern, die von Archäolog*innen ausgegraben und erfasst, dokumentiert und ausgewertet werden. Durch die Kooperation der Professur mit der Landesarchäologie Bremen (www.landesarchaeologie.bremen.de) und dem Focke-Museum (www.focke-museum.de) gibt es für die Abteilung keinen eigenständigen Studiengang. Die Lehrveranstaltungen sind Teil der Module oder der General Studies der Geschichtsstudiengänge. Ferner ist sie in den englischsprachigen Masterstudiengang „Environmental history“ der Geographie integriert, in dem Fragen nach der Rekonstruktion der Umwelt- und Klimageschichte im Fokus stehen.

Die Ur- und Frühgeschichte mit ihrem methodischen Instrumentarium findet weltweit Anwendung und reicht von den Anfängen der Menschheitsgeschichte bis in die Neuzeit. Der Begriff der Urgeschichte bezieht sich dabei auf schriftlose Zeitabschnitte, während die Frühgeschichte bereits erste Schriftzeugnisse kennt, die für Mitteleuropa um Christi Geburt einsetzen. Die Abteilung forscht aber auch zu Aspekten der Mittelalter- und Neuzeitarchäologie, in der Regel mit einer Verknüpfung zu den anderen Geschichtsquellen.

In engem Kontakt zwischen Studierenden und Dozent*innen bietet sich die Möglichkeit, Ur- und Frühgeschichte im Bachelor- und Masterstudium in Form einzelner Lehrveranstaltungen innerhalb von Modulen oder im Bereich General Studies zu belegen. Archäologische Abschlussarbeiten bis hin zur Promotion sind durch die Verknüpfung mit der Landesarchäologie und in den verschiedenen Forschungsbereichen möglich.

In der Abteilung liegt der räumliche Schwerpunkt insbesondere auf Nordwestdeutschland, das chronologische Zentrum bilden archäologische Forschungen zum Mittelalter bis zur Moderne. Anders als in der Urgeschichte werden für die jüngeren Epochen die Erkenntnisse zwar auch durch archäologische Verfahren gewonnen – die Einbeziehung der schriftlichen und bildlichen Dokumente sowie von Zeitzeugenberichten in den jüngsten Phasen der Geschichte ist aber notwendig, um so zu umfassenden kulturwissenschaftlichen oder kulturhistorischen Aussagen zu gelangen.

Die bisherigen Forschungsschwerpunkte der Abteilung liegen im Bereich der Dis/abilityforschung (www.homo-debilis.de), ferner in der archäologischen Forschung Nordwestdeutschlands und in der Wissenschaftsgeschichte der Ur- und Frühgeschichte.

Die Abteilung Ur- und Frühgeschichte kann durch die Kooperation mit der Landesarchäologie Bremen und dem Focke-Museum die Möglichkeiten für Praktika in diesem Forschungsfeld bieten.

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Aktualisiert von: M.Fritzsche