Schmacks, Yanara, Dr.
Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Neueren und Neuesten Geschichte
Kontakt
E-Mail: yanara.schmacksprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de
Tel.: 0049 (0)421 - 218 67237
Büro: GW2, B 2600
Postfach: GW2, Ebene 2B, bei Turm D, Fach Nr. 28
Postanschrift
Universität Bremen
Dr. Yanara Schmacks
Fachbereich 08 – Sozialwissenschaften
Postfach 33 04 40
28334 Bremen
Forschung
Yanara Schmacks ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Geschichtswissenschaft an der Universität Bremen. Sie hat in Maastricht, Leeds, Berlin und New York City Liberal Arts & Sciences, Interdisziplinäre Antisemitismusforschung und Geschichtswissenschaften studiert. Im Rahmen ihrer Promotion am Graduate Center der City University of New York, die sie im März 2025 erfolgreich abgeschlossen hat, absolvierte sie außerdem Gastaufenthalte in Berlin (FU) und Mainz (IEG).
Die inhaltlichen Schwerpunkte ihrer bisherigen Forschung liegen in der Verflechtung der west- und ostdeutschen Geschichte, der deutschen Erinnerungspolitik an die nationalsozialistische und die DDR-Vergangenheit und der Art, wie gender und sex politische und moralische Auseinandersetzungen strukturieren. Ihre Dissertation ist eine Geschichte Deutschlands im und nach dem Kalten Krieg aus dem Blickwinkel von Mutterschaft und Reproduktion. Diese historische Analyse von Mutterschaft als Ort der Verhandlung weitaus größerer moralpolitischer Kontroversen und sozialer Fragen zeigt, wie die Bemühungen, mit dem Erbe der nationalsozialistischen Vergangenheit umzugehen, die wachsende Besorgnis über „Natur“ und „Gesundheit“ und der konfliktreiche Prozess der Wiedervereinigung mit der Politik der Mutterschaft in allen drei deutschen Staaten auf komplizierte Weise verwoben waren.
Ihr neues Forschungsprojekt wendet sich der Geschichte des Antikommunismus im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert zu. Um die Anziehungskraft des Antikommunismus, der den westeuropäischen Blick auf Osteuropa und Russland über weite Teile des 20. Jahrhunderts prägte, zu verstehen, fokussiert diese Arbeit darauf, wie Fantasien und Ängste rund um Sexualität und Geschlecht sowie antislawischer Rassismus diesen Antikommunismus formten.
Ihre Forschungsinteressen:
- Geschichte der Sexualität und Geschlechtergeschichte
- Nationalsozialismus- und Faschismusforschung
- Geschichte des Rassismus, Antisemitismus und Antikommunismus
- Kulturgeschichte der DDR
- Soziale Bewegungen
- Erinnerungskulturen
- Ideengeschichte, v. a. auch der Psychoanalyse und des Feminismus
Publikationen
Im Erscheinen
Herzog, Dagmar, und Yanara Schmacks. „The Sexual Revolution“. In Oxford Bibliographies of Modern Europe, herausgegeben von Monica Black. Oxford University Press.
Schmacks, Yanara, „Populäre Faschismusdeutungen im Dienst restaurativer Geschlechterpolitik“. In Was war Faschismustheorie? Epistemologie, Poetik und Medialität einer heterodoxen Gattung, 1923-2023, herausgegeben von Morten Paul. Verbrecherverlag, 2026.
Peer-Reviewed Aufsätze in Fachzeitschriften
Schmacks, Yanara. „‚Only mothers can be true Revolutionaries‘: The Politicization of Motherhood in 1980s West German Psychoanalysis“. Psychoanalysis and History 23, Nr. 1 (2021): 49–73.
Schmacks, Yanara. „‚Motherhood is Beautiful‘: Maternalism in the West German New Women’s Movement Between Eroticization and Ecological Protest“. Central European History 53, Nr. 4 (Dezember 2020): 811–34.
Kapitel in Sammelbänden und Standardwerken
Schmacks, Yanara. „Produktive Missverständnisse und illusionäre Hoffnungen: Zur Wilhelm Reich Rezeption“. In Als die Geisteswissenschaften populär waren: Westdeutsche Schreibweisen, Lektürepraktiken, Verlagspolitiken um 1970, herausgegeben von Jörg Döring und Morten Paul. Harrassowitz Verlag, 2025.
Herzog, Dagmar, und Yanara Schmacks. „The Sexual Revolution“. In The Cambridge World History of Sexualities, Vol.4: Modern Sexualities, herausgegeben von Merry E. Wiesner-Hanks und Mathew Kuefler, 275–96. Cambridge University Press, 2024.
Public-Facing
Schmacks, Yanara. “Die Westbindung der Krippe”. Zeitschrift für Ideengeschichte XIX, Nr. 4 (2025): 41-48.
Schmacks, Yanara. “Gender and ‘the East’ – Antislavic Racism and Anticommunism in West Germany”, Copernico Forum “Eastern Europe (Post)Colonial”, Herder Institut. Auf Deutsch: “Gender und ‚der Osten‘ – Antikommunismus und antislawischer Rassismus“, 2024.
Schmacks, Yanara. “‘We’ve had abortions!’ Abortion in Germany since the Stern Self-Incrimination Campaign 50 Years Ago.” American Institute for Contemporary German Studies, 2021.
Schmacks, Yanara. “Elissa Mailänder on Bigamy and Nazi Pronatalism.” Wissenschaftliches Interview mit Elissa Mailänder für Journal of the History of Ideas Blog, 2021.
Schmacks, Yanara. “The Woman as ‘Work-Machine’: Gender and Anticommunism in Postwar Germany.” Journal of the History of Ideas Blog, 2021.
Rezensionen
Rezension von Vamik’s Room (Dokumentarfilm), in: Psychoanalysis and History, 21(3), 2019.
Tagungsbericht: 11. Europäische Sommeruniversität Ravensbrück, Lager im 20. Jahrhundert. Arbeit, Repression und Zwangsmigration in geschlechterhistorischer Perspektive, in: H-Soz-Kult, 31.01.2017 (mit K. Dierolf, J. Knatz & L. Strzoda).
Vita
Akademischer Werdegang
- Seit 04/2025: Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Universität Bremen, Institut für Geschichtswissenschaft, Neuere und Neuste Geschichte
- 2018-2025: Promotionsstudium in History, The Graduate Center, City University of New York (MA History, 2020; MPhil History, 2021; PhD History, 2025)
- 2023-2024: Doktoratsstipendiatin, Leibniz Institut für Europäische Geschichte, Mainz
- 2022-2023: Doktoratsstipendiatin, Berlin Program for Advanced German and European Studies, Freie Universität Berlin
- 2015-2018: Masterstudium, Interdisziplinäre Antisemitismusforschung, Zentrum für Antisemitismusforschung, Technische Universität Berlin
- 2012-2015: Bachelorstudium, Liberal Arts & Sciences, University College Maastricht
- 2014: Auslandssemester, School of Politics and International Studies, University of Leeds
Stipendien, Preise und Drittmittel
Extern
- 2025: DAAD Kongressreisenprogramm
- 2024: Summer Research Grant, Central European History Society
- 2023-2024: Stipendium, Leibniz-Institut für Europäische Geschichte (10 Monate)
- 2022: Konrad Jarausch Essay Prize for Advanced Graduate Students in Central European History für “‘We always also did this for our children’: Motherhood in the GDR between Socialism and Opposition” (unveröffentlichtes Manuskript eines Kapitels der Dissertation)
- 2022: Honorable Mention für den Annelise Thimme Article Prize für “‘Motherhood is Beautiful’: Maternalism in the West German New Women’s Movement between Eroticization and Ecological Protest”, in Central European History, 53(4), 811-834
- 2022-2023: Berlin Program for Advanced German and European Studies Dissertation Fellowship, Freie Universität Berlin & German Studies Association (1 Jahr)
- 2014-2015: Erasmus+ für Auslandssemester (1 Semester)
Intern
- 2021, 2023: Doctoral Student Research Grant, The Graduate Center, CUNY
- 2021-2022: Mina Rees Library Fellowship, The Graduate Center, CUNY
- 2021: Provost’s Pre-Dissertation Summer Research Fellowship, The Graduate Center, CUNY
- 2018-2025: Provost’s Fellowship, The Graduate Center, CUNY
- 2018-22; 2024-2025: The Graduate Center Fellowship, CUNY
- 2016-2017: Deutschlandstipendium Technische Universität Berlin (1 Jahr)
Lehre
Sexualpolitik und die Geschichte Europas im 20. Jahrhundert, Seminar Bachelor
“Nationalsozialismus & Holocaust: Zentrale Debatten und neue Perspektiven”, Seminar Master
Dieses Seminar befasst sich mit der politischen, kulturellen und sozialen Geschichte des Nationalsozialismus, mit besonderem Fokus auf die nationalsozialistische Vernichtungspolitik. Die Geschichte von Verfolger:innen, Verfolgten und bystanders wird dabei integriert betrachtet. Anhand von Sekundärliteratur und Quellenmaterial nähern wir uns dieser Geschichte in drei Schritten, die den Zeitraum von den späten 1910er Jahren über Aufstieg und Machtausbau des Nationalsozialismus, Vernichtungskrieg und Holocaust bis in die Nachkriegszeit und zum Nachleben des Nationalsozialismus in der Gegenwart abdecken. Zentrale Fragen, die unsere Diskussion über das Semester hinweg strukturieren werden, sind u.a.: Wie ist die enthusiastische Unterstützung vieler Deutscher für den Nationalsozialismus zu erklären? Welche Dynamiken von Exklusion und Gewalt entfalteten sich im Laufe der 1930er Jahre und warum? Wieso werden Menschen zu Täter:innen? Welche Rolle spielten Ideologien in der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik? Wie wurde diese von den Verfolgten erlebt? Welche Handlungsspielräume gab es? Wie verändert sich unser Verständnis von der Anziehungskraft des Nationalsozialismus und von den Motiven von Täterschaft, wenn wir eine sexualitäts- und geschlechterhistorische Perspektive einnehmen? Und wie wurde in den deutschen Nachkriegsgesellschaften mit der nationalsozialistischen Vergangenheit umgegangen?
“Die Erfindung der Sexualität im 19. Jahrhundert”, Übung Bachelor
Die Kategorien „Sexualität“ und „Geschlecht“ werden oft als gegeben angenommen und unhinterfragt akzeptiert. In dieser Übung zur Geschichte von Sexualität und Geschlecht im langen 19. Jahrhundert werden diese Kategorien in ihrer historischen Gewordenheit untersucht, um ihre Kontingenz herauszuarbeiten. Im Sinne von Joan W. Scott’s bahnbrechender Arbeit zu „gender as a category of historical analysis“ werden wir sex und gender als konstitutiv für die sozialen Ordnungen der Moderne analysieren. Wie wurde die bürgerliche Gesellschaft durch die Regulation von Sexualität und die Herstellung von neuen Geschlechterdifferenzen geformt? Wie hängen die Konstruktion von race und Geschlecht zusammen? Inwiefern haben sexuelle Politiken den europäischen Imperialismus strukturiert? Und inwieweit und warum waren Kämpfe für sexuelle Reform erfolgreich? Beim Debattieren dieser und anderer Fragen werden wir uns sowohl mit den methodologischen Grundlagen von Sexualitäts- und Geschlechtergeschichte auseinandersetzen als auch Klassiker und aktuelle Forschungsansätze in diesem Feld diskutieren.
Sprechstunde
Nach vorheriger Absprache per E-Mail.



