10-79-2-A2-02 | Kaiserchronik [AL] barrierearme Teilnahme möglich nach persönlicher Absprache
Seminar (Teaching)
Dates: weekly (starts in week: 1) Wed. 10:15 - 11:45 SFG 2070 (2 Teaching hours per week)
Nicht erst die fake news-Skandale der jüngeren Zeit machen es deutlich: Das Verhältnis von Wahrheit und Geschichte sowie deren Vermittlung und Darstellung ist so problematisch wie spannend. Das Seminar rückt Geschichtsdenken und Geschichtsnarrative des Mittelalters in den Mittelpunkt. Es werden typische Formen des Erzählens von Geschichte an ausgewählten Beispielen untersucht: gelehrte und exemplarische Geschichtserzählungen, aber auch heroische Überlieferungen und solche, die wir heute wohl als anekdotisch bezeichnen würden. Textgrundlage ist die ‚Kaiserchronik‘ eines unbekannten Verfassers.
| PD Dr. Sonja Kerth-Wittrock
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10-79-2-A2-03 | Pfaffe Lambrecht: Alexanderroman [AL]
Seminar (Teaching)
Dates: weekly (starts in week: 1) Tue. 08:15 - 09:45 GW2 B1400 NUR Mo. + Di. (2 Teaching hours per week)
Alexander der Große ist eine der schillerndsten Figuren der Vormoderne. Der historische Makedonenkönig wird in zahlreichen antiken und mittelalterlichen Romanen sowie in Geschichtstexten verschiedenster Art behandelt, und sein Bild ist gekennzeichnet von großer Ambivalenz: hochgebildet und ein begnadeter Kriegsherr, aber auch brutal, grenzenlos hochmütig und nicht bereit, Grenzen zu akzeptieren. Der Alexanderroman des Pfaffen Lambrecht, der in drei verschiedenen Textbearbeitungen vorliegt, gibt ein anschauliches Beispiel für das vielfältige Erzählen von Alexander, seinen Kriegen, Reisen und Begegnungen. Grundlage des Textes ist v.a. der ‚Straßburger Alexander‘.
| PD Dr. Sonja Kerth-Wittrock
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10-79-2-A2-04 | Konrad von Würzburg (Schwerpunkt: Kleinere Verserzählungen) [AL]
Seminar (Teaching)
Dates: weekly (starts in week: 1) Thu. 16:15 - 17:45 GW2 A4020 (2 Teaching hours per week)
Meister Cuonrât ist an worten schœne, diu er gar verre hât gewechselt... schreibt Hugo von Trimberg über Konrad von Würzburg, einen der außerordentlichen Sprachvirtuosen und vielseitigsten Dichter der Literatur des späten Mittelalters. Konrads Oeuvre umfasst kürzere Verserzählungen, mehrere Romane, Legendenerzählungen sowie zahlreiche Leiche, Lieder und Sangsprüche.
In diesem Semester wollen wir uns schwerpunktmäßig den Verserzählungen „Der Schwanritter“, „Das Herzmære“, „Heinrich von Kempten“ und „Der Welt Lohn“ sowie Konrads Lyrik widmen. Einzelne Romane oder Legendenerzählungen werden wir nach Absprache in Auszügen lesen. Daneben werden im Seminar Methoden des wissenschaftlichen Arbeitens in Vorbereitung auf Ihre erste Hausarbeit im Modul A2 vermittelt.
Studienleistung und Modulprüfung Studienleistung: Die Studienleistung wird in Form eines Seminarprotokolls oder Impulsreferates erbracht. Eine regelmäßige begleitende Lektüre sowie die Bereitschaft zur aktiven Diskussion und regelmäßige Präsenzteilnahme werden zudem vorausgesetzt. Modulprüfung: Die Modulprüfung wird in Form einer Hausarbeit in einem der in A2 belegten Seminare zur älteren oder neueren deutschen Literatur abgelegt.
Textgrundlage (bitte anschaffen): Konrad von Würzburg: Das Herzmære und andere Verserzählungen. Mhd./Nhd. Nach den Textausgaben von Eduard Schröder übersetzt und herausgegeben von Lydia Miklautsch. Stuttgart 2016 (RUB 19381).
Weitere Texte/Textauszüge werden über stud.ip zur Verfügung gestellt.
Zur Einführung: Brandt, Rüdiger: Konrad von Würzburg. Kleinere epische Werke. 2., neu bearbeitete Auflage Berlin 2009 (Klassiker-Lektüren 2). Brunner, Horst: Artikel „Konrad von Würzburg“. 2VL 5 (1985), Sp. 272–304.
| Dr. Esther Vollmer-Eicken (LB)
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10-79-2-A2-05 | Veit Warbeck: ‚Die schöne Magelone‘ [AL]
Seminar (Teaching)
Dates: weekly (starts in week: 1) Thu. 16:15 - 17:45 GW2 B1630 (2 Teaching hours per week)
Die 1527 von Veit Warbeck aus dem Französischen übersetzte Prosaerzählung ‚Die schöne Magelone‘ erzählt die Liebesgeschichte des Grafensohns Peter von Provence und Magelone, der Königstochter von Neapel. Auf der gemeinsamen Flucht vor den vermeintlichen Feinden ihrer Verbindung werden sie getrennt, finden jedoch nach einigen Widrigkeiten wieder zueinander. Warbecks ‚Magelone‘ wird den sogenannten frühneuhochdeutschen Prosaromanen zugeordnet. Diese zählten im 15. und 16. Jahrhundert zur dominierenden literarischen Gattung, und grenzen sich hinsichtlich ihrer Erzählstruktur und anderen Merkmalen von den mittelalterlichen Versepen und späteren modernen Romanen ab. Das Seminar setzt sich mit den heterogenen, doch ineinandergreifenden Erzählschemata, Stoffen und Motiven der damals bekannten literarischen Tradition und anderweitigen Wissensformen, die in der ‚Magelone‘ zu finden sind, auseinander. Im Zentrum des Erkenntnisinteresses stehen ebenfalls die Figuren und ihre Funktion im narrativen Geschehen. Diskutiert werden sollen auch einschlägige Forschungsmeinungen zu spezifischen Thematiken. In diesem Sinne wird mit Hinsicht auf die künftigen Prüfungsleistungen auch auf Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens hingewiesen. Dazu gehören unter anderem das Erstellen eines Literaturverzeichnisses, der Umgang mit Forschungsliteratur sowie die Herangehensweise an eine Hausarbeit. Der Basistext, das Programm und weitere Literaturhinweise werden voraussichtlich bis Anfang April auf Stud.IP bereitgestellt.
| Katrin Beißner (LB)
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10-79-2-A2-07 | Marie von Ebner-Eschenbach [NL]
Seminar (Teaching)
Dates: weekly (starts in week: 1) Wed. 10:15 - 11:45 MZH 1460 (2 Teaching hours per week)
Marie von Ebner-Eschenbach ist eine der bekanntesten Autorinnen des 19. Jahrhunderts. Obwohl das so ist, verschwindet sie oft und zu Unrecht hinter den Namen ihrer Zeitgenossen Theodor Fontane, Wilhelm Raabe und Adalbert Stifter. Im Seminar wollen wir dem entgegenwirken und uns ganz auf ihr Werk konzentrieren. Ebner-Eschenbach ist eine unterhaltsame Erzählerin, die sozialkritische Themen behandelte und außergewöhnliche, facettenreiche Figuren entwarf. Aus ihrer Feder stammen außerdem viele Aphorismen, die wir bis heute kennen (und gerne verwenden). Schließlich werden wir uns Auszüge aus ihrer Biographie „Meine Kinderjahre“ ansehen und ihre dramatische Dichtung kennenlernen, die bis heute am wenigsten Bekanntheit erlangt hat. Folgende Texte können Sie als Reclam-Ausgabe erwerben und im besten Falle schon einmal lesen: Krambambuli Das Gemeindekind Lotti, die Uhrmacherin
Die übrigen Texte werden als Digitalisate bereitgestellt: Meine Kinderjahre (Auszüge) Die Freiherren von Gemperlein Ohne Liebe Maria Stuart in Schottland Aphorismen (Auswahl)
Die aktive Mitarbeit sowie die Vorbereitung der Texte mit Hilfe der Leseleitfragen wird vorausgesetzt. Die Studienleistung besteht aus einem Kurzreferat, das (1) die wichtigsten Punkte zur Entstehungsgeschichte des Textes und (2) eine Forschungsperspektive vorstellt. Die Prüfungsleistung besteht aus einer großen Hausarbeit.
| Dr. Urania Julia Milevski
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10-79-2-A2-09 | Sturm und Drang [NL]
Seminar (Teaching)
Dates: weekly (starts in week: 1) Wed. 10:15 - 11:45 GW1 A1260 (2 Teaching hours per week)
| Dr. Jan Gerstner
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10-79-2-A2-11 | Die Verarbeitung des Themas Krieg in der Literatur 1800/1900/2000 [NL]
Seminar (Teaching)
Dates: weekly (starts in week: 1) Fri. 12:15 - 13:45 SFG 1020 (2 Teaching hours per week)
Ziel des Seminars ist es, die in den Einführungskursen erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten in einem zentralen Themenfeld der Literaturwissenschaft und in drei historischen Konstellationen anzuwenden.
Nicht allein die Ereignisse des vergangenen Jahres haben das Thema Krieg in den Mittelpunkt der öffentlichen Debatten und der Berichterstattung gerückt. Bereits sein dem Beginn der erhaltenen europäischen Literatur, in der griechischen Ilias sowie im griechischen Theater, bildet dieses Thema eine zentrale Herausforderung für die Kultur, besonders für die Literatur. Im Zentrum des Seminars soll die Frage der literarischen Verarbeitung der einschneidenden Ereignisse des Krieges sowie das Einwirken der Texte auf ihre Kontexte stehen. In der Zeit um 1800 bilden besonders die Französische Revolution, die Eroberungskriege Napoleons und die darauf folgenden Befreiungskriege eine große Herausforderung für die Literatur. Die Zeit um 1900 gehört in die Vorgeschichte des ersten Weltkriegs, zu der die Literatur patriotische und kritische Texte beigetragen hat, zu deren Verarbeitung sie auch über Jahre beigetragen hat. Das 20. Jahrhundert ist darüber hinaus durch den zweiten Weltkrieg und die komplexen Stellvertreterkriege, die zumeist in Südamerika, Asien oder Afrika geführt werden, gekennzeichnet. Hinzu kommt der Terrorismus und die oftmals militärischen Versuche, ihn einzudämmen. All diese Ereignisse haben nachhaltige Krisen und Verstörungen hinterlassen. Gelesen werden sollen Texte aus drei Zeiträumen, die den Krieg und seine Wirkungen auf die Bevölkerung reflektieren und damit zu seiner Verarbeitung betragen. Ziel ist es dabei, die verschiedenen Konstellationen sowohl in inhaltlicher als auch in formaler und schließlich in literaturgeschichtlicher Hinsicht zu erarbeiten und miteinander zu vergleichen. Die Theaterstücke von G.E. Lessing: „Minna von Barnhelm“ (1763) und Heinrich von Kleist: „Der Prinz von Homburg“ (1809/10), die am Beginn des Seminars gelesen werden sollen, sind in unterschiedlichen Kontexten entstanden und zeichnen beinahe konträre Bilder des Krieges, die sich u.a. der Intersubjektivität der Aufklärungsperspektive und den Problemen der Befreiungskriege ver-danken. Wie und mit welchen Mitteln diese Stücke auf die Zeitgenossen einzuwirken versuchen, soll Thema des Seminars sein. Die Zeit um 1900 ist besonders durch den ersten Weltkrieg (1914-1918) gekennzeichnet. Georg Heym hat bereits einige Jahre vor dem Krieg Gedichte verfaßt, die als Loblieder auf den Krieg gelesen werden können. Zu fragen ist, wie solche Texte zu deuten sind. Die Zeit des ersten Weltkriegs ist in jeder Hinsicht durch einen radikalen Bruch gekennzeichnet, bis auf wenige Ausnahmen wurde der Krieg an seinem Beginn in der Literatur enthusiastisch gefeiert, während wenig später eine intensive Trauer und Verarbeitungsphase einsetzte, für die die Literatur eine wesentliche Rolle spielte. Auch hier sollen die unterschiedlichen Perspektiven und die Mittel auf die Diskurse einzuwirken, den Gegenstand der Seminararbeit bilden. Das 20. Jahrhundert ist besonders durch den zweiten Weltkrieg (1939-1945) gekennzeichnet. Arno Schmidt hat mit seiner Erzählung „Leviathan“ bereits sehr früh zur Verarbeitung dieses Krieges beigetragen und auch wesentliche Fragen an die Leserinnen und Leser gerichtet, die auf die Zukunft von Gesellschaft und Staat zielen. Alexander Kluge hat in seinem teils autobiographischen, teils fiktionalen Text über die Zerstörung seiner Heimatstadt Halberstadt nicht allein medial unterschiedliche Perspektiven kontrastiert, die bestrebt sind, ein eindringliches Bild des Krieges zu zeichnen. In der jüngeren Geschichte werden besonders zwei Themen mit dem Begriff Krieg in Verbindung gebracht, die Stellvertreterkriege, die oftmals auch durch mediale Aufarbeitungen determiniert sind, sowie die kriegerischen Auseinandersetzungen im Kontext des Terrorismus verschiedener Art. Nicolas Born hat sich 1979 in seinem Roman „Die Fälschung“ mit den Relationen von Stellvertreterkriegen und Massenmedien sowie zwischen zwischenmenschlichen Probleme und politischen Krisensituationen auseinandergesetzt. Kathrin Röggla hat die Ereignisse des 11.9.2001 in New York selbst miterlebt und ist darauf durch eine Reise durch die USA aufgebrochen um die Auseinandersetzung mit diesem Thema und die Prämissen einer Reaktion darauf zu erkunden. Deutlich wird bereits, daß sowohl die Textsorten, die Perspektiven und die Themen der Texte zu diesem Komplex sehr unterschiedlich ausfallen.
Die Leitfrage des Seminars soll lauten, wie und mit welchen Mitteln setzen sich literarische Texte um 1800, um 1900 und um 2000 mit dem Phänomen des Krieges, mit seinen Folgen und seiner Bewältigung auseinander?
| PD Dr. Martin Schierbaum
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10-79-2-A2-12 | Der frühe Brecht [NL]
Seminar (Teaching)
Dates: weekly (starts in week: 1) Thu. 16:15 - 17:45 SFG 2070 (2 Teaching hours per week)
Bertolt Brecht gilt als einer der Klassiker des 20. Jahrhunderts, seine Stücke gehören zum Repertoire der Schulen und der Theater. Aufregender als seine kanonisch gewordenen Lehrstücke und sein episches Theater sind die Texte des frühen (vormarxistischen) Brecht, der noch keinen festen ideologischen Hintergrund für seine Literatur gefunden hat und mit unterschiedlichen Formen experimentiert, um den gesellschaftlichen und literarischen Herausforderungen der 1920er Jahre gerecht zu werden. Im Seminar wollen wir die Entwicklung des Theaterautors Brecht von den unterschiedlichen Fassungen des Baal (1918/1919/1922/1926) über Trommeln in der Nacht (1922), Leben Eduards des Zweiten von England (1924), Mann ist Mann (1926), Im Dickicht der Städte (1927), Die Dreigroschenoper (1928) bis zu Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny (1930) verfolgen. Eine wichtige Rolle wird auch die Lyrik aus Bertolt Brechts Hauspostille (1927) spielen. Zu entdecken ist dabei einer der unkonventionellsten Dichter der klassischen Moderne. Anhand dieser Texte soll auch in grundlegende Analyseverfahren und Arbeitsmethoden der Literaturwissenschaft eingeführt werden. Wie geht man mit komplexen literarischen Texten um? Welche Rolle bei der literaturwissenschaftlichen Arbeit spielt die – teilweise kaum überschaubare – Sekundärliteratur und wie ermittelt man diese? Wie entwickelt man vor dem Hintergrund eines spezifischen Textes und der dazu vorhandenen Forschung eigene Fragestellungen? Wie setzt man eine solche Fragestellung um in eine Hausarbeit?
| Prof. Dr. Axel Dunker
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10-79-2-A2-13 | Einführung in die Dichtung des Sturm und Drang [NL]
Seminar (Teaching)
Dates: weekly (starts in week: 1) Thu. 16:15 - 17:45 MZH 1450 (2 Teaching hours per week)
/„Tolles Herz! du sollst mir`s danken! Ha! Tobe und spanne dich dann aus …“ /(Klinger). Der Sturm und Drang steht in der germanistischen Literaturwissenschaft für eine Epoche, in der das Konzept einer „autonomen Genieästhetik“ entworfen und popularisiert wurde. Mit der Illusion, das dichterische Werk entspränge direkt der Empfindungskraft des Dichters, hat die Literatur der 1770er-Jahre ästhetische Maßstäbe gesetzt, die bis heute wirksam geblieben sind. Kanonische Autoren wie Goethe, Schiller und viele mehr durchlebten in ihrer Jugendzeit eine „Sturm-und-Drang-Phase“, bevor sie auf dieser Grundlage ästhetische Konzepte der Klassik entwarfen. In der Forschung wird die Sturm-und-Drang-Bewegung daher auch als „Jugendbewegung“ thematisiert. Im Seminar werden Leitideen, Denkfiguren und Darstellungsformen des Sturm und Drang thematisiert, anhand ausgewählter Texte nachvollzogen und im literaturhistorischen Kontext erörtert.
Zum Einstieg empfohlen: Jürgensen, Christoph/ Irsigler, Ingo: Sturm und Drang, Göttingen 2010.
| Dr. Katja Barthel
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