DGFF-Sommerschule 2026

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    ... auf der Seite der DGFF-Sommerschule 2026 in Bad Bederkesa. Hier finden Sie alle wichtigen Infos zu Ort, Programm und Anmeldung.



DGFF-Sommerschule 2026: Transformation – Reflexion – Innovation

30. August – 05. September 2026, Ev. Bildungszentrum Bad Bederkesa

Wie verändert sich Fremd- und Zweitsprachenforschung in Zeiten gesellschaftlicher Umbrüche, digitaler Transformation und wachsender Herausforderungen? Die DGFF-Sommerschule 2026 lädt Wissenschaftler:innen früher Karrierephasen ein, diese Fragen gemeinsam zu reflektieren, innovative Forschungsmethoden kennenzulernen und eigene Projekte zur Diskussion zu stellen. Workshops, praxisorientierte Datensitzungen, Kamingespräche und eine besondere Vernetzungsatmosphäre schaffen Raum für Austausch und neue Impulse.


Anmeldung und Call for Participation

Anmeldung

Den Teilnehmenden der Sommerschule 2026 wird die Gelegenheit geboten, ihre eigenen Forschungs­projekte zur Diskussion zu stellen. Deshalb laden wir Wissenschaftler:innen früher Karrierephasen in der Fremdsprachenforschung herzlich ein, sich mit folgenden Dokumenten für die Teilnahme an der Sommerschule 2026 zu bewerben:

(1) Abstract (max. 600 Wörter) zum aktuellen Forschungsvorhaben,

(2) Zeitplan des Forschungsvorhabens,

(3) schriftliche Zusage der Betreuung durch eine:n professora­le:n Vertreter:in der Fremdsprachenforschung,

(4) kurzes Motivationsschreiben (max. 300 Wörter) und

(5) aktueller Lebenslauf.

Bitte senden Sie die geforderten Dokumente unter Angabe Ihrer Hochschulzugehörigkeit(en) in einer pdf-Datei bis zum 15.02.2026 an sommerschuleprotect me ?!dgffprotect me ?!.de .

Ihre Ansprechpartner*innen bei Fragen und Anliegen sind Andrea Daase und Andreas Grünewald.

 

Call for Participation

Den ausführlichen Call for Participation für die DGFF-Sommerschule 2026 finden Sie im verlinkten Dokument:

 Call for Participation


Programm

Programmübersicht

Eine detaillierte Übersicht über das Programm der DGFF-Sommerschule 2026 finden Sie rechts und im verlinkten Dokument:

 Programmübersicht

Abstracts

Zur Person: Britta Viebrock

 

Forschungsethik befasst sich mit der Frage, wie Forschende in wissenschaftlichen Kontexten – und darüber hinaus – handeln sollen und wem sie in welcher Weise verantwortlich sind (vgl. Legutke/Schramm 2022, Viebrock 2022, 2015, Riemer 2014, Bach/Viebrock 2012). Sie umfasst eine pragmatisch-praktische Dimension, die mithilfe von Regeln guter wissenschaftlicher Praxis wissenschaftliches Fehlverhalten verhindern will, sowie eine systemische Dimension, die die Rolle von Wissenschaft in ihrem gesellschaftlichen Kontext und die Verantwortung der einzelnen Forschenden reflektiert.

Zu den Regeln guter wissenschaftlicher Praxis zählen der respektvolle Umgang mit Forschungsteilnehmenden, die Einhaltung von Gütekriterien (z. B. Freiwilligkeit der Teilnahme, informed consent), der Schutz von Daten sowie Fragen der Publikation wie Autorenschaft, Plagiarismus, der Umgang mit geistigem Eigentum, die Einflüsse von KI und die Auswahl und Darstellung von Daten.

Die systemische Dimension stellt weitergehende Fragen: Inwieweit tragen Forschende Verantwortung für die Verwendung ihrer Ergebnisse? Kann Forschung politisch sein oder gar sein müssen, etwa im Sinne von advocacy research, die marginalisierten Gruppen eine Stimme gibt?

Diese und weitere Fragen werden im Workshop sowohl allgemein als auch bezogen auf die eigenen Forschungsvorhaben reflektiert. Dabei werden auch unterschiedliche disziplinäre Perspektiven einbezogen, die in ihren Sichtweisen auf Methoden, Gütekriterien, Forschungsbeteiligte und Ergebnisbewertung stark variieren können.

Mögliche Diskussionsansätze sind:

  • Ethik als Verantwortung in der Sprachlehr- und -lernforschung
  • Ethos und Ethik aus forschender und lehrender Sicht
  • Forschung, Macht und Sprache
  • Forschungsethik konzeptionell – allgemein und in der Schulsprachenforschung
  • Gütekriterien sowie individuelle und institutionelle Verantwortung
  • Forschungsethik pragmatisch – Selbstverpflichtung der Forschenden, Kodizes und Deklarationen von Fachgesellschaften

 

Literatur:

  • Bach, Gerhard / Viebrock, Britta (2012): Was ist erlaubt? Ethik in der Fremdsprachenforschung. In: Doff, Sabine (Hrsg.): Empirisch basierte Methoden in der Fremdsprachenforschung: Grundlagen und Anwendung. Tübingen: Narr, 17-33.
  • Legutke, Michael / Schramm, Karen (²2022). Forschungsethik. In: Caspari, Daniela / Klippel, Friederike / Legutke, Michael / Schramm, Karen (Hrsg.): Forschungsmethoden in der Fremdsprachenforschung. Ein Handbuch. Tübingen: Narr, 108-117.
  • Riemer, Claudia (2014): Forschungsmethodologie Deutsch als Fremd- und Zweitsprache. In: Settinieri, Julia / Demirkaya, Sevilen / Feldmeier, Alexis / Gültekin-Karakoç, Nazan / Riemer, Claudia (Hrsg.): Einführung in empirische Forschungsmethoden für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache. Paderborn: UTB, 13-31.
  • Viebrock, Britta (2022): Re-examining ethical considerations for multi-/plurilingual research practices. Language Education and Multilingualism – The Langscape Journal 5, 111-123 [https://doi.org/10.18452/25385].
  • Viebrock, Britta (2015): Ethik in der Fremdsprachenforschung. Eine systemische Betrachtung. Frankfurt/Main: Lang.

Zur Person:Larena Schäfer

 

Design-Based Research (DBR) gilt als passender methodologischer Zugang, um Transformationen im Bildungssystem nicht nur zu untersuchen, sondern aktiv mitzugestalten.
In diesem Workshop wird DBR als mehrphasiges, zyklisches Forschungsdesign eingeführt, das theoriegeleitete Entwicklung und empirische Erprobung von Bildungsinnovationen systematisch miteinander verschränkt. Im Zentrum des Workshops steht eine fundierte Einführung in die Grundprinzipien von DBR, einschließlich zentraler Merkmale wie Methodenvielfalt, Kontextsensibilität und Zusammenarbeit mit Praxisakteur:innen.

Darüber hinaus erfolgt eine methodologische Verortung im Vergleich zu angrenzenden Forschungsansätzen wie Aktionsforschung und Practitioner Research. Gemeinsam werden deren Ziele, Rollenverständnisse und Erkenntnisinteressen kontrastiert, um die Spezifik von DBR herauszuarbeiten. Anhand eines Fallbeispiels reflektieren die Teilnehmenden typische Spannungsfelder sowie forschungsethische Dilemmata von DBR und diskutieren erste Transferideen auf eigene Projekte. Das Format richtet sich an Einsteiger:innen ebenso wie an Forschende mit Vorerfahrung: Eine kollegiale Beratungsrunde eröffnet Raum für vertiefte Fragen, wechselseitige Impulse und Diskussion konkreter Herausforderungen aus der Praxis. Ziel ist es, DBR als reflexiven und transformativen Forschungsansatz theoretisch zu fundieren und forschungspraktisch für die Teilnehmenden anschlussfähig zu machen.

Zur Person:Georgia Gödecke

 

Das erste Kamingespräch richtet sich an all diejenigen, die sich mit Fragen der Wissenschaftskommunikation im Kontext ihrer eigenen Forschung auseinandersetzen möchten. Wissenschaftskommunikation umfasst dabei alle Formen der Vermittlung wissenschaftlicher Inhalte – nicht nur an die eigene Fachcommunity (intern), sondern auch an andere Zielgruppen wie z. B. die Öffentlichkeit (extern). Im Zentrum stehen Überlegungen dazu, warum, wie und für wen Wissenschaft kommuniziert wird – insbesondere im Bereich der Fremdsprachendidaktik, die als vermittelnde Disziplin besonders geeignet ist, Brücken zwischen wissenschaftlichen Erkenntnissen, schulischer Praxis und gesellschaftlichen Diskursen zu schlagen.

Nach einem kurzen Impuls zu zentralen Aspekten und Herausforderungen von Wissenschaftskommunikation bietet das Gespräch Raum für Austausch, Erfahrungsteilung und die Diskussion konkreter Fragen und Anliegen der Teilnehmenden. Dabei werden auch mögliche Formate, Kommunikationsstrategien und erste Umsetzungsschritte in den Blick genommen. Das Gespräch versteht sich als offener Denk- und Reflexionsraum, der ermutigt, Wissenschaft auch mal aus dem Elfenbeinturm heraus nach außen zu tragen – verständlich, dialogisch und anschaulich.

Zur Person:  Daniela Caspari

 

Qualitativen Forschungsansätzen sind in der Fremdsprachendidaktik weiterhin von großer Bedeutung, geht es in unserer Disziplin doch häufig um noch wenig erforschte Gebiete und um komplexe Phänomene. Außerdem bieten qualitative Verfahren gerade für Forschungsnoviz:innen eine Reihe von Vorteilen, bergen aber insbesondere durch ihre Nähe zu Verfahren der Alltagswelt auch spezifische Risiken bzw. Herausforderungen.
Dieser Workshop startet mit einer Einführung in die Grundannahmen, typischen Einsatzgebiete, Stärken, Grenzen und Gütekriterien qualitativer Ansätze – auch in Abgrenzung zu quantitativer Forschung. Danach werden Sie sich jeweils an Beispielen aus fremdsprachendidaktischen Dissertationsprojekten mit ausgewählten Verfahren der Datenerhebung und -analyse beschäftigen. Überlegungen zum Einsatz digitaler Tools für die Transkription und Auswertung von Daten sollen den Abschluss des Vormittags bilden. Am Nachmittag werden wir anhand Ihrer Daten auf spezifischere Fragen sowie auf die oben erwähnten besonderen Herausforderungen eingehen.

Zur Person:Sandra Ballweg

 

Rekonstruktiv-interpretative Forschungsansätze ermöglichen es in der Fremd- und Zweitsprachenforschung, subjektive Sinnstrukturen, implizite Orientierungen und soziale Praktiken von Lernenden und Lehrenden in ihrer Komplexität und sozialen Situiertheit zu erfassen. Der Workshop bietet zunächst einen Überblick über epistemologische Grundannahmen, theoretische Bezugspunkte und methodologische Besonderheiten ausgewählter Verfahren der rekonstruktiven Sozialforschung – mit Schwerpunkt auf der Grounded Theory. Im zweiten Teil arbeiten wir gemeinsam an Datenmaterialien, um zentrale Arbeitsschritte praktisch zu erproben und kritisch zu reflektieren. Ziel ist es, ein grundlegendes Verständnis für die Logik und das Erkenntnispotenzial rekonstruktiv-interpretativer Forschung zu vermitteln, Handlungsmöglichkeiten und Gestaltungsspielräume bei der methodischen Umsetzung aufzuzeigen sowie Impulse für eigene Forschungsvorhaben zu geben.

Zur Person:Andreas Grünewald

 

Im Rahmen des Kamingesprächs werden zentrale Fragen rund um das Publizieren in der fremdsprachendidaktischen Forschung diskutiert. Promovierende stehen häufig vor der Herausforderung, ihre Forschungsergebnisse sichtbar und wirksam zu publizieren – sei es im Rahmen der Dissertation oder darüber hinaus. Das Kamingespräch bietet eine praxisorientierte Einführung in relevante Publikationsformate und Strategien.

Zunächst wird ein Überblick über zentrale Zeitschriften im Bereich der Fremdsprachendidaktik gegeben, ergänzt durch Hinweise zu Open-Access-Modellen, Peer-Review-Verfahren und Indexierungen. Im zweiten Teil stehen konkrete Strategien für Auskopplungen aus der Dissertation im Fokus: Wann lohnt sich eine Veröffentlichung einzelner Kapitel und zu welchem Zeitpunkt kann das geschehen? Wie bereitet man Ergebnisse für Fachzeitschriften auf, und was ist bei kumulativen Dissertationsformen zu beachten? Abschließend werden die Vor- und Nachteile der monografischen versus kumulativen Dissertation im Hinblick auf wissenschaftliche Sichtbarkeit und Karrierewege diskutiert.

Zur Person: Henning Rossa

 

Der quantitative Forschungsansatz steht im Mittelpunkt dieses Workshops, der hier in der Abgrenzung zu explorativ-interpretativen Ansätzen theoretisch und methodisch beschrieben und illustriert wird. Es geht daher zunächst um die Frage, was genau unter quantitativer Forschung zu verstehen ist und welche praktischen Konsequenzen aus den erkenntnistheoretischen Grundlagen dieses Paradigmas für quantitative sowie mixed methods Untersuchungsdesigns erwachsen. Die Verbindung von Theorie, Erkenntnisinteresse und Methoden im Forschungsdesign prägt somit den ersten Teil des Workshops und mag angesichts der grundsätzlichen Fragen, die hier diskutiert werden, auch von Interesse für diejenigen Teilnehmenden sein, die ein stärker qualitativ orientiertes Vorhaben planen oder bereits durchführen. Anhand von konkreten Beispielen werden schließlich methodische Optionen bei der Erhebung, Analyse und statistischen Auswertung quantitativer Daten aufgezeigt und verglichen. 

Zur Vor- und Nachbereitung empfohlen:
Roever, C., & Phakiti, A. (2017). Quantitative Methods for Second Language Research: A Problem-Solving Approach (1st ed.). Routledge. https://doi.org/10.4324/9780203067659

Zur Person:Andrea Daase

 

Im letzten Kamingespräch unserer Sommerschule wird an die theoretische Einführung ins Rahmenthema am Montag angeknüpft und dieses mit den einzelnen Forschungsvorhaben, die im Laufe der Woche präsentiert und diskutiert worden sind, ebenso verbunden wie mit den vorgestellten Forschungsansätzen und den Themen der Kamingespräche sowie der Forschungsethik. Dabei soll es darum gehen, den Blick auf die einzelnen Forschungsprojekt durch die Perspektive des Rahmenthemas zu weiten und Verbindungen nachzugehen und diese gemeinsam weiterzudenken.

Insbesondere soll in der Schlussdiskussion erörtert werden, wie die Themen Transformation, Reflexion und Innovation im Hinblick auf die Verantwortung der fremd- und zweitsprachenerwerbstheoretischen und -didaktischen Forschung insgesamt sowie der einzelnen Projekte konkret zu betrachten sind. Ggf. kann bei inhaltlicher Passung und Interesse über eine Publikation zum Rahmenthema nachgedacht werden, in dem die Teilnehmenden ihr Forschungsprojekt theoretisch, methodologisch oder methodisch auf das Rahmenthema oder einen einzelnen Aspekt des Rahmenthemas diskutieren.


Unterkunft und Anreise

Unterkunft: https://ev-bildungszentrum.de

Doppelzimmer mit Vollpension: https://ev-bildungszentrum.de/ev-bildungszentrum/gaestezimmer/

Anreise: Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erfolgt die Anreise am besten über den Bahnhof Bremerhaven-Lehe, von wo aus Sie mit dem Bus (Linie 525) nach Bad Bederkesa kommen.