ThemaTalkers
Debattieren, Opponieren, Protestieren
Interdisziplinäre Perspektiven auf sprachliche Praktiken des Widersprechens
Wir laden Widerspruchsinteressierte aus den Fächern Sprach- und Literaturwissenschaften, und angrenzender Gebiete wie Kultur- und Sozialwissenschaften zu unserer Studierendenkonferenz ein. Bei Interesse Anmeldung über themtalkprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de.
U Bremen – Internationale Studierendenkonferenz
05. und 06. Mai 2023
Debattieren, Opponieren, Protestieren können als Praxis und Praktiken (Spitmüller, Flubacher & Bendl 2017) u.a. der Verhandlung und auch des Widersprechens verstanden werden. Praxis meint dabei – der sozialwissenschaftlichen Praxeologie folgend – das »gegenwärtige[...] und kontingente[…] Vollzugsgeschehen« (Alkemeyer, Buschmann & Michaeler 2015: 27), das zu Praktiken im Sinne sozialer Handlungstypen werden kann. Die Grenzen zwischen Debattieren, Opponieren und Protestieren und damit auch zwischen Widersprechen und Verhandlung werden gerade im Hinblick auf die Ebene der Praktiken in Diskursen verhandelt und sind alles andere als fixiert.
Die beteiligten Diskursakteur:innen gehören spezifischen sprachlichen Handlungsgemeinschaften an, sie werden »durch die Teilnahme an Praktiken zu Trägern von Fähigkeiten« (Alkemeyer & Buschmann 2016: 117) und nutzen diese, um soziale Rollen einzunehmen und Interessen zu vertreten. Wo aber Akteur:innen aufeinandertreffen, gibt es (potentielle) Spannungen, Konflikte und Widersprüche. Nicht zuletzt die Semantik von Wörtern, ihre Verknüpfung mit Konzepten und Fragen der epistemischen Autorität werden dabei zum Gegenstand von semantischen Kämpfen. Felder (2006: 17) definiert diese als Versuche, »in einer Wissensdomäne bestimmte sprachliche Formen als Ausdruck spezifischer, interessengeleiteter und handlungsleitender Denkmuster durchzusetzen«. In aktueller linguistischer Forschung werden sprachliche Protesthandlungen zudem als Äußerungsakte verstanden, deren Ziel es ist, (auch außersprachliche) Folgehandlungen zu bewirken (vgl. Dang-Anh, Meer & Wyss 2021: 1).
Um sprachliche Praktiken des Widersprechens zu problematisieren, zu erörtern und unter anderem aus einer soziolinguistischen und diskusanalytischen Perspektive zu betrachten, lädt der interuniversitäre (U Bremen und U Wien) Arbeitskreis der ThemaTalkers zu einer online durchgeführten Studierendenkonferenz ein.
Für weiterführende Details, wie DDLs oder mögliche Formate siehe den Call-For-Papers oder melde Dich einfach bei den ThemaTalkers unter themtalkprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de.
Downloads
Die ThemaTalkers
Lara Berlage
Julian Engelken
Peter Ernst
Jan Hensellek
Lara Christin Herford
Sargis Poghosyan
Susanne Sophie Schmalwieser
Ingo H. Warnke
Fachbereich 10
Universität Bremen
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U Bremen – Thementag am 1. Juli 2022, 10–18 Uhr
online und präsent
Sowohl im akademischen, als auch im alltäglichen Zusammenhang begegnet uns der Begriff des Themas. Befasst man sich mit Texten, so spricht man oft über dessen Thema, ohne groß darüber nachzudenken. Doch wo findet sich das Thema? Wie wird es von den Rezipient*innen erschlossen und lässt es sich überhaupt definieren?
Der für eine jede (wissenschaftliche) Auseinandersetzung zentrale Begriff des Themas ist nur auf den ersten Blick unproblematisch und als eine „der in der Linguistik […] am meisten verkannten Größen“ (Hellwig 1984: 14) birgt er ein großes Potenzial zur Thematisierung, nicht zuletzt in der Sprachwissenschaft.
Um Thema als Thema zu diskutieren, zu problematisieren und nicht zuletzt aus soziolinguistischer Perspektive zu fokussieren, lud der Arbeitskreis der ThemaTalkers zu einem Thementag ein, an dem renommierte Sprachwissenschaftler*innen teilnahmen.
Programm zum 1. Juli 2022
10.00 – 10.10 | Begrüßung ThemaTalkers |
10.15 – 10.45 | Thema talken – Einführung in den Thementag |
10.45 – 11.15 | Ein korpuslinguistischer Zugriff auf ›Thema‹ in wissenschaftlichen und populärwissenschaftlichen Texten |
11.15 – 11.30 | Kaffee-/Teepause |
11.30 –12.00 | »Ein aktuelles, zentrales, strittiges ... Thema« – Themenkonstitution aus korpuslinguistischer Sicht |
12.00 – 12.30 | »Kein Thema!« Eine korpuslinguistische Exploration |
12.30 – 14.00 | Mittagspause |
14.00 – 14.30 | #Bibi – und alle wissen, dass es um Trennung geht |
14.30 – 15.00 | Zur diskurskritischen Konstruktion des Thema-Begriffs |
15.00 – 15.45 | Ein Thema setzen, wirksam inszenieren und bearbeiten |
15.45 – 16.15 | Von Rohdaten zum Text: Themenentfaltung in automatisierten Fußballspielberichten |
16.15 – 16.45 | Kaffee-/Teepause |
16.45 – 17.30 | Subjekt? - Kein Thema! |
17.30 – 18.15 | Thema Talk – Round Table |
Downloads
Die ThemaTalkers
Julian Engelken
Marc Glund
Jan Hensellek
Lara Christin Herford
Saskia Langrock
Sargis Poghosyan
Susanne Sophie Schmalwieser
Ingo H. Warnke
Fachbereich 10
Universität Bremen
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