Veranstaltungsverzeichnis

Lehrveranstaltungen SoSe 2021

Geschichte, M.A.

Masterstudiengang Geschichte

Methodische Herausforderungen

Modul MA HIS 1: Methodische Herausforderungen

Modulverantwortliche: Prof. Dr. Rebekka v. Mallinckrodt
Zu belegen sind das Seminar in Kombination mit einem der beiden Kolloquien.
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
08-M28-M1.1Methodische Herausforderungen: Erzählen, Berichten, Untersuchen - Geschichtsschreibung
Historiography – How to do?

Seminar
ECTS: 9

Termine:
wöchentlich Di 14:00 - 16:00 GW2 B2880 GW2 B1400 NUR Mo. + Di. (2 SWS)

Einzeltermine:
Fr 18.06.21 10:00 - 16:00 GW2 B2880
Fr 25.06.21 10:00 - 16:00 GW2 B2880
Fr 02.07.21 10:00 - 16:00 GW2 B1400 NUR Mi. - So.
Dr. Jan Ulrich Büttner

Schwerpunkt Geschichte in der Öffentlichkeit

Modul MA HIS 2a: Geschichtsvermittlung multimedial

Modulverantwortliche: Prof. Dr. Cordula Nolte

Aus den Akten auf die Bühne

VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
08-M28-M2-1„Die Freie Hansestadt Bremen ist bereit….“ Der lange Weg zu einer Universitätsstadt.
From the Files to the Stage: "The Free Hanseatic City of Bremen is ready ..." The long way to a university city
17. Projekt der Reihe „Aus den Akten auf die Bühne“ in Kooperation mit der bremer shakespeare company

Seminar
ECTS: 12

Termine:
wöchentlich Mi 14:00 - 18:00 (2 SWS) Online

Das 17. Projekt von "Aus den Akten auf die Bühne" erforscht und dokumentiert anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Universität Bremen ihre Gründungsgeschichte. Diese beginnt 1947 mit den Plänen zur Gründung einer Internationalen Universität in Bremen-Grohn und endet 1971 mit der Eröffnung der Reformuniversität am Stadtrand hinter dem Stadtwald. Ziel des Seminars ist die Vorbereitung einer szenischen Lesung mit der bremer shakespeare company, die im Oktober 2021 Premiere haben wird.
1947 diskutiert der Bremer Senat erstmalig über die Idee, eine Universität in der Handels- und Hafenstadt zu gründen. Als Folge der Erfahrungen aus der NS-Zeit soll es eine Internationale Universität werden, die der Völkerverständigung und dem kulturellen Austausch dient und neue interdisziplinäre Formen der Wissensvermittlung und -aneignung wie das studium generale sowie eine Weiterbildung für Nicht-Abiturient*innen anbietet. Dieses Projekt soll auch einen Beitrag zu der Re-Education der Bremer*innen leisten und wird von der US-amerikanischen Militärregierung unterstützt. Am 16. Dezember 1948 nimmt die Bremische Bürgerschaft das Gesetz zur Gründung einer Internationalen Universität in Bremen an. Das Vorhaben scheitert an Fragen der räumlichen Unterbringung und an mangelnder finanzieller Ausstattung. Einige konzeptuelle Inhalte jedoch werden mehr als ein Jahrzehnt später in den neuerlichen Debatten zur Errichtung einer Universität in Bremen wieder aufgegriffen.
Diese wird nach rund 11-jähriger Planung am 14. Oktober 1971 im Bremer Rathaus eröffnet. Der Gründungsprozess ist von den leidenschaftlichen bildungspolitischen Debatten der 1960er Jahre und den Forderungen der Student*innenbewegung geprägt. Anstelle einer an traditionellen Strukturen und einem traditionellem Fächerkanon orientierten Volluniversität entsteht eine sogenannte Reformuniversität ohne Fakultäten und zunächst mit Schwerpunkten auf den sozial- und geisteswissenschaftlichen Fächern sowie der Jurist*innen- und Lehrer*innenausbildung. Zu den Prinzipien des sozialdemokratisch geprägten „Bremer Modells“ gehören u. a. die Mitbestimmung aller Mitglieder (Drittelparität), transparente Entscheidungen, eine an den drängenden Fragen der Gesellschaft und den Interessen der Arbeitnehmer*innen orientierte Forschung, die Entwicklung neuer, interdisziplinär und praxisbezogen gestalteter Lehr- und Lernformate (Projektstudium) sowie die Förderung gleicher Bildungschancen. Begleitet wird der Gründungsprozess von einem breiten Medieninteresse und Diffamierungen konservativer Parteien und Vereinigungen.

Dr. Thekla Keuck
Dr. Eva Schöck-Quinteros
08-M28-M2-2Aus den Akten auf die Bühne “Zigeunerpolitik” im deutschen Kaiserreich /B
From the Files to the Stage “Gypsy politics” in the German Empire
16. Projekt der Reihe „Aus den Akten auf die Bühne“ mit der bremer shakespeare company

Seminar
ECTS: 12

Termine:
wöchentlich Do 14:00 - 18:00 Online
Dr. Eva Schöck-Quinteros

Oral history und die Solidarność in Bremen / Oral history and the Solidarność in Bremen

VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
08-28-HIS-7.2.1Was ist Oral History? Zeitzeug*innen-Interviews in der Geschichtsvermittlung / C
What is Oral History? Interviews with contemporary witnesses in history mediation

Blockveranstaltung
ECTS: 6

Einzeltermine:
Fr 16.04.21 10:00 - 12:00
Fr 07.05.21 10:00 - 16:30
Sa 08.05.21 10:00 - 15:30
Sa 22.05.21 10:00 - 15:30
Fr 28.05.21 10:00 - 12:00
Sa 29.05.21 10:00 - 15:30

Oral History-Interviews sind audio- oder audiovisuelle Befragungen oder Gespräche mit Zeitzeug*innen, bei denen das subjektive Erleben der Menschen im Vordergrund steht. Oral History ist eine Methode, die sich in der deutschen Geschichtswissenschaft mittlerweile einen Platz erkämpft hat. Die Public History verwendet Oral History-Interviews nicht nur als Quelle, sondern nutzt sie auch für die Vermittlungsarbeit. Hierfür produzieren Public Historians ihre Quelle mitunter selbst – eine Vorgehensweise, die die Kritik an der „Erfahrungswissenschaft“ (Alexander von Plato) erneut aufleben lässt. In der Blockveranstaltung lernen Sie nach einer theoretischen Annäherung verschiedene Oral History-Projekte kennen; dabei liegen die thematischen Schwerpunkte auf der Industriekultur des Ruhrgebiets und der Solidarność-Bewegung. Darüber hinaus erhalten Sie praktische Hilfestellungen zu Arbeits- und Fragetechniken.

Literatur/Links:
Martin Lücke/Irmgard Zündorf, Einführung in die Public History, Göttingen 2018, S. 74-82, https://www.utb-studi-e-book.de/9783838549095
Martin Sabrow/Norbert Frei (Hrsg.), Die Geburt des Zeitzeugen nach 1945, Göttingen 2012, https://doi.org/10.5771/9783835322455
Die Werkstatt der Erinnerung: 30 Jahre erzählen, zuhören, Geschichte machen!, https://vimeo.com/474758513

Dr. Thekla Keuck
Prof. Dr. Susanne Schattenberg
08-28-HIS-7.2.2Die Solidarność in Bremen
The Solidarność in Bremen

Seminar
ECTS: 6

Termine:
wöchentlich Mo 14:00 - 16:00 (2 SWS) Online

1980 übten streikende Arbeiter*innen in Danzig einen solchen Druck auf Staat und Partei in Polen aus, dass diese unabhängige Gewerkschaften und damit die Solidarność zuließen. Als sie in der Nacht zum 13. Dezember 1981 das Kriegsrecht verhängten und die Solidarność wieder verboten, fand sich eine kleine Delegation in Bremen gestrandet, wohin sie eingeladen worden waren und wo sie teilweise bis heute leben.
Dies Modul verfolgt zwei Ziele: Zum einen sollen Sie die Theorie und Methode der Oral History kennenlernen und selbst dazu befähigt werden, solche Interviews zu führen. Zum anderen werden wir uns in die Geschichte der Solidarność einlesen und neuste Ansätze und Forschungsergebnisse diskutieren.
In einem zweiten Schritt werden Sie selbst die in Bremen wohnenden früheren Solidarność-Mitglieder interviewen, die Interviews schneiden und auf einer Online-Plattform präsentieren.

Prof. Dr. Susanne Schattenberg
Dr. Thekla Keuck

Bahlsen, Oetker und Co.: Wie Familienunternehmen ihre NS-Geschichte aufarbeiten

VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
08-28-HIS-10.1Bahlsen, Oetker und Co.: Wie Familienunternehmen ihre NS-Geschichte aufarbeiten / C
Bahlsen, Oetker and Co .: How family businesses deal with their Nazi history

Seminar
ECTS: 12 / 6

Termine:
wöchentlich Do 10:00 - 14:00 (4 SWS) Online

Der Umgang von Unternehmen mit ihrer Vergangenheit ist bis heute nicht immer offen und transparent, vor allem wenn es um Kriegswirtschaft, Zwangsarbeit oder „Arisierungen“ geht. Wir beschäftigen uns mit diesen Themen exemplarisch anhand mikrohistorischer Untersuchungen zu Familienunternehmen wie Freudenberg, Merck oder Oetker. Wir fragen nach den Kontinuitäten und Brüchen mittelständischer Unternehmen mit ihrer NS-Vergangenheit seit 1945. Wie verlief die „individuelle Vergangenheitsbewältigung ökonomischer Eliten“ (Grieger 2019)? Wie sieht die Vergangenheitsbearbeitung der in der Regel inhabergeführten Unternehmen heute aus? Halten sie an Entlastungsnarrativen fest oder folgen sie einem kritischeren Gegennarrativ? Welche Unterstützung und Vermittlungsarbeit können dabei Historiker*innen leisten?

Literatur/Links:
Sebastian Brünger, Geschichte und Gewinn. Der Umgang deutscher Konzerne mit ihrer NS-Vergangenheit, Göttingen 2017, https://doi.org/10.5771/9783835340886
Manfred Grieger, Sartorius im Nationalsozialismus. Generationswechsel im Familienunternehmen zwischen Weltwirtschaftskrise und Entnazifizierung, Göttingen 2019, https://ebookcentral.proquest.com/lib/kxp/detail.action?docID=5976594
Jörg Osterloh/Harald Wixforth (Hrsg.), Unternehmer und NS-Verbrechen. Wirtschaftseliten im „Dritten Reich“ und in der Bundesrepublik Deutschland, Frankfurt am Main, New York 2014, http://www.content-select.com/index.php?id=bib_view&ean=9783593424491
Tim Schanetzky, „Kanonen statt Butter“. Wirtschaft und Konsum im Dritten Reich, München 2015, Lizenzausgabe der Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2017, https://www.bpb.de/shop/buecher/schriftenreihe/241695/kanonen-statt-butter

Dr. Thekla Keuck

Die neue Seidenstraße

VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
08-28-M13-1Die maritime Seidenstraße – aktuelle Politik und historische Argumentationen
The maritime silk road – recent politics and historical patterns of argumentation

Seminar

Termine:
wöchentlich Fr 10:00 - 12:00 Digital - Zoom
wöchentlich Fr 10:00 - 12:00 Digital - Zoom

Einzeltermine:
Mo 10.05.21 10:00 - 16:00 im Deutschen Schifffahrtsmuseum/ Leibniz-Institut für Maritime Geschichte
Mo 14.06.21 10:00 - 16:00 im Deutschen Schifffahrtsmuseum/ Leibniz-Institut für Maritime Geschichte
Mo 12.07.21 10:00 - 16:00 im Deutschen Schifffahrtsmuseum/ Leibniz-Institut für Maritime Geschichte
Mo 02.08.21 10:00 - 12:00 Schreibwerkstatt (per zoom)

Die ‚neue Seidenstraße‘ ist ein beliebtes Thema politischer Essayistik geworden, ohne dass immer sehr präzise definiert wird, was darunter zu verstehen ist. Jenseits europäischer Debatten ist sie eine der Hauptargumentationsstrategien bei Projekten geworden, die asiatische und afrikanische Regionen verbinden. Sie dient der Durchsetzung manifest ökonomischer und politischer Interessen.

Unter dem Stichwort ‚maritime Seidenstraße‘ wollen wir zum einen untersuchen, welche Bedeutung den Seewegen und dem Ozean als Kontaktzone in diesem Geschichtskonstrukt zukommt. Außerdem wollen wir fragen, welche Rolle Meeresresourcen und -handelswege bei der Durchsetzung kontinentalchinesischer Strategien zukommt. Auf welche historischen und kulturellen Grundlagen beruhen diese? Welche Bedeutung kommen hierbei Bildern, Objekten und Öffentlichkeit zu?

Die Lehrveranstaltung ist als Modul konzipiert, die Teilnahme an beiden Seminaren wird dringend empfohlen. Das regulär einmal wöchentlich stattfindende Online-Seminar führt in die theoretischen Rahmenbedingungen ein. Dies wird ergänzt durch Blocksitzungen, die im Deutschen Schifffahrtsmuseum stattfinden. Dort werden Objekte und Sammlungskonvolute gesichtet, die unter dem Blickwinkel einer nicht nur europäisch zu denkenden Globalgeschichte neu bewertet werden können.

Die Ergebnisse des Seminars sollen bei „Bonjour Geschichte“ veröffentlicht werden (http://www.bonjour-geschichte.de/impressum/).

Literatur:
Carrai, Maria-Adele (Hg.), The Belt and Road Initiative and Global Governance, Cheltenham/ Northampton 2020; Clarke, Michael E. (Hg.), The Belt and Road Initiative and the Future of Regional Order in the Indo-Pacific, New York/ London 2020; Frankopan, Peter, The New Silk Roads. The Present and Future of the World, London u.a. 2019; ders., The Silk Roads. A New History of the World, London u.a. 2015;
Pradt Tilman, The Prequel to China’s New Silk Road: Preparing the Ground in Central Asia, Singapur 2020

Prof. Dr. Ruth Schilling, M.A.

Die „Kalten Ringe“: Auswirkungen des Ost-West-Konfliktes auf die Olympischen Spiele am Beispiel des Segelsportes

VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
08-28-M13-2Die „Kalten Ringe“: Auswirkungen des Ost-West-Konfliktes auf die Olympischen Spiele am Beispiel des Segelsportes
The "Cold Rings": Effects of the East-West conflict on the Olympic Games using the example of sailing

Seminar

Termine:
wöchentlich Mi 14:00 - 16:00 GW2 B2890 (2 SWS)

Die Olympischen Spiele haben eine bis in die Antike zurückreichende Geschichte. Neben dem Ziel, sich zur Völkerverständigung im sportlichen Wettkampf zu messen, gibt es dabei stets politische Interessen, Einflussnahmen, Instrumentalisierungen und Verstrickungen. Das gilt für den Beginn der neuzeitlichen Spiele 1896 in Athen, die durch Nazi-Propaganda instrumentalisierten Spiele 1936 in Berlin 1936 sowie die vom Ost-West-Konflikt geprägten, erstmals in Asien ausgetragenen Spiele 1964 in Tokio ebenso.

Anlässlich der olympischen Sommerfestspiele 2021 in Japan beschäftigt sich die Lehrveranstaltung insbesondere mit den Auswirkungen des Ost-West-Konfliktes auf die 1964 in Japan ausgetragenen Olympischen Spiele am Beispiel des Segelsportes, beleuchtet die Strukturen, Institutionen und Propaganda in BRD und DDR in den internationalen Beziehungen. Obwohl mit einer gesamtdeutschen Mannschaft angetreten, sind die politisch getriebenen Interessen beider Teile Deutschlands und der Welt „hinter den Kulissen“ spürbar und prägend. Besondere Berücksichtigung finden daher die Olympia-Segler Bernd Dehmel und Willy Kuhweide, die Teil der gesamtdeutschen Mannschaft waren und dennoch für unterschiedliche politische Regimes stehen.

Das Segelboot von Willy Kuhweide befindet sich heute im Deutschen Schifffahrtsmuseum in Bremerhaven. Es ist Ausdruck seiner Zeit und soll anlässlich der Olympischen Spiele in Tokio die historische Dimension von „materiellen Zeitzeugen“ bei Segelwettbewerben als Spiegel gesellschaftlicher Verhältnisse und politischer Großwetterlage ins Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken. Wie dies erfolgt soll ebenfalls Thema der Lehrveranstaltung sein.

Die Lehrveranstaltung umfasst 2 SWS und findet wöchentlich mittwochs von 14-16 Uhr statt, ggf. auch als Präsenzveranstaltung.


Literatur:
H.-J. Winkler, Sport und politische Bildung. Modellfall Olympia (Opladen 1973).
J. Lanz, Zwischen Politik, Protokoll und Pragmatismus. Die deutsche Olympisgeschichte von 1952 bis 1972 (Berlin 2008).
L. Johannsen, T. Pokorny, U. Schreiber (Hrsg.), 125 Jahre Segel-Sport in Deutschland (Bielefeld 2013).
Sportgeschichte. Von den Anfängen bis in die moderne Zeit (Aachen 2017).
Th. Grimm, Dokumentarfilm „Die kalten Ringe – gesamtdeutsch nach Tokio (2020).




The Olympic Games have a history dating back to ancient times. In addition to the goal of international understanding in sporting competition, there are always political interests, influences, instrumentalizations and entanglements. This applies equally to the beginning of the modern Games in Athens in 1896, the 1936 Games in Berlin in 1936, which were instrumentalized by Nazi propaganda, and the 1964 games in Tokyo, which, held in Asia for the first time, were marked by the East-West conflict.

On the occasion of the Olympic Summer Festival 2021 in Japan, the course deals especially with the effects of the East-West conflict on the Olympic Games held in Japan in 1964, using the example of sailing, and sheds light on the structures, institutions and propaganda in the FRG and GDR in international relations. Although the team was all-German, the politically driven interests of both parts of Germany and the world "behind the scenes" are tangible and formative. Special consideration is therefore given to the Olympic sailors Bernd Dehmel and Willy Kuhweide, who were part of the all-German team and yet stand for different political regimes.

Willy Kuhweide's sailboat is now in the German Maritime Museum in Bremerhaven. It is an expression of his time and, on the occasion of the Olympic Games in Tokyo, is intended to raise public awareness of the historical dimension of "material contemporary witnesses" at sailing competitions as a mirror of social conditions and the general political weather situation. How this is done will also be the subject of the course.

The course comprises 2 SWS and takes place weekly on Wednesdays from 14-16 hrs.

References:
H.-J. Winkler, Sport und politische Bildung. Modellfall Olympia (Opladen 1973).
J. Lanz, Zwischen Politik, Protokoll und Pragmatismus. Die deutsche Olympisgeschichte von 1952 bis 1972 (Berlin 2008).
L. Johannsen, T. Pokorny, U. Schreiber (Hrsg.), 125 Jahre Segel-Sport in Deutschland (Bielefeld 2013).
Sportgeschichte. Von den Anfängen bis in die moderne Zeit (Aachen 2017).
Th. Grimm, Dokumentarfilm „Die kalten Ringe – gesamtdeutsch nach Tokio (2020).

N. N.

Modul MA HIS 2b: Geschichtsbilder und -deutungen

Modulverantwortliche: Prof. Dr. Cordula Nolte

Bahlsen, Oetker und Co.: Wie Familienunternehmen ihre NS-Geschichte aufarbeiten

VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
08-28-HIS-10.1Bahlsen, Oetker und Co.: Wie Familienunternehmen ihre NS-Geschichte aufarbeiten / C
Bahlsen, Oetker and Co .: How family businesses deal with their Nazi history

Seminar
ECTS: 12 / 6

Termine:
wöchentlich Do 10:00 - 14:00 (4 SWS) Online

Der Umgang von Unternehmen mit ihrer Vergangenheit ist bis heute nicht immer offen und transparent, vor allem wenn es um Kriegswirtschaft, Zwangsarbeit oder „Arisierungen“ geht. Wir beschäftigen uns mit diesen Themen exemplarisch anhand mikrohistorischer Untersuchungen zu Familienunternehmen wie Freudenberg, Merck oder Oetker. Wir fragen nach den Kontinuitäten und Brüchen mittelständischer Unternehmen mit ihrer NS-Vergangenheit seit 1945. Wie verlief die „individuelle Vergangenheitsbewältigung ökonomischer Eliten“ (Grieger 2019)? Wie sieht die Vergangenheitsbearbeitung der in der Regel inhabergeführten Unternehmen heute aus? Halten sie an Entlastungsnarrativen fest oder folgen sie einem kritischeren Gegennarrativ? Welche Unterstützung und Vermittlungsarbeit können dabei Historiker*innen leisten?

Literatur/Links:
Sebastian Brünger, Geschichte und Gewinn. Der Umgang deutscher Konzerne mit ihrer NS-Vergangenheit, Göttingen 2017, https://doi.org/10.5771/9783835340886
Manfred Grieger, Sartorius im Nationalsozialismus. Generationswechsel im Familienunternehmen zwischen Weltwirtschaftskrise und Entnazifizierung, Göttingen 2019, https://ebookcentral.proquest.com/lib/kxp/detail.action?docID=5976594
Jörg Osterloh/Harald Wixforth (Hrsg.), Unternehmer und NS-Verbrechen. Wirtschaftseliten im „Dritten Reich“ und in der Bundesrepublik Deutschland, Frankfurt am Main, New York 2014, http://www.content-select.com/index.php?id=bib_view&ean=9783593424491
Tim Schanetzky, „Kanonen statt Butter“. Wirtschaft und Konsum im Dritten Reich, München 2015, Lizenzausgabe der Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2017, https://www.bpb.de/shop/buecher/schriftenreihe/241695/kanonen-statt-butter

Dr. Thekla Keuck

Was ist Oral History? Zeitteug*innen-Interviews in der Geschichtsvermittlung

VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
08-28-HIS-7.2.1Was ist Oral History? Zeitzeug*innen-Interviews in der Geschichtsvermittlung / C
What is Oral History? Interviews with contemporary witnesses in history mediation

Blockveranstaltung
ECTS: 6

Einzeltermine:
Fr 16.04.21 10:00 - 12:00
Fr 07.05.21 10:00 - 16:30
Sa 08.05.21 10:00 - 15:30
Sa 22.05.21 10:00 - 15:30
Fr 28.05.21 10:00 - 12:00
Sa 29.05.21 10:00 - 15:30

Oral History-Interviews sind audio- oder audiovisuelle Befragungen oder Gespräche mit Zeitzeug*innen, bei denen das subjektive Erleben der Menschen im Vordergrund steht. Oral History ist eine Methode, die sich in der deutschen Geschichtswissenschaft mittlerweile einen Platz erkämpft hat. Die Public History verwendet Oral History-Interviews nicht nur als Quelle, sondern nutzt sie auch für die Vermittlungsarbeit. Hierfür produzieren Public Historians ihre Quelle mitunter selbst – eine Vorgehensweise, die die Kritik an der „Erfahrungswissenschaft“ (Alexander von Plato) erneut aufleben lässt. In der Blockveranstaltung lernen Sie nach einer theoretischen Annäherung verschiedene Oral History-Projekte kennen; dabei liegen die thematischen Schwerpunkte auf der Industriekultur des Ruhrgebiets und der Solidarność-Bewegung. Darüber hinaus erhalten Sie praktische Hilfestellungen zu Arbeits- und Fragetechniken.

Literatur/Links:
Martin Lücke/Irmgard Zündorf, Einführung in die Public History, Göttingen 2018, S. 74-82, https://www.utb-studi-e-book.de/9783838549095
Martin Sabrow/Norbert Frei (Hrsg.), Die Geburt des Zeitzeugen nach 1945, Göttingen 2012, https://doi.org/10.5771/9783835322455
Die Werkstatt der Erinnerung: 30 Jahre erzählen, zuhören, Geschichte machen!, https://vimeo.com/474758513

Dr. Thekla Keuck
Prof. Dr. Susanne Schattenberg

Praxismodul MA HIS 5

Modulverantwortliche: Dr. Thekla Keuck
VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
08-28-HIS-5.2.4An der Schnittstelle von Wissenschaft und Öffentlichkeit: Mentorat für Studierende im Praktikum / C
At the interface between science and the public: mentoring for students internship

Colloquium
ECTS: 15

Termine:
wöchentlich Do 14:00 - 16:00 (2 SWS) Online

Das Praktikum gewährt Einblicke in fachspezifische Arbeits- und Tätigkeitsfelder und trägt so zur Entwicklung beruflicher Vorstellungen bei. Darüber hinaus vermittelt es vertiefte Kenntnisse über Organisation und Arbeitsweisen eines Berufsfelds und bietet die Möglichkeit, sich ein Netzwerk auf- und auszubauen. Parallel zum Praktikum findet im Sommersemester 2021 erstmals ein begleitendes Mentorat statt. Dabei handelt es sich um ein Angebot zur Unterstützung der Studierenden bei der Reflexion der gesammelten Erfahrungen, die in einem Praktikumsbericht zu verschriftlichen und im Laufe des Semesters zu präsentieren sind. Zugleich bietet es die Möglichkeit, sich in einem institutionalisierten Rahmen mit Kommiliton*innen über praxisorientierte und berufsrelevante Kompetenzen auszutauschen und sich diese wechselseitig zu vermitteln.

Dr. Thekla Keuck

Schwerpunkt Kultur(en)-Geschichte

Modulverantwortliche: Prof. Dr. Susanne Schattenberg

Modul MA HIS 3a: Grenzen und Grenzüberschreitungen

Oral history und die Solidarność in Bremen / Oral history and the Solidarność in Bremen

VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
08-28-HIS-7.2.1Was ist Oral History? Zeitzeug*innen-Interviews in der Geschichtsvermittlung / C
What is Oral History? Interviews with contemporary witnesses in history mediation

Blockveranstaltung
ECTS: 6

Einzeltermine:
Fr 16.04.21 10:00 - 12:00
Fr 07.05.21 10:00 - 16:30
Sa 08.05.21 10:00 - 15:30
Sa 22.05.21 10:00 - 15:30
Fr 28.05.21 10:00 - 12:00
Sa 29.05.21 10:00 - 15:30

Oral History-Interviews sind audio- oder audiovisuelle Befragungen oder Gespräche mit Zeitzeug*innen, bei denen das subjektive Erleben der Menschen im Vordergrund steht. Oral History ist eine Methode, die sich in der deutschen Geschichtswissenschaft mittlerweile einen Platz erkämpft hat. Die Public History verwendet Oral History-Interviews nicht nur als Quelle, sondern nutzt sie auch für die Vermittlungsarbeit. Hierfür produzieren Public Historians ihre Quelle mitunter selbst – eine Vorgehensweise, die die Kritik an der „Erfahrungswissenschaft“ (Alexander von Plato) erneut aufleben lässt. In der Blockveranstaltung lernen Sie nach einer theoretischen Annäherung verschiedene Oral History-Projekte kennen; dabei liegen die thematischen Schwerpunkte auf der Industriekultur des Ruhrgebiets und der Solidarność-Bewegung. Darüber hinaus erhalten Sie praktische Hilfestellungen zu Arbeits- und Fragetechniken.

Literatur/Links:
Martin Lücke/Irmgard Zündorf, Einführung in die Public History, Göttingen 2018, S. 74-82, https://www.utb-studi-e-book.de/9783838549095
Martin Sabrow/Norbert Frei (Hrsg.), Die Geburt des Zeitzeugen nach 1945, Göttingen 2012, https://doi.org/10.5771/9783835322455
Die Werkstatt der Erinnerung: 30 Jahre erzählen, zuhören, Geschichte machen!, https://vimeo.com/474758513

Dr. Thekla Keuck
Prof. Dr. Susanne Schattenberg
08-28-HIS-7.2.2Die Solidarność in Bremen
The Solidarność in Bremen

Seminar
ECTS: 6

Termine:
wöchentlich Mo 14:00 - 16:00 (2 SWS) Online

1980 übten streikende Arbeiter*innen in Danzig einen solchen Druck auf Staat und Partei in Polen aus, dass diese unabhängige Gewerkschaften und damit die Solidarność zuließen. Als sie in der Nacht zum 13. Dezember 1981 das Kriegsrecht verhängten und die Solidarność wieder verboten, fand sich eine kleine Delegation in Bremen gestrandet, wohin sie eingeladen worden waren und wo sie teilweise bis heute leben.
Dies Modul verfolgt zwei Ziele: Zum einen sollen Sie die Theorie und Methode der Oral History kennenlernen und selbst dazu befähigt werden, solche Interviews zu führen. Zum anderen werden wir uns in die Geschichte der Solidarność einlesen und neuste Ansätze und Forschungsergebnisse diskutieren.
In einem zweiten Schritt werden Sie selbst die in Bremen wohnenden früheren Solidarność-Mitglieder interviewen, die Interviews schneiden und auf einer Online-Plattform präsentieren.

Prof. Dr. Susanne Schattenberg
Dr. Thekla Keuck

Modul MA HIS 3b: Normen im Streit

Kapitalismus

VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
08-28-HIS-7.3Markt und Staat in der Moderne
Governing Trade in 19th and 20th Century Europe

Seminar
ECTS: 12

Termine:
wöchentlich Mi 12:00 - 14:00 (2 SWS) Online: https://uni-bremen.zoom.us/j/97937696912?pwd=MnBSV3NPbVArdlh0Wnc1K3FFOFZpUT09
wöchentlich Mi 14:00 - 16:00 (2 SWS) Online: https://uni-bremen.zoom.us/j/97937696912?pwd=MnBSV3NPbVArdlh0Wnc1K3FFOFZpUT09

Kapitalismusgeschichte hat Konjunktur. Das Seminar schließt sich dem historiografischen Trend an und widmet sich einer zentralen Säule kapitalistischen Wirtschaftens: dem Handel. Anhand des Austauschs von Gütern und Wertpapieren untersuchen wir das Verhältnis von Markt und Staat in der Moderne. Im Zentrum stehen die Wechselwirkungen zwischen grenzüberschreitendem Wirtschaften und staatlichen Reaktionen, die sowohl Einhegungs- als auch Ermöglichungsversuche einschließen. Geografisch konzentrieren wir uns auf Westeuropa, blicken jedoch immer wieder auch nach Nordamerika und in einer Sitzung nach Südamerika.

Der vierstündige Kurs gliedert sich in zwei Teile: In der ersten Hälfte unseres wöchentliches Pensums diskutieren wir die zur Vorbereitung gelesene historische Fachliteratur. In der zweiten Hälfte analysieren wir von Ihnen recherchierte Quellen.

Veronika Settele

Modul MA HIS 6

Modulverantwortliche: Prof. Dr. Rebekka v. Mallinckrodt

Forschen als Prozess

VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
08-M28-M6.1Forschen als Prozess
Processes of Research

Seminar
ECTS: 3

Termine:
wöchentlich Mo 14:00 - 16:00 GW2 B2900 (2 SWS)
Prof. Dr. Cordula Nolte

Wahlpflichtbereich II (General Studies)

VAKTitel der VeranstaltungDozentIn
08-28-GS-1Kolloquium zur Geschichte Osteuropas
Colloquium on East European History
Bremen & Tübingen

Colloquium
ECTS: 3

Termine:
wöchentlich Mo 18:00 - 20:00 (2 SWS) Online, Zoom

Auch in diesem Sommersemester haben wir einen Kooperationspartner gewonnen und werden das Kolloquium gemeinsam mit der Osteuropageschichte Tübingen, Prof. Dr. Klaus Gestwa, seinem Team und seinen Studierenden durchführen. Sechs Vortragende sind von den Tübinger*innen, sechs von uns eingeladen. Wieder nutzen wir das Zoom-Format, um auch Kolleginnen aus den USA zu hören. Gemeinsam wollen wir uns über aktuelle Forschungsvorhaben, neue Ansätze und Ergebnisse in der osteuropäischen Geschichte austauschen: Etablierte Wissenschaftler*innen, aber auch Doktorand*innen stellen in einem 30minütigen Vortrag ihre aktuelle Arbeit vor, die dann von uns diskutiert wird. Wer will, bleibt danach noch auf ein "Zoom-Bier". Alle Studierenden und Lehrenden sind herzlich eingeladen!

Prof. Dr. Susanne Schattenberg
Benedikt Funke
08-28-GS-2Forschungskolloquium
Research Colloquium

Colloquium

Termine:
wöchentlich Mi 18:00 - 20:00 (2 SWS)
Prof. Dr. Rebekka Asta E. Mallinckrodt von
Prof. Dr. Cornelius Torp
Prof. Dr. Delia González de Reufels
08-28-GS-4Doing Public History: Arbeitsfelder für Historiker*innen / C
Doing Public History: Fields of work for historians

Seminar
ECTS: 6 / 3

Termine:
wöchentlich Do 16:00 - 18:00 (2 SWS) Online

Welche beruflichen Möglichkeiten gibt es für Absolvent*innen geschichtswissenschaftlicher Studiengänge jenseits von Universität und Schule? Was können Studierende der Geschichtswissenschaft bereits während des Studiums tun, um danach ihren Traumjob als Rechercheur*in, Redakteur*in oder Referent*in zu bekommen? Diese und andere Fragen rund um die Themen Praxis- und Berufsorientierung für Historiker*innen diskutieren Sie mit Vertreter*innen verschiedener Arbeitsfelder. Die Praktiker*innen aus Bremen, Hamburg, Lübeck und Berlin erzählen von ihren Berufswegen und ermöglichen Ihnen Einblicke in so unterschiedliche Arbeitsfelder wie Archiv, Agentur, Gedenkstätte und Museum.

Literatur/Links:
Felix Hinz/Andreas Körber (Hrsg.), Geschichtskultur – Public History – Angewandte Geschichte. Geschichte in der Gesellschaft: Medien, Praxen, Funktionen, Göttingen 2020, http://www.utb-studi-e-book.de/9783838554648
beruf:geschichte. Blog zur Praxis- und Berufsorientierung für Historikerinnen und Historiker, https://beruf.hypotheses.org/
Frank Kleinehagenbrock/Stefan Petersen (Hrsg.), Geschichte studiert – und dann? Berufsfelder für Historikerinnen und Historiker sowie Studierende anderer Geisteswissenschaften. Ein Leitfaden, Würzburg 2011, http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-66703

Dr. Thekla Keuck