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Carl Djerassi: Der Erfinder der Antibaby-Pille kommt am 29. Oktober in die Universität Bremen

Im Haus der Wissenschaft präsentiert er am Abend sein neues Buch „Vier Juden auf dem Parnass“

Jeder kennt die „Pille", aber Wenige wissen noch, wer sie zuerst synthetisierte: Es war 1951 in Mexico City der Chemiker Carl Djerassi, der nach dem Einmarsch der Nazis seine Heimatstadt Wien verlassen und in den USA studiert hatte. Am Donnerstag, dem 29. Oktober 2009, wird er in Bremen sein - zufällig ist dies auch sein Geburtstag. Am Nachmittag wird er in der Universität Bremen mit Studierenden über sein Leben diskutieren (16 Uhr im Hörsaal 3 des Gebäudes NW1 der Universität) und am Abend im Haus der Wissenschaft (20 Uhr im Olbers-Saal) sein neuestes Buch „Vier Juden auf dem Parnass" präsentieren.

Carl Djerassi wurde als Sohn jüdischer Eltern in Wien geboren. Den größten Teil seines Berufslebens verbrachte er als Chemiker an der Universität Stanford. Mit dem Geld, das ihm die Pille einbrachte, erwarb er eine bedeutende Paul Klee Sammlung und gründete auf seiner Ranch in Kalifornien eine Künstlerkolonie. Nach seiner Emeritierung Mitte der 80er Jahre begann er, zuerst Romane und dann Theaterstücke zu schreiben, die er Science-in-Fiction nennt. Sie thematisieren aktuelle und historische Konflikte im Milieu der Naturwissenschaften und ihrer Anwendungen.

In seinem vorerst letzten Buch ist er der Frage nachgegangen, was es mit seiner jüdischen Abkunft auf sich hat. Er verwickelt dazu vier prominente „deutsche Juden", nämlich Arnold Schönberg, Walter Benjamin, Gershom Scholem und Theodor W. Adorno, posthum auf dem Parnass in spannungsreiche Dialoge - untereinander, aber auch mit ihren Frauen. Dabei spielen Bilder Paul Klees eine wichtige Rolle und Musik, die sie inspiriert haben. Am Ende hat auch Hannah Arendt einen Auftritt, denn sie hat Walter Benjamin überhaupt erst "parnassfähig" gemacht.

Die Präsentation im Haus der Wissenschaft wird begleitet von einer Diskussion mit Experten zu verschiedenen Themen, die in dem Buch angesprochen werden: Wulf Herzogenrath, Direktor der Bremer Kunsthalle, zum Thema Kunst; Ulrich Tadday, Musikhistoriker an der Universität Bremen, zum Thema Musik; Antonia Grunenberg, Direktorin des Hannah Arendt-Zentrums in Oldenburg, zu biografischen Details der „vier Juden".

 

Wetere Informationen:
Universität Bremen
Fachbereich Physik / Elektrotechnik
Institut für Theoretische Physik
Prof. Dr. Peter H. Richter

Tel. 0421-218- 62031
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