Die Fußball-Weltmeisterschaft 2010 hat gerade begonnen – und schon erinnert die Begeisterung in Deutschland an das Sommermärchen vor vier Jahren: Man ist stolz auf die deutsche Mannschaft, auf Deutschland insgesamt. Man möchte die Spiele der deutschen Mannschaft gemeinsam erleben und Siege gemeinsam feiern. Jedenfalls hat das Fan-Verhalten das Bild der Deutschen im Ausland im positiven Sinne verändert. Nationale Euphorie gibt es natürlich weltweit von Brasilien bis Südkorea. Und auch diesmal wieder ist die Fußball-WM ein hoch emotionalisierendes Ereignis. Doch was sind das für Emotionen? Sind sie nur positiv? Können sie auch ganz schnell umschlagen und außer Kontrolle geraten? Wissenschaftlich ist bisher wenig bekannt über das Entstehen und die Wirkungen positiver Emotionen in kollektiven Zusammenhängen. Um etwas Licht in das wissenschaftliche Dunkel zu bringen, organisiert der Bremer Sozialpsychologe Dr. Thomas Kühn aus dem Fachbereich Human- und Gesundheitswissenschaften der Universität Bremen gemeinsam mit dem australischen Kollegen Dr. Gavin Sullivan von der Monash University die internationale Konferenz „Collective pride and other positive emotions: New directions in theory and practice?“. Der Clou: Die Tagung findet vom 21. – 26. Juni 2010 parallel zur WM in Südafrika statt, so dass neben theoretischen Ansätzen und empirischen Studien die teilnehmende Beobachtung und die Reflexion eigener Erfahrungen von kollektiven Emotionen vor Ort diskutiert werden können. Die Konferenz, an der internationale Experten und südafrikanische Studierende teilnehmen, wird von der Alexander von Humboldt- und Fritz Thyssen-Stiftung gefördert.
Bei der Tagung in Johannesburg stehen folgende Themen im Mittelpunkt:
- Ausdruck und Erfahrung von kollektiven Emotionen
- Einfluss von Großereignissen und Massenmedien auf kollektive Gefühle
- Soziale, historische, wirtschaftliche und kulturelle Aspekte beim Entstehen von Emotionen
- Soziopolitische Folgen kollektiver Emotionalität
- Kollektive Euphorie in unterschiedlichen Regionen der Welt aus
- Beziehungen zwischen kollektivem Stolz und kollektiver Scham
Wetere Informationen:
Universität Bremen
Fachbereich Human- und Gesundheitswissenschaften
Dr. Thomas Kühn
Universitätslektor Sozialpsychologie
Tel. 0176 22813328
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