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Den radioaktiven Stoffen auf der Spur

Maria Evangelia Souti und Dominik Höweling wurden auf internationaler Tagung zur Umweltradioaktivität jeweils für das beste Poster ausgezeichnet

Nr. 293 / 4. November 2015 RO

Gleich zwei Preise für junge Nachwuchskräfte gehen an die Uni Bremen: Die Arbeit der Doktorandin Maria Evangelia Souti zum Transport von medizinischen radioaktiven Stoffen im Flusswasser und die Arbeit des Masterstudenten Dominik Höweling zur Gammaspektroskopie wurden jeweils mit dem Preis für das beste Poster ausgezeichnet. Die Auszeichnungen wurden am 25. September 2015 bei internationalen Tagung „ENVIRA 2015" (Environmental Radioactivity) zum Thema Umweltradioaktivität vergeben. Beide Wissenschaftler forschen in den Laboren der Landesmessstelle für Radioaktivität am Institut für Umweltphysik im Fachbereich Physik/Elektrotechnik der Universität Bremen.

Radioaktive Stoffe im Flusswasser

Maria Evangelia Souti errang den Preis für das Poster mit dem Titel „Medical 131I in River Water and Sediments - Case Study of Weser River in NW Germany“. Die Bremer Wissenschaftlerin hat sich
in ihrem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekt mit der Ausbreitung der in der Nuklearmedizin eingesetzten radioaktiven Stoffe in die Umwelt auseinandergesetzt. Ein Teil dieser Stoffe gelangt mit den Ausscheidungen der Patienten durch Kanalisation und Kläranlage in die Weser. Maria Souti untersuchte die Ablagerung in der Umgebung der Kläranlage Seehausen. Die Ergebnisse lassen allgemeine Rückschlüsse über Transport und Ausbreitung radioaktiver Stoffe in Flüssen, beispielsweise nach AKW-Unfällen, zu. Das Projekt ist eingebettet in den bundesweiten Forschungsverbund "TransAqua", der radioaktive Stoffe im Wasser zum Thema hat. An der Uni Bremen arbeitet Maria Souti seit 2012 als Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachbereich Physik/Elektrotechnik.

Untergrundrauschen des Gammaspektrometers um die Hälfte verringert

Der messtechnische Aufwand radioaktive Belastungen zu ermitteln ist recht hoch. Deshalb ist jede Verbesserung der Laborinstrumente willkommen. Genau damit hat sich der zweite Preisträger beschäftigt. In seiner Arbeit verbessert der Masterstudent Dominik Höweling (10. Fachsemester) die Empfindlichkeit eines Gammaspektrometers: Die von der kosmischen Strahlung erzeugten Partikelschauer können die dicke Bleiabschirmung der Strahlungsdetektoren durchdringen und „falsche" Signale erzeugen. Gleichzeitig können die Schauer aber auch außerhalb der Abschirmung mittels eines zusätzlichen Schirm-Detektors registriert werden. Sprechen nun Schirm- und Messdetektor gleichzeitig an, ist anzunehmen dass das Signal von der kosmischen Strahlung verursacht wurde, und das Signal wird verworfen. Höweling ist es gelungen, das Untergrundrauschen um nahezu 50 Prozent zu reduzieren. Er erhielt die Auszeichnung für sein Poster „Background Reduction in a Gamma Spectrometer Setup with an Active Shielding“.

Veranstaltet wurde die Tagung „ENVIRA 2015“ von der Universität Thessaloniki und der International Atomic Energy Agency (IAEA). Über 220 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 40 Staaten diskutierten 135 Vorträge und 131 Poster. Die Uni Bremen war mit Mitgliedern der Landesmessstelle für Radioaktivität am Institut für Umweltphysik vertreten.

Achtung Redaktionen: In der Uni-Pressestelle können unter der E-Mail presseprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de Fotos der beiden Preisträger angefordert werden.

Weitere Informationen:
Universität Bremen
Landesmessstelle für Radioaktivität des Landes Bremen am Institut für Umweltphysik
Dr. Helmut Fischer
Tel.: 0421 218 62761
E-Mail: hfischerprotect me ?!physik.uni-bremenprotect me ?!.de
www.radioaktivitaet.uni-bremen.de