Nr. 012 / 14. Januar 2014 RO
Menschenversuche gehören zu den grausamsten Verbrechen der Nazi-Zeit. Auch Bremer waren Opfer dieser Gräueltaten. Die Staats- und Universitätsbibliothek zeigt vom 17. Januar bis 3. März 2014 die Ausstellung „entwertet, ausgegrenzt, getötet – Medizinverbrechen an Kindern im Nationalsozialismus“. Die Ausstellung beschäftigt sich mit den Verbrechen an Bremer Kindern und thematisiert „Euthanasie“. Zwischen 1942 und 1945 wurden 36 Bremer Kinder in die „Kinderfachabteilung“ der Heil- und Pflegeanstalt Lüneburg eingewiesen. Dort wurden medizinische Versuche an ihnen vorgenommen - und die meisten von ihnen wurden getötet. Die Ausstellung will an das Schicksal dieser Kinder und Jugendlichen erinnern und Fragen stellen: Was waren die Motive der Täter? Was hat Ärzte veranlasst, das Leben und das Wohl des Einzelnen dem vermeintlichen „Fortschritt“ und dem „Wohl des Volkes“ unterzuordnen. Die Ausstellung wird in Kooperation mit der KulturAmbulanz Bremen präsentiert. Zur Eröffnung im Foyer der Staats- und Universität am 17. Januar 2014 um 16 Uhr ist die Öffentlichkeit herzlich eingeladen. Anschließend lädt der Freundeskreis der Bibliothek zu einem Glas Wein ein.
Die Begrüßung erfolgt durch Maria Elisabeth Müller, Direktorin der SuUB. Eine Einführung in die Ausstellung gibt Achim Tischer vom Krankenhaus-Museum. Den Eröffnungsvortrag „Medizinverbrechen an Bremer Kindern und Jugendlichen in der NS-Zeit“ hält die Bremer Kulturwissenschaftlerin Gerda Engelbracht. Die Ausstellung ist während der Öffnungszeiten der Bibliothek zu sehen. Ein Zeitzeuge wird an folgenden Terminen als Ansprechpartner in der Ausstellung anwesend sein:
Am 22., 29. Januar; 12., 19. und 26. Februar: jeweils von 11 bis 14 Uhr.
Am 21., 30. Januar; 6., 13., 20. und 27.Februar: jeweils von 11 bis 15 Uhr.
Zeitzeugengespräch: Am 5. Februar um 16 Uhr findet ein Zeitzeugengespräch in der SuUB statt, Raum 1220. Die Bremer Friedrich Buhlrich und Hans-Walter Küchelmann werden dann von ihrer Familiengeschichte erzählen. Beide haben während der NS-Zeit ihre Brüder und Schwestern verloren – sie waren körperlich behindert. Als „lebensunwerte Ballastexistenzen“ mussten sie im Sinne der nationalsozialistischen Erbgesundheits- und Rassenpolitik sterben. Über ihre Erlebnisse und Erfahrungen im Umgang mit den Verbrechen sprechen beide Zeitzeugen mit dem Moderator Achim Tischer vom Krankenhaus-Museum.
Weitere Informationen:
Staats- und Universitätsbibliothek Bremen
Anke Winsmann (Öffentlichkeitsarbeit der SuUB)
Tel.: 0421 218 59572
E-Mail: oeffentlichkeitsarbeitprotect me ?!suub.uni-bremenprotect me ?!.de
www.suub.uni-bremen.de