Detailansicht

Studierende der Uni Bremen gewinnen ersten Preis beim iCan 15 in Alaska

Die Konkurrenz war hart: 19 Nachwuchsforscher-Teams aus den USA, Japan, Deutschland, der Schweiz, Neuseeland, Polen, Thailand, Hong Kong und Taiwan traten bei der iCAN 15 in Anchorage, Alaska, mit innovativen Produkten gegeneinander an. Und sensationell war das Ergebnis: Fünf Studierende der Elektro- und Informationstechnik der Universität Bremen holten mit ihrer Erfindung den 1. Platz im „International Contest of Applications in Nano-micro Technology“.

„Scipio“ haben sie ihr Gerät zur Messung von Wasserqualität in Entwicklungsländern genannt. „Scipio“ ist lateinisch und bedeutet Stock. Das raffinierte Teil ist aber eher ein Stöckchen. Es ist so klein, dass es in eine PET-Flasche passt. Scipio, der „Scientific Purification Indicator“ misst die Sauberkeit von Trinkwasser. Die Idee dafür hatte Theodor Hillebrand, Masterstudent der Elektrotechnik an der Uni Bremen. Da er beim Technischen Hilfswerk engagiert ist, weiß er, dass in Entwicklungsländern eine einfache Methode zur Reinigung von Trinkwasser propagiert wird, das SODIS-Verfahren (Solar Water Disinfection).

Kinderleichte Handhabung von Scipio

Verkeimtes Wasser wird in transparente PET-Flaschen gefüllt und mindestens sechs Stunden lang in die pralle Sonne gelegt. Ungefähr in dieser Zeitspanne töten UV-Strahlen Krankheitskeime ab. Doch wann genau ist das Wasser wirklich keimfrei? Dafür hat Hillebrand mit seinem Team „Scipio“ entwickelt. Yannick Auth, David Horch, Maike Taddiken und Konstantin Tscherkaschin waren mit Begeisterung dabei. In ihrer Freizeit haben sie fast ein Jahr lang geforscht, bis die notwendigen Bauteile für das Messgerät in ein schmales Röhrchen und damit durch den Flaschenhals passen. Scipio ist autark und wird mit flexiblen Solarzellen aus amorphem Silizium betrieben. Es enthält einen Lagesensor, der das Schütteln und die korrekte Liegeposition der Flasche überwacht. Das zylindrische Gerät misst die Qualität des Wassers sowie Temperatur und Stärke der UV-Strahlung und errechnet die optimale Lagerzeit. Auch das Display haben die Studierenden  mit Blick auf die Nutzer gestaltet. „Es zeigt in einfachen Piktogrammen die Ergebnisse der Messungen an“, sagt Maike Taddiken, „auch Kinder können das verstehen“.

Preise, Unterstützer und Sponsoren gewonnen

Mit ihrem Produkt haben die Studierenden von Anfang an hohe Aufmerksamkeit erfahren. Sie haben 2014 den ersten Preis im Wettbewerb COSIMA (Competition of Students in Microsystems Applications) errungen, im Frühjahr 2015 den Förderpreis des großen Engineering Dienstleisters Ferchau erhalten und zahlreiche Sponsoren und Unterstützer gewonnen. Mit Spannung warten sie nun auf den tatsächlichen Einsatz für ihr Gerät, das zehn Dollar kosten soll. „Wir wollten kein Gadget entwickeln, sondern ein nützliches Gerät, das Menschen hilft“, sagt Yannick Auth.