Detailansicht

Wie ergeht es Familien, wenn die Eltern Lernschwierigkeiten haben?

„Kroschke Stiftung“ finanziert Forschungsprojekt der Universität Bremen

Nr. 346 / 15. November 2010 


Dass Elternschaft von Menschen mit Lernschwierigkeiten noch immer ein gesellschaftliches Tabu ist, drückt sich auch darin aus, dass es bisher keinerlei aussagekräftige Studien über die Situation dieser Familien gibt. Diesem Thema widmet sich jetzt im Studiengang „Inklusive Pädagogik“ der Universität Bremen das Forschungsprojekt: „Besondere Familien: Welche Unterstützung brauchen Eltern mit Lernschwierigkeiten und ihre Kinder?“. Die „Kroschke Stiftung für Kinder“ (Braunschweig) unterstützt das Projekt mit rund 30. 000 Euro.

Die Studie unter Leitung von Professorin Ursula Pixa-Kettner befasst sich mit der Lebensqualität von Familien mit Eltern mit Lernschwierigkeiten und der besonderen Lebenssituation der betroffenen Kinder. Mithilfe eines Fragebogens wird die psychosoziale Lebensqualität der Familien erfasst. Darüber hinaus werden Interviews mit betroffenen Eltern und Kindern geführt. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage nach deren spezifischem Unterstützungsbedarf. Ziel des Forschungsprojektes ist es, auf Grundlage der gewonnen Erkenntnisse die derzeit praktizierten Unterstützungskonzepte zu verbessern, um somit den Bedürfnissen der Familien mehr zu entsprechen, insbesondere im Hinblick auf eine das Kindeswohl fördernde Entwicklung.

Die Forschungsarbeit orientiert sich an den Prinzipien „Inklusiver Forschung“. Konkret bedeutet das, dass betroffene Eltern und erwachsene Kinder dieser Eltern in den Arbeitsprozess mit einbezogen werden, so dass ihre Sichtweisen – als Expertinnen und Experten ihrer Situation – in den Forschungsprozess einfließen können. Die Erhebungen beziehen sich auf den norddeutschen Raum.

Bei dem Vorhaben handelt sich um anwendungsbezogene Forschung, in Kooperation zwischen Wissenschaft und Praxis. Ein großer Vorteil ist dabei, dass Projektmitarbeiterin Kadidja Rohmann ihre langjährigen Berufserfahrungen im Bereich der ambulanten Unterstützung von Eltern mit Lernschwierigkeiten und deren Kindern in die Studie einbringen wird.

Weitere Informationen

Universität Bremen
Fachbereich Erziehungs- und Bildungswissenschaften
Lehreinheit Behindertenpädagogik/ Inklusive Pädagogik
Prof. Dr. Ursula Pixa-Kettner
Tel.: 0421 218-69308 und 69029
E-Mail pixaprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de
http://www.bpaed.uni-bremen.de/staff/pixa.html
http://www.kinderstiftung.de