Nr. 126 / 2. Mai 2011 SC
Bundesgesundheitsminister Rösler hat das Jahr 2011 zum „Jahr der Pflege“ erklärt. Damit verweist er nicht nur auf die vielfältigen zukünftigen Herausforderungen für die Pflegeversicherung, sondern auch auf die dringende Notwendigkeit, dieses System weiterzuentwickeln. Zu den „Reformbaustellen“ gehören dabei die Umsetzung eines neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs ebenso wie eine Finanzreform der Pflegeversicherung. Im Fokus des Kolloquiums stehen aber nicht nur strukturelle Probleme. Auch die Frage, wer in Zukunft pflegen soll, muss thematisiert werden: Einer steigenden Zahl Pflegebedürftiger, darunter insbesondere Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen, steht ein sinkendes familiales Pflegepotenzial gegenüber. Nach wie vor ist die Familie jedoch der „größte Pflegedienst der Nation“ und die Unterstützung pflegender Angehöriger ist und bleibt angesichts des drohenden und zum Teil auch schon sichtbaren Pflegenotstands von zentraler Bedeutung. Solange nicht Mittel und Wege gefunden werden, den Pflegeberuf mit besseren – auch finanziellen – Perspektiven zu versehen, kann die sich auftuende Versorgungslücke nicht ohne weiteres durch professionelle Pflege geschlossen werden.
Vor diesem Hintergrund findet im Sommersemester das Gesundheitspolitische Kolloquium des Zentrums für Sozialpolitik (ZeS) der Universität Bremen unter dem Oberthema „Wie werden wir in Zukunft pflegen?“ statt. In der Eröffnungsveranstaltung spricht am kommenden Mittwoch, den 4. Mai 2011 um 20.00 Uhr Professor Heinz Rothgang, Leiter der Abteilung Gesundheitsökonomie, Gesundheitspolitik und Versorgungsforschung am ZeS, Zentrum für Sozialpolitik/ Universität Bremen über die „Die notwendige Finanzreform in der Pflegeversicherung“. Veranstaltungsort ist das Haus der Wissenschaft, Sandstraße 4/5.
Weitere Referentinnen und Referenten sind u. a. Professor Stefan Görres (IPP), Alexander Künzel (Bremer Heimstiftung), Dr. Jürgen Gohde (Kuratorium Deutsche Altershilfe), Dr. Hanneli Döhner (UKE Hamburg) sowie im Gespräch auf dem "Roten Sofa" Prof. Dr. Gerd Glaeske (ZeS) mit Elsbeth Rütten (Verein Ambulante Versorgungslücken) und Manfred Adryan (AOK). Die gesamte Vortragsreihe wird in Kürze auf der Homepage des Zentrums für Sozialpolitik veröffentlicht.
Weitere Informationen:
Universität Bremen
Zentrum für Sozialpolitik
Dr. Christian Peters
Tel. 0421 218 58503
E-Mail: cpetersprotect me ?!zes.uni-Bremenprotect me ?!.de
www.zes.uni-bremen.de