Nr. 347 / 8. November 2012 SC
„Endlich Ferien! Zwei Wochen lang keine #Schule“ – Schüler nutzen den Nachrichtendienst Twitter mit seinen sogenannte Hashtags in Rautenform ganz selbstverständlich. Sie sind ständig und überall bei Facebook und Co. online. Im Unterricht hingegen hält die mediale Welt nur zögernd Einzug. Doch warum klafft Medienkommunikation innerhalb und außerhalb der Schule so auseinander? Diese Frage beantwortet Professor Andreas Breiter von der Universität Bremen im neuen Durchgang der Vortragsreihe „Eine Uni für alle“. Der Informatiker und Soziologe referiert am 14. November 2012 um 20 Uhr im Haus der Wissenschaft (Sandstr. 4/5) über das Thema „Die mediatisierte Schule“. Neben seiner Tätigkeit als Hochschullehrer im Fachbereich Mathematik/Informatik leitet Breiter das Institut für Informationsmanagement an der Universität Bremen, das sich um den Umgang mit Informationen und das IT-Management in der öffentlichen Verwaltung, in Schulen und Hochschulen sowie in Vereinen und Verbänden beschäftigt. Er und sein Team arbeiten zudem in der universitären Forschungsgruppe „Kommunikative Figurationen mediatisierter Welten“ mit. Die Reihe „Eine Uni für alle“ wird von den „unifreunden“ in Zusammenarbeit mit der Pressestelle der Universität Bremen organisiert. Der Eintritt ist frei.
Zum Inhalt des Vortrags:
Unter dem Begriff der Mediatisierung wird die zunehmende Prägung von Kultur und Gesellschaft durch Medienkommunikation verstanden. Die zunehmende Verschränkung der Medien mit allen Formen gesellschaftlichen Handelns lässt sich in unterschiedlichen sozialen Welten beschreiben und analysieren. Schauen wir in die Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen, so ist sie zunehmend durch Medienkommunikation geprägt. Schauen wir in die Schule, so spielen Medien im Unterricht als auch in der Kommunikation zwischen Lehrkräften, Eltern und Schülerinnen und Schülern eine geringere Rolle. Wie kommt diese - in Deutschland besonders ausgeprägte - Diskrepanz zustande? Der Vortrag versucht eine Antwort auf diese Fragen und thematisiert dabei die Förderung von Medienkompetenz, den Einsatz digitaler Medien zur Verbesserung von Unterrichtsqualität und beruflicher Qualifizierung sowie die Nutzung von Informations- und Kommunikationssystemen für die schulische Wissensorganisation. Dabei gestaltet sich dieser Veränderungsprozess sehr unterschiedlich zwischen den verschiedenen Schulformen und Fächern, zwischen Regionen, Bundesländern und im internationalen Vergleich. Der Vortrag wird eine Einführung in das Denkmodell der Mediatisierung geben, dieses für die Schule konkretisieren und den Wandel anhand von empirischen Ergebnissen aus aktuellen Forschungsprojekten beschreiben.
Weitere Informationen:
Universität Bremen
Pressestelle
Eberhard Scholz
Tel. 0421 218 60155
E-Mail: eberhard.scholzprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de
Das weitere Vortragsprogramm der Reihe „Eine Uni für alle“ im Wintersemester 2012/13:
28. November 2012
Prof. Kerstin Schill (Informatik)
Vom menschlichen Denken und Wahrnehmen lernen:
Intelligente Technik im Dienste des Menschen
12. Dezember 2012
Prof. Hajo Zeeb (Gesundheitswissenschaften)
Macht Früherkennung gesund?
16. Januar 2013
Prof. Till-Sebastian Idel, Anna Schütz (Erziehungs- und Bildungswissenschaften
Ganztagsschule: Zeit für mehr?
Wie ganztägige Bildung die Schule verändert
30. Januar 2013
Prof. Axel Dunker (Literaturwissenschaften)
Fiktionalisierung des Holocaust?
Der Holocaust in der Gegenwartsliteratur
Veranstaltungsort ist jeweils das Haus der Wissenschaft, Sandstr. 4/5.