carat - caring all together
Ein Projekt der Universität Bremen
Der Titel des Projektes carat - caring all together beschreibt das Anliegen und den Anspruch zugleich: die Care-Krise lässt sich bewältigen, wenn alle Verantwortung übernehmen. carat verweist auf die hohe Wertigkeit von Fürsorgearbeit.
Worum geht es?
- Akteur*innen im Land Bremen und überregional aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zusammenbringen
- Austauschen - regional und bundesweit vernetzen - umsetzen
- Im Land Bremen Vorbilder schaffen für eine chancengerechte Verteilung und Bezahlung von Arbeit, Ausbildung und Careaufgaben
Der Bremer Bürgermeister, Dr. Andreas Bovenschulte, SPD, hat die Schirmherrschaft von carat übernommen.
Das Projekt carat läuft ab Sommer 2021 bis Ende Dezember 2024 und wird über Mittel aus dem Profesorinnenprogrammes des Bundes finanziert. Mehr Informationen über carat finden Sie in unserem Kick-Off Film.

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Der Bremer Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte nach einem konstruktiven Gespräch über den Verlauf von carat mit den Initatorinnen Dr. Sonja Bastin, Bettina Schweizer und Andrea Schäfer. Über den nachfolgenden Link erfahren Sie mehr über das carat Team.
Aktuelles
• Einige Veranstaltungen der diesjährigen internationalen Equal Care Day Konferenz wurden aufgenommen und finden Sie in der Mediathek zum nachschauen. Mitinitiatorin Dr.inSonja Bastin hat einen Vortrag zum Thema #KitasHabenGeöffnet - Wie Mütter Vertrauen in Politik verlieren gehalten.
• Andrea Schäfer hat beim diesjähigen Kita-Gipfel vom 16-17.02.2023 einen Input zur Frage "Wie lassen sich bessere Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von unbezahlter Care-Arbeit und Erwerbsarbeit bei divergierenden Arbeitszeiten schaffen?" präsentiert und den Fokus Kinderbetreuung in Bremen in den Fokus genommen. Die Folien des Vortrags finden Sie in diesem Element ganz unten unter allen Posts.
• Am Samstag, den 10. September 2022 hielt Dr.in Sonja Bastin den Vortrag „Fürsorge-Arbeit ins Gleichgewicht bringen – für eine nachhaltig funktionierende Gesellschaft“. Während der Pandemie wurde in der Breite deutlich, worauf andernorts seit Jahrzehnten verwiesen wird: Das Fürsorgesystem in Kliniken, Einrichtungen aber auch zu Hause in Familien mit Kindern oder zu pflegenden Angehörigen ist instabil. Es birgt Risiken für Fürsorgeleistende und -empfangende und gefährdet letztlich die Funktionsfähigkeit und den Zusammenhalt der Gesellschaft. Die Referentin erläutert in ihrem Vortrag die Ursachen, die in der Struktur unseres Gesellschafts- und Wirtschaftssystems begründet liegen und zeigt mögliche Lösungswege auf, die im Anschluss an den Vortrag diskutiert wurden. Den Vortrag können Sie hier anschauen.
• Am 17.05.2022 war Dr.inSonja Bastin zu Gast beim Radiosender Bremen Zwei. Sie sprach über das Thema „Wie gelingt mehr Gleichstellung in der Care-Arbeit?“. Hier können Sie das Interview mit freundlicher Genehmigung von Radio Bremen nachhören.
Bisherige Veranstaltungen von carat
Im Rahmen des bundesweiten Equal Care Days am Mittwoch, 01. März 2023 fand folgende Veranstaltung statt:
„Young Carer- Eine unsichtbare und stark belastete Gruppe junger Menschen.
-Was muss getan werden?-“
Jugendliche und junge Erwachsene tragen oft eine große Verantwortung, denn sie erbringen regelmäßig, parallel verschiedene Sorgeleistungen: durch die Versorgung sorgebedürftiger Personen in der Familie (z.B. medizinische Tätigkeiten, Mobilisation/Bewegung, Körperpflege, Formulare ausfüllen), durch die Aufrechterhaltung des Familienalltags (z.B. Haushaltsaufgaben, Einkaufen, Besorgungen, Rechnungen bezahlen), durch die Entlastung von gesunden Familienmitgliedern (z.B. Verantwortungsübernahme für jüngere Familienmitglieder) und auch durch die Fürsorge für sich selbst (z.B. Ausbildungs-/Schulaufgaben). Wie viel Jugendliche und junge Erwachsene sich in dieser Situation befinden, wie sie ihren Alltag meistern, welche Unterstützung sie benötigen und welche Unterstützung es für sie gibt – darüber wissen wir wenig. Dabei benötigen gerade diese Jugendlichen und jungen Erwachsenen Aufmerksamkeit und Hilfe, damit es nicht zu gesundheitlichen Problemen und Schul- oder Ausbildungsabbrüchen kommt.
Die Situation von Young Carer beleuchten wir aus wissenschaftlicher, politischer und institutioneller Perspektive. Aus den Ergebnissen der Diskussion entwickeln wir in der Veranstaltung Forderungen an Politik und Institutionen.
Referentinnen:
Prof.in Dr.in Claudia Stolle- Wahl, Hochschule Bremen, leitet das Lehrgebiet: „Pflegewissenschaft mit dem Schwerpunkt Pflegediagnostik und Assessmentverfahren“; Projektleitung: Study & Care. Fürsorge geben- Hilfe bekommen; Hochschule Bremen
Birgitt Pfeiffer, Initiatorin des Bremer Netzwerkes „Young Carer“ SPD, Sprecherin für Soziales, Familie, Senior*innen und Menschen mit Beeinträchtigungen.
Claudia Buß, Pflegedienstleitung, Paritätischer Wohlfahrtsverband Bremen; Anbieterin einer Anlaufstelle für Young Carer und Mitglied im Bremer Netzwerk „Young Carer“.
Moderation: Andrea Schäfer (carat) Bettina Schweizer (carat)
Nach den Inputs der Referentinnen soll mit den Teilnehmer*innen diskutiert und beraten werden, welche Maßnahmen aus Politik, Bildungsinstitutionen und Ausbildungsstätten für Young Carer notwendig und unterstützend sind.
Im Rahmen des bundesweiten Equal Care Days am Mittwoch, 01. März 2023 fand folgende Veranstaltung statt im KuKoon in der Bremer Neustadt statt:
„Bremen - eine Stadt, die für Alle sorgt!?“
Feministische Perspektiven auf die Gestaltung und Planung von Stadt und Raum
Zum Nachschauen Zuhause folgen Sie einfach dem hinterlegten YouTube Link!
Im Rahmen der Veranstaltung diskutieren wir gemeinsam mit Akteur*innen aus Politik, Planung und Architektur über die Vision eines Bremens, das Care und Sorgearbeit bereits in der Planung berücksichtigt. Welche Probleme und Hindernisse ergeben sich für Sorgeleistende in ihrem Alltag in Bremen? Wo benötigen sie Unterstützung? Welche Räume fühlen sich für sie sicher an? Wie begegnen Planungsverantwortliche Angsträumen? Und wie Konflikträumen?
„Die Abwesenheit von Care bildet den Dreh- und Angelpunkt der Debatte um die geschlechtergerechte Stadt“ – so formuliert es die Architektin Karin Hartmann in ihrer Monographie „Schwarzer Rolli, Hornbrille“ (2022). Denn obwohl die gesellschaftliche Relevanz von Care-Arbeit Eingang in sozialpolitische Forderungen erhalten hat, bleibt die Debatte um Care als planerischen Maßstab in unseren Städten weitestgehend unberührt. Doch wie entstehen Räume unter einem „male-gaze“ und welche Konsequenzen hat dies für die Bewohnenden?
Das Konzept der Sorgenden Stadt nimmt sich den Bedürfnissen aller Bewohnenden in der Stadt an und hinterfragt Möglichkeiten und Wege, um eine geschlechtergerechte Stadt zu realisieren. Erste Konzepte und Umsetzungen sind dabei im spanischen und latein-amerikanischen Raum zu beobachten: hier greifen munizipalistische Bewegungen die Ideen auf, um die kommunale und gesellschaftliche Verantwortung von Sorgearbeit zu stärken.
Inwieweit sich eine solche Realisierung auch in Bremen umsetzen lässt, soll gemeinsam mit den Referent*innen debattiert werden. Wo zeigen sich bereits Wege auf, hin zu einer sorgegerechten Stadt in Bremen? Und an welcher Stelle verzeichnen sich Lücken?
Referent*innen
Prof. in Dr.in Julia Lossau, Professorin für Stadtgeographie an der Universität Bremen
Jörn Ehmke (GEWOBA, Gesellschaft für Stadtentwicklung mbH)
Dr. in Käthe Protze, Landschaftsarchitektin und Teilhaberin p+p planung
Prof. in Dr. Iris Reuther, Senatsbaudirektorin bei der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau
Moderation: Vanessa Kaps (carat) und Bettina Schweizer (carat)
Worum es ging
Die besonderen Belastungen von Eltern, insbesondere Müttern, sowie Kindern und Jugendlichen in der Pandemie wurden bis heute mehrfach empirisch dargelegt.
Eine Reflektion dieser Belastung kann bei Betroffenen eine negative Bewertung politischer Institutionen hervorrufen und das Vertrauen in demokratische Prozesse mindern, sofern die Verantwortung dort verortet wird.
Ein stabiles Politikvertrauen stellt jedoch einen entscheidenden Faktor der Legitimation und Funktionsfähigkeit repräsentativer Demokratien dar. Sind unter Eltern Vertrauensverluste zu verzeichnen, so birgt dies das Potenzial besonders nachhaltiger Destabilisierung, unter anderem, da Politikverdrossenheit an die nächste Generation weitergegeben werden kann bzw. auch als Hinweis auf direkte Unzufriedenheit der neuen Generation gelten kann.
Die 90-minütige öffentliche digitale Veranstaltung fand am 26. Januar 2023 von 12:00-13:30 Uhr in Zoom statt.
Prof.in Dr.in Bettina Kohlrausch, Direktorin des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts Hannover (WSI), und Dr.in Sonja Bastin, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Forschungszentrum Ungleichheit und Sozialpolitik (socium) Bremen referierten 30 Minuten über empirische Ergebnisse zur Entwicklung des Vertrauens in politische Institutionen und (Un)Zufriedenheiten mit dem politischen Pandemiemanagement von Menschen mit und ohne Kindern im Haushalt und differenziert nach Geschlecht.
Im Anschluss stellten die fünf eingeladenen Landesparteivertretungen jeweils fünf Minuten Zeit mit Kurzstatements auf die Ergebnisse und eigene daraus gefolgerte Konsequenzen für zukünftige politische Anstrengungen vor. Die letzten 30 Minuten boten Gelegenheit für die Referentinnen und die eingeladenen Politiker*innen miteinander in den direkten Austausch zu gehen.
Aus den politischen Parteien sind vertreten:
- SPD: Dr. Karl Bronke, Mitglied im Landesvorstand
- DIE Linke: Anna Fischer, Landessprecherin
- Die Grünen: Dr. Solveig Eschen, MdBB, Sprecherin für Kinderpolitik
- CDU: Sandra Ahrens, MdBB, Fraktionssprecherin für Kinder, Jugend und Familie
- FDP: Ulla Linnemann, Rechtsanwältin, Fachanwältin für Familienrecht