| 09-74-M8910-7 | (Post)Migrantischer Feminismus und transnationalen Frauen:kämpfen Dieses Seminar setzt dort an, wo feministische Bewegungsgeschichtsschreibung häufig aufhört: bei den Stimmen, Erfahrungen und Perspektiven von (post)migrantischer (…) Dieses Seminar setzt dort an, wo feministische Bewegungsgeschichtsschreibung häufig aufhört: bei den Stimmen, Erfahrungen und Perspektiven von (post)migrantischer Feminist:innen, ihren transnationalen Verflechtungen – und ihren lokalen Verankerungen, etwa in Bremen. Inspiriert vom Band „Migrantischer Feminismus in der Frauen:bewegung in Deutschland (1985-2000)“ (2021), herausgegeben von Pınar Tuzcu und Encarnación Gutiérrez Rodríguez, versteht sich das Seminar als Fortsetzung des darin formulierten Anliegens: einer „Annäherung an eine vielschichtige und vielseitige rassismuskritische feministische Bewegungsgeschichte“ (S. 10) und dem Wunsch, „ein Stück Geschichte weiterzuerzählen“ (S. 11). Dieses Weitererzählens wird diesmal durch studentische Perspektiven, lokale Recherchen und transnationale Bezüge geschehen. Im Seminar werden (post)migrantische feministische Kämpfe hinsichtlich ihrer historischen wie gegenwärtigen Relevanz untersucht. Zugleich bietet das Seminar ein Raum, in dem Visionen für zukünftige feministische Praxen entwickelt, diskutiert und politisch verortet werden können.
Das Seminar ist praxisorientiert und offen für Methodenvielfalt – von Interviews bis zu künstlerischen Ausdrucksformen. Mehrsprachigkeit ist ausdrücklich willkommen und wird insbesondere im praktischen Teil als epistemische Ressource verstanden. Neben der kritischen Reflexion theoretischer und empirischer Texte arbeiten wir mit unterschiedlichen qualitativen Methoden, künstlerischen Zugängen und politischen Fragestellungen. Der Begriff des (Post)Migrantischen wird sowohl angewendet auch historisch und politisch befragt – ebenso wie Intersektionalität dient dabei als Analyseinstrument und wird als praxisleitendes Prinzip verstanden. Situiertes Wissen und die Reflexion eigener Positionierungen begleiten diese Prozesse. Ziel ist es, (post)migrantische feministische Kämpfe in ihrer situierten Alltäglichkeit ebenso sichtbar zu machen wie in ihren globalen Verflechtungen – zwischen Theorie, gelebter Praxis und konkreter politischer Handlung. Nicht zuletzt geht es um die Frage, was (post)migrantischer feministischer Widerstand heute im Kontext von Anti-Gender Mobilisierungen, zunehmenden rassistischen Diskurse und Praxen, globalen Ungleichheiten und lokalen Kämpfe bedeutet. Diese Fragen bilden den konzeptuellen Rahmen des Seminars und strukturieren unsere Auseinandersetzung: Wer darf feministisch sprechen und handeln? Welche Frauen:kämpfe und Formen feministischen Widerstands werden erinnert – und welche systematisch vergessen? Welche Geschichten gelten als bewegungswürdig – und wessen Kämpfe bleiben unsichtbar? Termine und weitere Informationen finden Sie in Stud.IP. | Münevver Azizoglu Bazan Asli Polatdemir Köksal |
| 12-EW-MA-UMHET-GO-303 | Alles nur eine Frage der Haltung? Rassismuskritische Perspektiven auf den Umgang mit religiöser und weltanschaulicher Pluralität, Konflikten und Kontroversen in der Schule MA-UM-HET: Interkulturelle Bildung MA-UM-HET: Interkulturelle Bildung Termine und weitere Informationen finden Sie in Stud.IP. | Prof. Dr. Yasemin Walda Karakasoglu, M.A. |
| 09-74-M8910-6 | Blinde Passagiere, nützliche Helferinnen, invasive Bedrohung? Der Transfer von Arten über das Meer Freitags, 10-12 Uhr (ab 24.10.25), mit zwei verbindlichen Exkursionen nach Bremerhaven ins Deutsche Schifffahrtsmuseum – Leibniz-Institut für Maritime Geschichte (…) Freitags, 10-12 Uhr (ab 24.10.25), mit zwei verbindlichen Exkursionen nach Bremerhaven ins Deutsche Schifffahrtsmuseum – Leibniz-Institut für Maritime Geschichte (DSM), dann von 10-14 Uhr Im Juli 2024 wurde in Bremerhaven die Beladung eines Containerschiffs gestoppt: An Bord wurden Spinnen der Art Latrodectus mactans, besser bekannt als die „Schwarze Witwe“, entdeckt. Erst nach zwei Monaten Schädlingsbekämpfung konnte die ARC COMMITMENT ihre Fahrt wiederaufnehmen. Dieser spektakuläre Fall wirft ein Licht darauf, dass auf Schiffen schon immer Lebewesen mitgereist sind, zum einen weil sie bewusst transportiert wurden, zum anderen als „blinde Passagiere“: in der Fracht, am Schiffsrumpf oder auch im Ballastwasser. Biologisch werden diese Spezies mithilfe von umstrittenen und lokal äußerst unterschiedlichen Klassifikationssystemen als „eingeführte“ oder sogar als „invasive“ Arten deklariert. Ihre Auswirkungen auf lokale Ökosysteme sowie ihr sozio-kultureller Impact sind dabei sehr vielfältig. Diesen transkulturellen Bedeutungen wollen wir in diesem Seminar anhand von Recherchen zu selbst ausgewählten Beispiele folgen. Mobilität und Globalisierung verfolgen wir anhand von verschiedenen Tier-Pflanzen-Mensch-Beziehungen bis hin zu ihren lokalen ökologischen, ökonomischen und historischen Auswirkungen. Als Ziel des Seminars soll aufgrund eigener Recherche und kleiner Forschungen ein kleiner Beitrag für die nächste Sonderausstellung des DSM entstehen, die den (maritimen) Transport von Arten in den Mittelpunkt stellt (ab Juni 2026). Das Seminar beginnt in der zweiten Semesterwoche am Freitag, den 24. Oktober, geplant sind zwei mind. vierstündige Exkursionen ans DSM nach Bremerhaven am: 14.11.25 von ca. 10-14 Uhr & 12.12.25 von ca. 10-14 Uhr (dafür fallen die Sitzungen am 13.10.25 und am 07.11.25 aus) Termine und weitere Informationen finden Sie in Stud.IP. | Sven Bergmann |
| 09-74-M8910-4 | Das Werk Fanons und seine Bedeutung für u.a. die dekoloniale politische Bildung Im Mittelpunkt des Seminars steht der Arzt, Psychiater, Antikolonialist, Autor und Vordenker Frantz Fanon, der in diesem Jahr 2025 100 Jahre alt geworden wäre. Obwohl (…) Im Mittelpunkt des Seminars steht der Arzt, Psychiater, Antikolonialist, Autor und Vordenker Frantz Fanon, der in diesem Jahr 2025 100 Jahre alt geworden wäre. Obwohl er in seinem 36. Lebensjahr verstarb, werden seine Ideen immer noch in verschiedenen Kontexten herangezogen; ihm und seinem Werk wird in diesem Sinne nicht erst in diesem Jubiläumsjahr ein wichtiger Platz in internationalen Debatten zugewiesen, was sich in zahlreichen und verschiedenartigen Veröffentlichungen niederschlägt. Diese und frühere Würdigungen drängen Fragen auf, mit denen wir uns – unterschiedlich gewichtet - im Laufe des Seminars auseinandersetzen werden: Wer war Fanon? Wie verlief sein Werdegang? In welcher Beziehung stand dieser bzw. standen seine „vielen Leben“ zu seinem Denken und Schaffen bzw. seinen Schriften? Was sind seine Schwerpunktthemen und wie hat er sich diesen angenähert? Was bietet er an? Warum werden seine Schriften bis heute als Schlüssel zum Verständnis heutiger Zeit erachtet? Wofür liefern seine Ideen Denkanstöße? Zu welchem Zweck werden sie aufgerufen? Wie äußert sich dieses Interesse? Warum wurde Fanon zu einer emblematischen Figur des 20. Jahrhunderts? Wir werden im Seminar nach Antworten auf diese und ähnliche Fragen suchen, und zwar im Fanons Werk selbst und in anderen Quellen. Im ersten Schritt wird zum besseren Verständnis Fanons Denkens und Schaffens bzw. zur Analyse seiner Texte Fanon in seinen geographischen und historischen Kontext gestellt, der von der Doktrin der Aneignung von Land, Mensch und Leben voraussetzenden Kolonialismus geprägt ist, der allerdings bereits auf Widerstand stieß. Im zweiten Schritt nähern wir uns Fanons Werk. Er, der selbst ein Antikolonialist war und als Theoretiker verschiedener Formen der Dekolonisierung gilt, macht aus dem Kolonialismus - inklusive dem diesem konstitutiven Begriff der Rasse und den damit verbundenen Phänomenen wie Rassismus und (physischer, psychischer, symbolischer epistemologischer) Gewalt – das zentrale Thema seiner Texte. Er gestaltete um diese Themen Texte, die durch ihre Vielschichtigkeit und Transdisziplinarität herausragen: Sie vereinen in sich Analytisches und Emotionales; Theorie und Praxis; Politisches und Epistemologisches; sie verweben Selbstreflexionen und Analysen; (persönlich) gelebten Erfahrungen und Philosophie, Psychologie, Psychoanalyse, Geschichte, Linguistik und Literatur; sein Fachgebiet, die Psychiatrie, bildete gar die Matrix seines Werkes, insofern sie für sein Denken des Politischen, des physischen und psychischen Leidens und der kolonialen Gewalt maßgeblich war. Dieser intertextuelle und multidimensionale Aspekt verleiht Fanons Texten einen innovativen Charakter und soll daher bei der Analyse der darin verarbeiteten Themen und Schlüsselkonzepte berücksichtigt werden. Darüber hinaus sollen dabei Hinweise auf Mittel und Wege der Heilung von und des Umgangs mit kolonialismusbedingten Psychopathologien in den Blick genommen werden. Im dritten Schritt widmen wir uns diversen Anwendungen von Fanons Texten und Ideen, insbesondere in postkolonialen und dekolonialen Theorien sowie im außerakademischen Bereich der politischen Bildung. Zur Lektüre und Analyse von Fanons Texten (Hauptwerke und kleinere Schriften) dienen u.a. folgende Konzepte und Ansätze, von denen einige teilweise avant la lettre von Fanon benutzt wurden: Textanalyse, Intertextualität, Diskursanalyse, Dekolonisierung, Dekonstruktion, Dezentrierung. Lektüre: Shatz, Adam: Arzt, Rebell, Vordenker. Die vielen Leben des Frantz Fanon. Ansonsten: Eine Liste der zu bearbeitenden Texte wird zu Beginn des Semesters gestellt. Hauptziel des Seminars: Die Vielschichtigkeit und Komplexität Fanons Werk erkennen und dessen Aktualität erschließen.
Leistungsanforderungen: Referat und wöchentliche Textlektüre (3 CP, unbenotete Studienleistung). Schriftliche Ausarbeitung des Referatsthemas zu einer wissenschaftlichen Hausarbeit (6 CP, benotete Prüfungsleistung). Termine und weitere Informationen finden Sie in Stud.IP. | Aissatou Bouba |
| 09-74-M8910-8 | Deutsche Erinnerungspolitik: Herausforderungen, Widersprüche und Perspektiven Exkursion zum Bunker Valentin am 23.01.2026
Do., 30.10.2025, 14:00 - 16:00 Uhr per ZOOM Sa., 10.01.2026, 10:00 - 18:00 Uhr Raum SFG 1030 So., 11.01.2026, 10:00 - (…) Exkursion zum Bunker Valentin am 23.01.2026
Do., 30.10.2025, 14:00 - 16:00 Uhr per ZOOM Sa., 10.01.2026, 10:00 - 18:00 Uhr Raum SFG 1030 So., 11.01.2026, 10:00 - 15:00 Uhr Raum GW2 B2900 Fr., 23.01.2026, 10:00 - 16:00 Uhr Exkursion zum Denkort Bunker Valentin Sa., 24.01.2026, 10:00 - 17:00 Uhr Raum SFG 1030
Historische Narrative stützen maßgeblich die Identität einer Gesellschaft und prägen die National-Kultur. In Deutschland nimmt insbesondere die Zeit des Nationalsozialismus eine prominente Position ein und der Holocaust ist zu einer bedeutendsten Referenz in unterschiedlichsten politischen Kontexten geworden. Gleichzeitig ist die öffentliche Erinnerung in Deutschland seit jeher ein stark umkämpftes Feld. So ringen aktuell nicht nur anderen Geschichtsnarrative, wie zum Beispiel rund um die Verbrechen während des Kolonialismus, vermehrt um Beachtung in der nationalen Erinnerungskultur, sondern es wächst auch die Kritik an den Formen und Funktionen von Holocaust-Erinnerung im heutigen postmigrantischen Deutschland – Debatten, die zunehmend polarisieren. Doch was bedeutet das genau und wie hängen diese unterschiedlichen Konfliktlinien zusammen? Wo finden wir, z.B. in Bremen, Manifestationen von Erinnerungskultur und wie lassen sich unterschiedliche Politiken mit der Vergangenheit theoretisch wie auch praktisch analysieren? Das Seminar will von diesen Fragen ausgehend entschlüsseln, welche Funktion(en) öffentliche Erinnerung für die deutsche Gesellschaft hat, mit welchen Widersprüchen sie konfrontiert ist, aber auch, welche sie produziert. Gleichzeitig sollen Perspektiven entwickelt werden, wie Erinnerungskultur in der pluralen Gesellschaft gestaltet werden kann. Dafür werden wir uns in einer Mischung aus Lektüre theoretischer Texte, Exkursionen zu Erinnerungsorten und Gesprächen mit Aktivist*innen dem Themenkomplex so vielseitig wie möglich annähern.
Bitte beachten: diese Seminar wird in zwei Blöcken im Januar 2026 stattfinden, bitten planen Sie diese Termine rechtzeitig ein. Eine Einführungssitzung wird am 30.10.2025 via Zoom stattfinden. Termine und weitere Informationen finden Sie in Stud.IP. | Dr. Katrin Antweiler |
| 12-EBW-MA-M5-265 | Diversität I: Migration und Bildung Termine und weitere Informationen finden Sie in Stud.IP. | Prof. Dr. Yasemin Walda Karakasoglu, M.A. |
| 09-74-M8910-1 | Guru-Verehrung im transkulturellen Kontext Inhalt Dieses Seminar befasst sich mit einem sozialen Phänomen der globalen Moderne: mit als Gurus verehrten spirituellen Lehrer*innen, ihren Glaubenssätzen und (…) Inhalt Dieses Seminar befasst sich mit einem sozialen Phänomen der globalen Moderne: mit als Gurus verehrten spirituellen Lehrer*innen, ihren Glaubenssätzen und Aktivitäten, mit eigens gebildeten Organisationen und ihren Anhänger*innen. Während Gurus zunächst ausschließlich mit missionierenden Bewegungen indischen Ursprungs in Verbindung gebracht wurden, bildet (nicht nur) Südasien heute ein transregionales Drehkreuz für Gurus unterschiedlicher Nationalitäten und Ausrichtung. Was geschieht in diesem gesellschaftlichen Bereich, in dem dauerhafte Bindungen an eine spezifische Lehrperson idealisiert werden und dessen (alternatives) Sinnbildungsangebot ökonomischen Vermarktungsdynamiken folgt? Gegenstand der Lehrveranstaltung ist es, an einem selbst gewählten Fallbeispiel zu erkunden, wie sich soziale Phänomene im Kontext der Guru-Verehrung untersuchen lassen. Was zeigen diese Konstellationen über heutige Formen der Spiritualität/Religiosität und einhergehende Prozesse der Aneignung, Aushandlung, Pluralisierung und Dezentralisierung? Welche Themen/Werte stehen im Vordergrund? Wie „verorten“ sich die Anhänger*innen im transkulturellen Umfeld? Wodurch entstehen Hierarchien, Abhängigkeiten und Veränderung?
Lernziel Ziel des Seminars ist die Befähigung (a) soziale Phänomene im Bereich der Guru-Verehrung als Resultat einer globalen Verflechtungsgeschichte einzuordnen; sowie (b) zum systematischen Erarbeiten von religions- und kulturwissen¬schaftlicher Fachliteratur.
Methodik Forschendes Lernen (jede*r Student*in recherchiert über einen Guru als Fallbeispiel), gemeinsame Lektüre von englischsprachiger Fachliteratur
Leistungsnachweis Für die aktive Beteiligung am Seminar (2 SWS) werden 3 CP vergeben. Optional kann auf dieser Grundlage eine Hausarbeit erstellt werden (dann insg. 6 CP). Termine und weitere Informationen finden Sie in Stud.IP. | PD Dr. Beatrix Hauser |
| 09-74-M8910-3 | Männlichkeiten: Autoritäre Resonanzen, Allianzen und Netze In den letzten Jahren beobachten wir eine toxische Konstellation aus rechten Ideologien, Rassismus und Misogynie. Sie bildet sich in ungewöhnlichen, teils (…) In den letzten Jahren beobachten wir eine toxische Konstellation aus rechten Ideologien, Rassismus und Misogynie. Sie bildet sich in ungewöhnlichen, teils widersprüchlichen Allianzen zwischen Akteuren und Ideologien, die kaum auffallen, etwa Business-Männern, Techno-Unternehmern, antifeministischen Influencern, Incels, Verschwörungstheoretikern – sowie auch sogenannten Twistern, die bereits an der Macht sind. Gemeinsam mobilisieren sie gegen plurale Gesellschaft, (Gender-)Gerechtigkeit, rassismuskritische Strukturen in Demokratien. Diese Konstellation entfaltet ihre Wirkung besonders in westlich-liberalen Demokratien wie auch in illiberalen Regimen und macht rechtspopulistische, autoritär-faschistische Ideologien und Netze salon- und konkurrenzfähig. Politische Männlichkeiten und patriarchale Maskulinitäten spielen dabei eine zentrale Rolle – als affektive Anker, kulturelle Symbole und mediale Strategien. Sie verkörpern sich in populistischen Figuren wie Trump, Putin, Erdogan und anderen, spiegeln sich ebenso in breiteren rechtspopulistischem und autoritär-faschistischem Spektrum wider.
Dieses Seminar widmet sich diesen Dynamiken. Es erkundet fragile und toxische Männlichkeiten im Kontext digitaler Kulturen, autoritärer Verschiebungen und rassistischer Kontinuitäten. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie sich gegenwärtige Formen von Männlichkeiten als politische, affektive und mediale Konstellationen und Kräfte herausbilden und welche Rolle sie in antidemokratischen, antifeministischen und queerfeindlichen Dynamiken spielen. Untersucht wird, wie sich diese Maskulinitäten in rechten Diskursen, Bewegungen und digitalen Räumen artikulieren – etwa durch rechte, misogynistische Rhetoriken, Anti-Genderismus und die Mobilisierung von Verlustängsten. Anstatt diese Ressentiments getrennt zu betrachten, rückt das Seminar ihre Verschränkungen und gegenseitigen Verstärkungen in den Fokus. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf algorithmisch verstärkten Affektökonomien und digitalen Netzwerken (wie Manosphere, Sub-Reddits, Red Pill, Tiktok), in denen weiß-männliche und rassistische Überlegenheitsdenken, autoritäre Männerfantasien und toxische Anti-Genderismen virulent werden.
Das Seminar bietet eine Einführung in die kritischen Männlichkeitsforschung. Es kombiniert interdisziplinäre Ansätze aus feministischer und intersektionaler Geschlechter- und Queerstudien, Politikwissenschaft sowie Kulturwissenschaft und Anthropologie. Um ein umfassendes Verständnis der komplexen Wechselwirkungen und Konstellationen zwischen Autoritarismus, Rassismus und Politisierung von Männlichkeiten zu entwickeln, sind zudem praktische Einheiten und Gespräche mit externen Gästen vorgesehen.
Literatur: Cabrera Nolan L. 2016. When racism and masculinity collide: some methodological considerations from a Man of Colour studying Whiteness, Whiteness and Education, DOI: 10.1080/13613324.2015.1122662 Connell RW and Messerschmidt JW (2005) Hegemonic Masculinity: Rethinking the Concept. Gender and Society 19 (6): 829–859. Connell, Raewyn. 2015. Der gemachte Mann. Konstruktion und Krise von Männlichkeiten. 4. Aufl. Wiesbaden: Springer VS Cornwall, Andrea & Nancy Lindisfarne. 1994. Dislocating Masculinity: Comparative Ethnographies. London, Routledge. Kimmel, Michael, Raewyn Connell & Jeff Hearn (Hg.) 2005. The handbook of studies on men and masculinities. London: Sage. Kimmel, Michael. 2013. Angry white men. New York: Nation. Manna, Kate. 2019. Down Girl: Die Logik der Misogynie. Suhrkamp Verlag. Theweleit, Klaus. Männerphantasien. Matthes & Seitz Verlag. Kaiser, Susanne. 2022. Political masculinity: how incels, fundamentalists and authoritarians mobilise for patriarchy. Polity Press. Termine und weitere Informationen finden Sie in Stud.IP. | Prof. Dr. Nurhak Polat |
| 09-74-M8910-2 | On the Germans (in englischer Sprache) Termine und weitere Informationen finden Sie in Stud.IP. | Prof. Dr. Tyler Jared Zoanni Prof. Dr. Klaus Schlichte |
| 09-74-M7 | Rechte Religion und Politik: Herkunft, Ideologie, Funktion, Prävention Was ist religiös/Religion und was ist Extremismus? Im Seminar werden wir unterschiedliche religiös-extremistische und religiös-rechte Strömungen und ihre Ideen, (…) Was ist religiös/Religion und was ist Extremismus? Im Seminar werden wir unterschiedliche religiös-extremistische und religiös-rechte Strömungen und ihre Ideen, politischen und medialen Bedingungen, (transnationalen) Vernetzungen und Ziele sowie ihre Gemeinsamkeiten analysieren (z.B. Generation/Realität/Botschaft Islam, Christen in der AFD, Quiverfull-Bewegung, MAGA-Churches, Hindutva, ultraorthodoxes Siedlertum). Zudem sollen uns die Fragen begleiten: Was macht extremistische und rechts-religiöse Gruppen attraktiv? Und: lassen sich Radikalisierungsprozesse beschreiben? Und schließlich möchte ich auch Wege zur Verhinderung von religiösem Extreminismus im Seminar diskutieren und anschauen, welche Wege Präventionsprojekte zur Verhinderung von religiös-antidemokratischen und extremistischen Gruppierungen beschreiten. Termine und weitere Informationen finden Sie in Stud.IP. | Prof. Dr. Gritt Maria Klinkhammer |
| 09-74-M8910-5 | Studiengruppe Autoritarismus/Watch-Group: Authoritarianism Dieses Seminar ist Teil einer interdisziplinären studentischen Forschungsgruppe, die zum ersten Mal im Sommersemester 2025 ihre Arbeit angefangen hat. Ausgangspunkt (…) Dieses Seminar ist Teil einer interdisziplinären studentischen Forschungsgruppe, die zum ersten Mal im Sommersemester 2025 ihre Arbeit angefangen hat. Ausgangspunkt dieses Seminars war und ist die Wut, Frustration und vielleicht Hilflosigkeit, die wir angesichts des Anstiegs der (extremen) Rechten in Deutschland und anderswo empfinden. Die Gruppe möchte diese Wut aufgreifen und in Forschung umwandeln, um uns zu helfen, zu verstehen, was wir – (gerade) als Kultur- und Sozialwissenschaftler:innen u.a. – dagegen tun können. In Zusammenarbeit mit Aktivist:innen, z.B. wie das Medienprojekt Recherche Nord, will die Gruppe ein akademisches Auge auf rechtsextreme und autoritäre Entwicklungen halten, sie dokumentieren, verstehen, analysieren und entsprechend praktische Gegenstrategien entwickeln. Die Gruppe versteht sich daher als Watch-Group der aktuellen Verhältnisse. Das Gruppe baut auf der Arbeit aus dem Sommersemester auf, in dem sie Forschungsethik und -prinzipien und Webseite/Output-Formate übernimmt, aber neue Forschungsthemen und -fragen entwickelt. So ist sie Teil der Entwicklung einer längerfristigen studentische Forschungsgruppe. Selbstverständlich ist eine einmalige Teilnahme völlig in Ordnung. Die Gruppe entscheidet gemeinsam, was sie untersuchen möchte und wie, und kümmert sich um ein sorgsames Miteinander. Regelmäßige Treffen finden Dienstags, 12-16:00 statt plus zusätzliche Blocktermine im Januar (tbd). Genaueres wird in der ersten Sitzung bekannt gegeben. Als Sprache werden wir je nach Bedarf ein Gemisch aus Englisch und Deutsch verwenden. Manche Termine mit Aktivist:innen müssen u.U. auf Deutsch stattfinden (um eine Übersetzung müssen wir uns gemeinsam kümmern).
This seminar is part of an interdisciplinary student research group, which started its work in the summer semester 2025. It was/is triggered by the anger, frustration and perhaps helplessness we might be feeling in light of the rise of the (far)right in Germany and elsewhere. It wants to take this anger and transform it into research to help us understand what we can do about it. Hence, the seminar aims at developing practical counter-strategies on the basis of our research as anthropologists or social scientists. Together with activists such as Recherche Nord, the group aims at keeping an “academic” eye on the far-right and authoritarian developments that we are currently witnessing, documenting, understanding, and analysing them in order to suggest counter-strategies. In this sense, the group sees itself as a Watch-Group of the current situation. The group draws on the work of the previous semester by using their research ethics and principles as well as the website and output-formats, but will develop its own research themes and questions. This way it is part of developing a long-term student research group. But, if you are only interested in joining for one semester that is totally fine. The group will together decide what it wants to investigate and where, and will ensure a caring group atmosphere. Regular meetings will take place on Tuesdays, 12-16:00, plus extra appointments en bloc in January (tbd). More information will be given in the first session. Language will be a mix of German and English depending of the needs of the participants. Some sessions however with activists might have to take place in German (we will figure out translation together). Termine und weitere Informationen finden Sie in Stud.IP. | Dr. Ulrike Flader |
| 09-74-M8910-9 | Unsettled Belongings: Mapping African Diasporas in Theory and Text (in englischer Sprache) Veranstaltungszeit von 10-13h! Veranstaltungszeit von 10-13h! Termine und weitere Informationen finden Sie in Stud.IP. | Prof. Dr. Julia Borst |