| 10-GER-MA-A1-1 | Ava. Das Werk der ersten deutschen Dichterin im Kontext Im 12. Jahrhundert verfasst eine Frau, Witwe und Mutter zweier Kinder, einen heilsgeschichtlichen Erzählzyklus in deutscher Sprache. Sie berichtet über die Taten des (…) Im 12. Jahrhundert verfasst eine Frau, Witwe und Mutter zweier Kinder, einen heilsgeschichtlichen Erzählzyklus in deutscher Sprache. Sie berichtet über die Taten des Johannes des Täufers, erzählt vom Leben, Sterben und Auferstehen Jesu Christi, sie erläutert die Sieben Gaben des Heiligen Geistes, warnt vor dem Antichristen und schildert das Jüngste Gericht. Über all dies schreibt sie ungewöhnlich eigenständig, theologisch geschult und sehr anschaulich. Eine Frau, die in der Volkssprache zentrale christliche Heilswahrheiten literarisch darstellt und exegetisch erläutert - das ist im (frühen) Mittelalter eigentlich ein unerhörter, ja unmöglicher Fall. Avas Werke bieten einen weiblichen Blick auf die Ereignisse, von denen das Neue Testament berichtet. Diesem Blick werden wir in intensiven Lektüren ihrer Werke nachspüren. Zugleich werden wir die Gattung 'Bibelepik', zu der ihre Werke gezählt werden können, näher betrachten: Wie wurden biblische Geschichten in der Volkssprache im Mittelalter nacherzählt und zu welchem Zweck? Grundlage der Seminardiskussion ist folgende übersetzte Ausgabe: Ava: Geistliche Dichtungen. Hrsg. von Maike Claußnitzer/Kassandra Sperl, Stuttgart 2014. Die Ausgabe wird als PDF zur Verfügung gestellt. Termine und weitere Informationen finden Sie in Stud.IP. | Prof. Dr. Anja Becker |
| 10-GER-MA-B1-3 | Bremer Literaturwissenschaftliches Kolloquium Das Bremer Literaturwissenschaftliche Kolloquium macht Masterstudierende mit verschiedenen aktuellen Forschungsthemen in den Literaturwissenschaften vertraut. Wir (…) Das Bremer Literaturwissenschaftliche Kolloquium macht Masterstudierende mit verschiedenen aktuellen Forschungsthemen in den Literaturwissenschaften vertraut. Wir diskutieren neue Ansätze im Bereich der Literatur-, Kultur- und Medienwissenschaften und laden international renommierte Wissenschaftler:innen zu Gastvorträgen nach Bremen ein. Das Kolloquium bietet den Studierenden darüber hinaus die Möglichkeit, potenzielle Themen und Problemstellungen für eigene Abschlussarbeiten zu finden und eigene Projektideen zu präsentieren. Termine und weitere Informationen finden Sie in Stud.IP. | Prof. Dr. Christian Kirchmeier |
| 10-GER-MA-B2-1 | Der Bauernkrieg. Eine literarische Rezeptionsgeschichte (16-21. Jahrhundert) Vor genau 500 Jahren erhoben sich in verschiedenen Dörfern in Süddeutschland und Thüringen die Bauern gegen ihre Herrschaft. Am 15. Mai 1525 fand eine der (…) Vor genau 500 Jahren erhoben sich in verschiedenen Dörfern in Süddeutschland und Thüringen die Bauern gegen ihre Herrschaft. Am 15. Mai 1525 fand eine der bedeutendsten und grausamsten Schlachten des Deutschen Bauernkriegs statt: Höhepunkt der Revolte wie auch der blutigen Niederschlagung der politischen und sozialen Forderungen der Bauern, die mehr Rechte, Freiheiten und ein Ende der Leibeigenschaft forderten. Seit jeher bildete der Bauernkrieg einen Bezugspunkt der Literatur, prominent etwa bei Goethe, Gerhart Hauptmann, Berta Lask, Friedrich Wolf – und jüngst u.a. für Éric Vuillards literarisch-historischen Essay »Der Krieg der Armen« und Franz Friedrichs "Die Passagierin". Anlässlich des 500. Jahrestags wollen wir die Wege der literarischen Rezeption des Bauernkriegs nachvollziehen und Schlaglichter auf ausgewählte Texte werfen: Wir wird die erste sog. "Revolution des gemeinen Mannes" in der Literatur bewertet? Zeigt sich die Literatur solidarisch mit den Bauern oder folgt sich dem seit Luther dominanten Narrativ der blutrünstigen, enthemmten, die öffentliche Ordnung zerstörenden "Rotten" der Bauern? Welche Formensprache findet die Literatur für die Darstellung der unteren, ländlichen Schichten und ihres Befreiungskampfes?
Am 9./10. Januar findet eine gemeinsame Exkursion nach Frankenhausen statt. Termine und weitere Informationen finden Sie in Stud.IP. | Dr. Mareike Schildmann |
| 10-GER-MA-B1-1 | Fake: Literarische Fälschung und kontrafaktisches Erzählen In den Zeiten von Fake News, ‚alternativer Fakten‘ und bisweilen halluzinierender KI sollte sich ein Blick darauf lohnen, dass es auch in der Literatur, in der das (…) In den Zeiten von Fake News, ‚alternativer Fakten‘ und bisweilen halluzinierender KI sollte sich ein Blick darauf lohnen, dass es auch in der Literatur, in der das Verhältnis von Fiktionalität und Faktualität immer eine Rolle spielt, Fälle von Fälschung gegeben hat: Literarische Texte werden anderen, nicht existenten Verfasser:innen zugeschrieben, deren (ebenfalls fiktive) Biographie besondere Authentizität verspricht. In anderen Texten erprobt die Literatur ‚kontrafaktische Geschichtsdarstellungen‘, Versionen von ‚alternative history‘, in denen sich häufig utopische und dystopische Elemente miteinander verbinden. Was kann kontrafaktisches Erzählen für die Auseinandersetzung mit kollektiven Geschichtsbildern leisten? Was für Konzepte von Geschichte werden aufgerufen und verformt? Sagt das etwas aus über den Stellenwert von Fiktion in Bezug auf Historie und die scheinbare Alternativlosigkeit politischen Denkens und Handelns?
Das bekannteste Beispiel einer ‚literarischen Fälschung‘ ist die Erfindung eines altgälischen Epos, das der Schotte James Macpherson angeblich ins Englische übersetzt haben wollte (ohne dass ein Original existierte), und dessen angeblichen Autors Ossian, worüber Herder, Goethe und viele andere Zeitgenossen (die an der Echtheit nicht zweifelten) in Verzückung gerieten.
Aufschlussreich sind aber auch Fälle von ‚unernster‘ Fälschung, in denen das Verhältnis von Fiktionalität und Faktizität reflektiert wird: Der spanische Autor Max Aub erfindet den kubistischen Maler Jusep Torres Campalans und stattet ihn nicht nur mit einer Biographie aus, sondern schreibt ihm auch noch Bilder zu, die er selbst gemalt hat (Jusep Torres Campalans, 1958). Wolfgang Hildesheimer schreibt die Biographie eines englischen Kunsthistorikers (Marbot, Eine Biographie, 1981), den es nie gegeben hat, und zitiert dabei Äußerungen über diesen von Goethe, Schopenhauer und vielen anderen. Frank Witzel erfindet in Meine Literaturgeschichte des 20. Jahrhunderts (2024) Autorinnen und Autoren gleich dutzendweise, stattet sie mit Lebensläufen und Werkverzeichnissen aus und gibt Textproben aus ihren Werken. Normen Gangnus schreibt Tagebücher und Briefe eines Kunsthistorikers, der im Auftrag Hermann Görings Kunstwerke in ganz Europa zusammenstiehlt, Werke ‚entarteter Kunst‘ aber auch vor der Vernichtung rettet, und gibt in einem umfangreichen Anmerkungsapparat historische Erläuterungen dazu (Die Aufzeichnungen und Briefe des Arved von Sternheim. Band 2. Die Jahre 1943-1945. Hg. von Normen Gangnus, 2025).
In Otto Basils Wenn das der Führer wüsste (1966) haben Hitlers Armeen den Krieg gewonnen, die Welt ist aufgeteilt in ein Germanisches Weltreich und Japan. Dabei geht es unaufhaltsam auf einen 3. Weltkrieg zu. / Am Ende des 2. Weltkriegs wird das unterlegene Land deindustrialisiert und in ein Agrarsystem umgewandelt (Christoph Ransmayr: Morbus Kitahara, 1995). In Christian Krachts Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten (2008) hat Lenin 1917 die Schweiz nicht verlassen. Somit gab es keine Oktoberrevolution in Russland, aber die Schweiz wurde eine Sowjetrepublik, was zu einem völlig anderen Verlauf der Geschichte des 20. Jahrhunderts geführt hat.
Lit.: Anne-Kathrin Reulecke (Hg.): Fälschungen. Zu Autorschaft und Beweis in Wissenschaften und Künsten. Frankfurt/M. 2006; Thomas Strässle: Fake und Fiktion. Über die Erfindung von Wahrheit. München 2019; Martin Doll: Fälschung und Fake. Zur kritischen Dimension des Fälschens. Berlin 2022; Christoph Rodiek: Erfundene Vergangenheit. Kontrafaktische Geschichtsdarstellung (Uchronie) in der Literatur. Frankfurt/M. 1997; Andreas Martin Widmann: Kontrafaktische Geschichtsdarstellung. Heidelberg 2009. Termine und weitere Informationen finden Sie in Stud.IP. | Prof. Dr. Axel Dunker |
| 10-GER-MA-C2-2 | Hass, Verleumdung, Herabsetzung: Linguistische Perspektiven auf Hatespeech Modultyp B/C im Studiengang Language Sciences, M.A. (MPO 2013) Termine und weitere Informationen finden Sie in Stud.IP. | Dr. Andreas Rothenhöfer |
| 10-GER-MA-B1-2 | Literarische Konstrukte des Deutschen Als Land der Dichter und Denker haben die Deutschen ihr Land immer wieder gerne gesehen und umgekehrt haben (nicht nur) deutsche Dichter viel dazu beigetragen, das, (…) Als Land der Dichter und Denker haben die Deutschen ihr Land immer wieder gerne gesehen und umgekehrt haben (nicht nur) deutsche Dichter viel dazu beigetragen, das, was ‚deutsch‘ ist, zu bestimmen. In einer Zeit, in der nationales und nationalistisches Denken und Handeln in Politik und Öffentlichkeit neuen Zuspruch erfährt, ist es wohl auch aus literaturwissenschaftlicher Sicht geboten, zu reflektieren, welchen Anteil der eigene Gegenstand an der oft unheilvollen Geschichte des deutschen Nationalbewusstseins hat und welche Alternativen die Literatur eventuell bieten kann. Deshalb werden wir im Seminar beginnend mit dem 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart Texte lesen, die sich mit so etwas wie einer deutschen Identität befassen, diese konstruieren, mobilisieren oder aber kritisch reflektieren wollen. Termine und weitere Informationen finden Sie in Stud.IP. | Dr. Jan Gerstner |
| 10-GER-MA-C1-2 | Mehrsprachigkeit - ein linguistischer Blick auf Strukturen und Konstruktionen In diesem Seminar werden Sie zunächst verschiedene linguistische Perspektiven auf Mehrsprachigkeit kennenlernen. Dabei beschäftigen wir uns mit sprachphilosophischen (…) In diesem Seminar werden Sie zunächst verschiedene linguistische Perspektiven auf Mehrsprachigkeit kennenlernen. Dabei beschäftigen wir uns mit sprachphilosophischen und theoretischen Ansätzen ebenso wie mit Sprachkontaktforschung, Übersetzungswissenschaften, Sprachtypologie und sprachvergleichender (Diskurs-)Linguistik. Im Anschluss arbeiten Sie an kleinen Pilotprojekten zu Strukturen und Konstruktionen im Kontext von Mehrsprachigkeit (etwa im Hinblick auf grammatische Merkmale, aber auch Muster in diskursiven Konstitutionen von Sprachen und Sprecher*innen) und diskutieren Ihre Ergebnisse im Plenum. Termine und weitere Informationen finden Sie in Stud.IP. | Dr. Anna Mattfeldt |
| 10-GER-MA-A2-1 | Mittelalterliche Literatur erforschen. Vom Humanismus bis heute Wie erforscht man eigentlich mittelalterliche Literatur? Mit welchen Interessen, Zielen, Verfahren, Methoden und Ergebnissen? Was steht heute im Zentrum der (…) Wie erforscht man eigentlich mittelalterliche Literatur? Mit welchen Interessen, Zielen, Verfahren, Methoden und Ergebnissen? Was steht heute im Zentrum der mediävistischen Forschung und was hat frühere Forschendengenerationen umgetrieben? Das Seminar lädt ein zu einer Zeitreise in die Forschungsgeschichte der Germanistischen Mediävistik, die zugleich zu den Anfängen der Germanistik als wissenschaftlicher Disziplin führen wird. Entsprechend werden wir uns mit den Begründern der Germanistik Jacob Grimm (1785-1863) sowie der wiss. Textedition (Karl Lachmann, 1793-1851, Friedrich Eduard Beneke, 1799-1854) beschäftigen. Wie blickten sie auf die mhd. Literatur? Besonders in den Fokus rücken wir einen Vor-Vater der Germanistischen Mediävistik, der bislang wenig beachtet wurde und der für die historischen Buchbestände der Staats- und Universitätsbibliothek Bremen immens wichtig war: den Humanisten Melchior Goldast von Haiminsfeld (1578-1635). Im Sinne des forschenden Lernens werden wir anhand der Bestände der SuUB untersuchen, wie er und sein Umkreis mittelalterliche Literatur erforscht hat. Hierfür werden wir im Handschriftenlesesaal der SuUB arbeiten und uns mittelalterliche und frühneuzeitliche Handschriften und Drucke ansehen, die er angefertigt bzw. genutzt hat. Die Literatur für das Seminar wird über Stud.IP zur Verfügung gestellt. Termine und weitere Informationen finden Sie in Stud.IP. | Prof. Dr. Anja Becker |
| 10-GER-MA-A1-2 | Monstra marina. Meerwunder im Mittelalter Termine und weitere Informationen finden Sie in Stud.IP. | Dr. Jana Jürgs |
| 10-GER-MA-C2-1 | Sprachpurismus und -pflege damals und heute Die Vorstellung, es gebe „Reinheit“ in der Sprache, die sich in weit verbreiteten Äußerungen wie etwa „Das, was Du da gesagt hast, ist ja kein richtiges Deutsch!“ zur (…) Die Vorstellung, es gebe „Reinheit“ in der Sprache, die sich in weit verbreiteten Äußerungen wie etwa „Das, was Du da gesagt hast, ist ja kein richtiges Deutsch!“ zur Beurteilung der Sprachverwendung anderer Menschen manifestiert, soll in diesem Seminar kritisch untersucht werden. Hierzu ist einerseits ein Blick in die Vergangenheit und die Beschäftigung mit Sprachwandelprozessen, andererseits aber auch die historische Entstehung und Entwicklung von Normen und Normempfinden mit ihrer Wirkung auf die Gesellschaft vonnöten. Zu diesem Zweck widmen wir uns wichtigen Akteuren der Meinungsbildung in diesem Zusammenhang wie normierenden, staatlichen Instanzen, Sprachgesellschaften und -vereinen und vergleichen die Situation auch mit der anderer europäischer Sprachen, um Gemeinsamkeiten aufzudecken. Termine und weitere Informationen finden Sie in Stud.IP. | Dr. Andreas Jäger |
| 10-GER-MA-C1-1 | Strukturen der Kognition: Wie Sprache, Denken und Wissen zusammenhängen Termine und weitere Informationen finden Sie in Stud.IP. | Dr. Andreas Rothenhöfer |
| 10-GER-MA-A2-2 | Vormoderne Krankheitsnarrative Barrierearm studierbar nach Absprache mit der Dozentin Die Publizistin, Fotografin und Künstlerin Susan Sontag hat gezeigt, dass Krankheiten wie AIDS, Tuberkulose und Krebs den Status kultureller Metaphern einnehmen (…) Die Publizistin, Fotografin und Künstlerin Susan Sontag hat gezeigt, dass Krankheiten wie AIDS, Tuberkulose und Krebs den Status kultureller Metaphern einnehmen können: Sie erhalten eine ganz spezifische Bedeutung, indem sie mit bestimmten rhetorischen Figuren und wertenden, suggestiven Bildern verbunden werden. Auch wenn vormoderne Krankheitsnarrative unter ganz anderen Bedingungen entstanden sind, besitzen Krankheitsdiskurse z.B. über Lepra, Pest und Syphilis doch prinzipiell ähnliche Merkmale wie Diskurse über Krebs, AIDS, Demenz und neuerdings Covid19: Sie werden mit Bedeutungen aufgeladen und auf die Welt projiziert. Diese Semantisierung scheint ein historisch wiederkehrendes Denkmuster zu sein, auch wenn die Krankheiten natürlich durch die verschiedenen Individuen zu verschiedenen Zeiten unterschiedlich erfahren wurden. Das Seminar rückt Lepra (‚Aussatz‘, heute Hansen-Krankheit), ‚Wahnsinn‘ und ‚Melancholie‘ in den Mittelpunkt, aber auch ‚Pest‘, Syphilis und der rätselhafte ‚Englische Schweiß‘ werden behandelt. Bitte beachten Sie, dass für die verschiedenen Studiengänge unterschiedliche Anforderungen bzgl. der Studien- und Prüfungsleistungen bestehen. Das Seminar kann auch für Fachmaster D4 besucht werden. Der Erwerb von General Studies-Punkten ist möglich, auch Gäste sind herzlich willkommen. Termine und weitere Informationen finden Sie in Stud.IP. | PD Dr. Sonja Kerth-Wittrock |