Inhalt
Dies ist der erste Teil einer zweisemestrigen Veranstaltung, in der die qualitativen Methoden der empirischen Religionsforschung vermittelt und im Rahmen studentischer Projektvorhaben angewandt und umgesetzt werden. Diese Projekte sollen sich alle auf das Rahmenthema der Spiritualität beziehen. Untersucht werden können dabei spirituelle Formen aller Art, wie etwa Meditation, Körperpraktiken (z. B. Yoga, Tanz), besondere Ereignisse (Workshops, Retreats, Festivals), Formen der Lebensberatung (Tarot, Astrologie) oder auch esoterische Heilrituale (z. B. Reiki).

In diesem Semester geht es zunächst um unterschiedliche methodische Ansätze der empirischen Religionsforschung, ihre wissenschaftstheoretischen Prämissen und Erkenntnismöglichkeiten: Was ließe sich eigentlich mit den Mitteln der qualitativen Sozialforschung zeigen, und wie müsste man das anstellen? Dabei entwickeln die Teilnehmer*innen eigene, zum Rahmenthema passende Projektideen und üben daran verschiedene Verfahren der Datenerhebung ein (teilnehmende Beobachtung, Interviewtechniken).

Im folgenden Sommersemester steht die Transkription und Aufbereitung von Daten an, die Codierung, spezifische Auswertungsverfahren sowie Aspekte der Ergebnisdarstellung.

Lernziel
Am Ende dieser zweisemestrigen Veranstaltung sollten Sie in der Lage sein, eine empirisch verifizierbare Forschungsidee auszuarbeiten, ausgewählte Verfahren der sozialwissenschaft-lichen Datenerhebung und Datenanalyse anzuwenden, sowie Herausforderungen abzu-schätzen, die mit einem solchen Forschungsprozess einhergehen.

Methodik
Maßgeblich für die erfolgreiche Teilnahme ist die eigenständige Planung und Durchführung einer kleinen Feldstudie (Forschendes Lernen). Die Datenaufnahme findet außerhalb der Seminarzeit statt, insb. in den Semesterferien.

Voraussetzungen
Das Seminar ist für Studierende im 3./4. Fachsemester vorgesehen.

Leistungsnachweis
Sie erwerben 3 CP durch studienbegleitende Leistungen. Die Modulprüfung findet im folgenden Sommersemester statt.

Seminarplan und Literaturhinweise finden Sie ab Oktober auf stud.IP.

Inhalt und Zielsetzung
Ein wichtiger Aspekt der Religionswissenschaft ist die Erforschung (religiöser) Lebenswelten und Praktiken. Qualitative Sozialforschung eignet sich besonders gut, um vertiefte Einblicke in die Motive, Gefühls- und Gedankenwelten und Praktiken sozialer Akteur*innen zu erhalten. Dabei geht es darum, deren Handeln zu verstehen und Rückschlüsse auf gesellschaftliche Phänomene zu ziehen. Ein wichtiger Aspekt ist die Deutung und Interpretation der Alltagswelt sozialer Akteur*innen durch die forschende(n) Person(en).

In diesem Seminar beschäftigen wir uns mit religiösen Jugendkulturen und Lebenswelten, bzw. mit dem religiösen Engagement Jugendlicher. Die Jugend wird dabei als wichtige Phase betrachtet, in der die Akteur*innen mit gesellschaftlichen Rollenbildern konfrontiert werden und Identitätsfragen an Bedeutung gewinnen. Religiöse Akteur*innen vermitteln in diesem Prozess unterschiedlich klare und geschlossene Positionen z.B. zum Thema Geschlecht und Sexualität oder dem Umgang mit anderen religiösen Gruppen.
Wie engagieren sich Jugendliche in religiösen Institutionen oder Gruppen? Welche Motive haben sie? Welche politischen und gesellschaftlichen Vorstellungen und Identitätsangebote spielen dabei eine Rolle? Welche religiösen Akteur*innen werden als wichtig erachtet und welchen Einfluss haben digitale Medien?

Ziel ist es, die Grundlagen qualitativer Sozialforschung kennenzulernen und ein eigenes Forschungsprojekt durchzuführen. Im ersten Semester steht die Entwicklung einer relevanten Forschungsfrage und die Datenerhebung mittels eines qualitativen Interviews im Mittelpunkt. Im nächsten Semester werden wir uns mit der Auswertung dieses Interviews sowie der Darstellung der Ergebnisse im Forschungsbericht auseinandersetzen.

This seminar with 3 CPs can be attended for two different study programs:
1. Master Media and Public Engagement, Transcultural Media
Two courses must be attended here. Please attend
1. the course by Karsten D. Wolf "Gaming and Education"
2. the course by Kerstin Radde-Antweiler "Antisemitism and Gaming"

2. Master Ungleichheiten in Geschichte und Gegenwart, Modul REL-MA-UReli
Hier müssen zwei Veranstaltungen besucht werden. Bitte belegen Sie
1. die Veranstaltung von Frau Richter "Schlaglichter auf Antisemitismus - historische Perspektiven"
UND
2. die Veranstaltung von Frau Radde-Antweiler "Antisemitism and Gaming"

Master Lehramt, Modul 13.1
Hier müssen zwei Veranstaltungen besucht werden. Bitte belegen Sie
1. einer der Veranstaltungen von Frau Richter (Schlaglichter auf Antisemitismus - historische Perspektiven ODER Was hilft gegen Antisemitismus?)
2. einer der Veranstaltungen von Frau Radde-Antweiler (Antisemitismus und soziale Medien ODER Antisemitism and Gaming)

Master Ungleichheiten in Geschichte und Gegenwart, Modul REL-MA-UReli
Hier müssen zwei Veranstaltungen besucht werden. Bitte belegen Sie
1. die Veranstaltung von Frau Richter "Schlaglichter auf Antisemitismus - historische Perspektiven"
Und
2. die Veranstaltung von Frau Radde-Antweiler "Antisemitism and Gaming" oder diese Veranstaltung

Das Seminar widmet sich dem Thema des Antisemitismus. Judenfeindschaft als Stereotyps des Fremden stellt den wohl ältesten Hass im Laufe der Geschichte dar. Nicht erst seit Corona und dem Erstarken von Verschwörungstheorien erfreuen sich antisemitische Narratve im Netz großer Beliebtheit. So verbreiten Unterstützer von QAnon – einer Gruppe, die in den letzten Jahren mit Anschuldigungen gegen eine sogenannte (politische) Elite bezüglich Satanismus, Pizzagate, G5 oder organisiertem Kindesmissbrauch bekannt wurde - Neuadaptionen der Ritualmordlegenden. Basis ihrer Argumentationen sind Motive, die wir auch aus antisemitischen Narrativen kennen.
Die Frage stellt sich, ob soziale Medien eine sog. Normalisierung von Antisemitismus ermöglichen, auch aufgrund des zumeist zu beobachtenden Ausbleibens rechtlicher Konsequenzen. Sind also digitale Medien für ein Erstarken antisemitischer Strukturen verantwortlich?
Im Seminar werden wir uns zunächst einen Überblick über verschiedene theoretische Konzepte zu dem Themenfeld Antisemitismus und digitale Medien erarbeiten. Die verschiedenen Konzepte werden dann anhand von konkreten Medien-Material auf ihre Tragfähigkeit respektive Anwendung diskutiert.

Für das Modul 13.1 müssen zwei Veranstaltungen besucht werden. Bitte belegen Sie
1. eine der Veranstaltungen von Frau Richter (Schlaglichter auf Antisemitismus - historische Perspektiven ODER Was hilft gegen Antisemitismus?)
2. eine der Veranstaltungen von Frau Radde-Antweiler (Antisemitismus und soziale Medien ODER Antisemitism and Gaming)

Master Ungleichheiten in Geschichte und Gegenwart, Modul REL-MA-UReli
Hier müssen zwei Veranstaltungen besucht werden. Bitte belegen Sie
1. die Veranstaltung von Frau Richter "Schlaglichter auf Antisemitismus - historische Perspektiven"
UND
2. die Veranstaltung von Frau Radde-Antweiler "Antisemitism and Gaming"

Für das Modul 13.1 müssen zwei Veranstaltungen besucht werden. Bitte belegen Sie
1. eine der Veranstaltungen von Frau Richter (Schlaglichter auf Antisemitismus - historische Perspektiven ODER Was hilft gegen Antisemitismus?)
2. eine der Veranstaltungen von Frau Radde-Antweiler (Antisemitismus und soziale Medien ODER Antisemitism and Gaming)

Der Terminus der Weltreligion wird heute im Allgemeinen (üblicher Weise im Schulunterricht) als ein feststehender Begriff gebraucht, um die religiöse Vielfalt der Welt zu kategorisieren. Angesichts der Religionen dieser Welt scheint diese Kategorisierung plausibel, doch zeigt sich bei genauerem Hinsehen, dass das Konzept sowohl inhaltlich als auch historisch auf äußerst wackeligen Füßen steht.

Zum einen besteht keine Einigkeit darüber, welche der unzähligen Religionen der Welt nun eigentlich als Weltreligionen bezeichnet werden können; zum anderen wird stillschweigend vorausgesetzt, dass die großen Weltreligionen bereits seit langer Zeit in ihrer heutigen Form existieren – ein Faktum, das von der neueren religionshistorischen Forschung zunehmend in Zweifel gezogen wird. Die in diesem Zusammenhang vertretene These, dass die Kategorie der (Welt-)Religion maßgeblich in der Kolonialzeit geprägt wurde und erst in der Folgezeit auf verschiedene Kontexte angewandt wurde, hat dazu geführt, dass das Modell der Weltreligion zunehmend als unbrauchbar empfunden wurde, wenn es um die wissenschaftliche Kategorisierung der religiösen Welt geht.

Im Seminar werden wir historisch nachvollziehen, wie es zur Entstehung der Vorstellung von „Weltreligionen“ kam, exemplarisch deren Verwendung als Selbstbezeichnung untersuchen und wir werden theoretische und historische Kritik am Konzept herausarbeiten

Organisatorisches:
Das Modul setzt sich aus einer Vorlesung in Blockseminaren und einem wöchentlichen Seminar zusammen.

Organisatorisches:
Das Modul setzt sich aus einer Vorlesung in Blockseminaren und einem wöchentlichen Seminar zusammen.

Organisatorisches:
Das Modul setzt sich aus einer Vorlesung in Blockseminaren und einem wöchentlichen Seminar zusammen.

Diese Vorlesung bereitet auf das semesterbegleitende Schulpraktikum im Lehramt vor. Es ist in zwei größere Themenblöcke unterteilt, die sich auf die beiden Hauptaufgaben im Praktikum beziehen: Unterrichtsbeobachtung und Unterrichtsplanung. Die Vorlesung gibt den Studierenden theoretisches Wissen über beide Bereiche an die Hand, das in der dazugehörigen Übung erprobt und vertieft wird.
Im Block zur Unterrichtsbeobachtung werden mit Helmke und Frank zwei Analysemodelle für (guten, religionsbezogenen) Unterricht vermittelt. Anhand von videografierten Unterrichtsbeispielen werden diese (v.a. in der Übung) erprobt. Die Analysemodelle lassen sich im Rahmen der Unterrichtshospitationen im Praktikum nutzen, um dort möglichst bewusst und reflektiert zu beobachten und mit Blick auf die eigene Unterrichtspraxis von den gesammelten Erkenntnissen zu profitieren.
Im Block zur Unterrichtsplanung lernen die Studierenden grundlegende Schritte zur Planung einer Unterrichtssequenz und einer Unterrichtsstunde kennen. Dazu gehören u.a. Reihenplanung, Bedingungsanalyse, Sachanalyse, Didaktische Analyse, Methodische Analyse und Stundenphasierung. Auch dieses Wissen wird in der Übung angewendet und vertieft.
Ziel der Veranstaltung ist es, dass die Studierenden im Praktikum eine stimmige Unterrichtssequenz planen und eine lernwirksame Unterrichtsstunde durchführen können.

Das Thema „Ethik und Urteilsbildung“ ist für die Lehramtsausbildung am Institut für Religionswissenschaft und Religionspädagogik auf mehreren Ebenen von großer Relevanz:
Erstens ist seine Rolle innerhalb der religionswissenschaftlichen Didaktik umstritten und gehört im aktuellen fachdidaktischen Diskurs zu einem der am kontroversesten diskutierten Themen (vgl. Frank 2016, Darm 2020, Schröder 2022, Hetmancyzk 2024, Lorenz 2025).
Zweitens nimmt das Thema „Ethik und Religion“ im Bremer Bildungsplan als eines von vier „Themenbereichen“ des Religionsunterrichts einen zentralen Stellenwert ein.
Gleiches gilt drittens auch für die sog. „Ethikfächer“ in anderen Bundesländern, für die Absolvent:innen des Lehramtsstudiums am Institut für Religionswissenschaft und Religionspädagogik ebenfalls qualifiziert werden. In diesen spielt i.d.R. die Philosophiedidaktik eine dominante Rolle, die Urteilskompetenz als vorderstes Ziel definiert.
Wir nähern uns dem Thema „Ethik und Urteilsbildung“ im Seminar deshalb aus verschiedenen Richtungen und werfen neben der o.g. Kontroverse innerhalb der religionswissenschaftlichen Didaktik auch einen Blick auf einschlägige philosophiedidaktische Literatur mit dem Ziel, einen möglichst breiten Überblick zu erlangen, der eine erste Orientierung für den schulpraktischen Umgang mit dem Themenbereich bietet.