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Arbeit in der Kita: Kein Kinderspiel!

Uni-Projekt „Prima-Kita“ unterstützt Kindertageseinrichtungen bei der Umsetzung eines präventiven Arbeits- und Gesundheitsschutzes

Kindertageseinrichtungen spielen eine Schlüsselrolle für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Dem hohen pädagogischen Anspruch stehen jedoch viele arbeitsbedingte Belastungen gegenüber. Das äußert sich zum Beispiel in einem vergleichsweise hohen Krankenstand unter Erzieherinnen und Erziehern. Der Index „Gute Arbeit“ des Deutschen Gewerkschaftsbundes stellt dazu fest: „Nur 26 Prozent der Befragten können sich vorstellen unter Beibehaltung gesund das Rentenalter zu erreichen“. Vor dem Hintergrund alternder Belegschaften und dem Ausbau der „U3“-Betreuung, also der Betreuung von unter Dreijährigen, ist dieses Ergebnis besonders brisant. Um die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der pädagogischen Fachkräfte zu schützen und das Berufsfeld angesichts des anstehenden Fachkräftemangels attraktiver zu gestalten, spielt der Arbeits- und Gesundheitsschutz somit eine entscheidende Rolle. Hier setzt das seit Mitte April laufende Projekt „Prima-Kita“ des Instituts Arbeit und Wirtschaft (IAW) der Universität Bremen an. Das Ziel: Präventionsmaßnahmen systematisch in Arbeitsabläufe integrieren und an den individuellen Bedarf der jeweiligen Einrichtung anpassen.

Charakteristisch ist die praktische Ausrichtung des Projekts: Anstelle des bisherigen, bloß administrativ verordneten Arbeits- und Gesundheitsschutzes setzt „Prima-Kita“ auf eine praxisnahe Förderung der Beschäftigten. Das Projekt arbeitet eng mit 22 Kindertageseinrichtungen und ihren Trägern in Bremen und Bremerhaven zusammen. Die Beschäftigten werden als Experten ihrer Arbeit eingebunden, setzen selbst Schwerpunkte und wirken praktisch an der Entwicklung von betriebsspezifischen Gesundheitsförderungs- und Schutzmaßnahmen mit. Damit Prävention zum integralen Bestandteil des Berufs wird, wird „Prima-Kita“ in Zusammenarbeit mit senatorischen und universitären Ausbildungsstellen in die jeweiligen Ausbildungsgänge integriert. Die Ergebnisse des Projekts werden außerdem in einem Handbuch für Kitas und einer internetbasierten Lernumgebung zur weiteren Anwendung bereitgestellt.

Das Projekt „Prima-Kita: Präventiver und mitarbeiterorientierter Arbeits- und Gesundheitsschutz in Kindertageseinrichtungen“ ist ein bis Ende 2014 laufendes Projekt der Bremer Landesinitiative Arbeits- und Gesundheitsschutz und wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung gefördert. Die Arbeitnehmerkammer Bremen, die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege und die Unfallkasse Freie Hansestadt Bremen sind weitere Förderer des Uni-Projekts. Fachlich begleitet wird es von einem Netzwerk aus Institutionen unter anderem aus den Bereichen Gesundheitsschutz und Bildung.


Achtung: Kindertageseinrichtungen, die an einer Kooperation mit dem Projekt interessiert sind, sind eingeladen, sich unter der folgenden Adresse zu melden.

Weitere Informationen:
Universität Bremen
Institut Arbeit und Wirtschaft (IAW)
Irena Medjedovic
Tel.: +49 218-61714
E-Mail: imedjedovicprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de
Internet: www.prima-kita.de