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Die neue Karin und Heinz-Otto Peitgen-Stiftung fördert den digitalen Wandel und sozial benachteiligte Kinder

Nr. 001 / 06. Januar 2016 SC

Das Stifter-Ehepaar Karin und Heinz-Otto Peitgen und Dr. Martin Mehrtens, Uni-Kanzler und Vorstandsvorsitzender der Stiftung der Universität Bremen, haben jetzt Satzung und Treuhandvertrag unterzeichnet. Die neu errichtete „Karin und Heinz-Otto Peitgen-Stiftung“ tritt mit unter das Dach der Stiftung der Universität Bremen.

„Wir haben der Universität Bremen viel zu verdanken und möchten ihr durch unsere gezielte Förderung etwas zurückgeben“, begründen Karin und Heinz-Otto Peitgen ihr Engagement. „Als ich 1977 als junger Professor von Bonn nach Bremen kam, war die Universität selbst noch jung und hatte ihren Weg noch nicht gefunden. Seither hat sie eine bewundernswerte Entwicklung vollzogen. Ich bin stolz, dass ich daran mitwirken konnte. Die Universität hat mir stets jede Freiheit geboten, meine wissenschaftlichen Visionen zu verwirklichen“, ergänzt Heinz-Otto Peitgen.

Heinz-Otto Peitgen war mehr als 35 Jahre an der Universität Bremen als Professor für Mathematik tätig und ging 2012 in Pension. Zwischen 1985 und 1991 wurde er weltweit als Pionier der Chaosforschung und Fraktalen Geometrie bekannt. Seine Bücher, die er mit seinen Schülern Hartmut Jürgens und Dietmar Saupe verfasste, waren und sind noch immer weltweite Bestseller und wurden in sieben Sprachen übersetzt.

In den Jahren seit 1991 wurde er ein Vorreiter und Wegbereiter des digitalen Wandels in der Medizin. Das heutige Fraunhofer Institut MEVIS – ein Institut für Bildgestützte Medizin – gründete er 1995, und 1997 rief er mit seinen Mitarbeitern Hartmut Jürgens und Carl Evertsz ein Unternehmen ins Leben, das seit 2007 als MeVis Medical SolutionsAG an der Börse gehandelt wird. Die Verbesserung der Diagnose von Brustkrebs und die Computerunterstützung in der onkologischen Chirurgie sind Highlights seiner Forschung, für die er mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurde.

Karin Peitgen hat 25 Jahre als Lehrerin in Bremen-Walle gearbeitet und täglich erlebt, dass Bildungschancengleichheit nur schwer zu erreichen ist. „Industrie, Wirtschaft und Gesellschaft stehen vor einem umwälzenden Wandel, der einem gänzlich neuen Maschinenzeitalter gleichkommt und der durch eine umfassende Digitalisierung gekennzeichnet ist. Wer bisher oben war, könnte unten landen und umgekehrt. Das gilt besonders für Industrie und Wirtschaft, aber auch für Universitäten. Als Folge wird sich die während der vergangenen Jahrzehnte zunehmende soziale Spreizung noch weiter beschleunigen. Kinder aus sozial schwachen Familien werden eher noch weniger Chancengleichheit in ihren Bildungskarrieren erleben“, so Karin Peitgen.

Auf diesem Hintergrund wird die Karin und Heinz-Otto Peitgen-Stiftung zwei Schwerpunkte fördern: „Angewandte Forschung, die digitale Innovationen insbesondere in der Medizin zum Ziel hat und auf diesem Zukunftsfeld die Universität in ihrer Exzellenz weiter stärkt; und konkrete Projekte, etwa in der Lehrerausbildung, oder der fokussierten Unterrichtspraxis, die die Chancengleichheit von Kindern aus sozial schwachen Familien durch innovativen Einsatz digitaler Medien und Methoden anstreben.“ erläutern Karin und Heinz-Otto Peitgen die Ziele ihrer Stiftung. „Wir denken da zum Beispiel an Sugata Mitra und seine Hoffnung spendenden Hole-in-the-Wall Experimente oder die Head Start Programme in den USA“.

Uni-Rektor und Kuratoriumsmitglied der neuen Treuhandstiftung Professor Bernd Scholz-Reiter ist beeindruckt: „Heinz-Otto Peitgen stand über fast zwei Jahrzehnte für zahlreiche Innovationen in der computergestützten Medizin, die weltweit in Krankenhäusern zum Einsatz kamen und dadurch Bremen als herausragenden Medizintechnikstandort bekannt gemacht haben. Durch seine Stiftung will er Impulse setzen, die unsere Bremer Position weiter stärken und die soziale Verantwortung der Universität in der Stadt begleiten. Die Universität Bremen darf sich glücklich schätzen, von der neuen Treuhandstiftung unterstützt zu werden.“

Achtung Redaktionen: In der Uni-Pressestelle kann ein Foto von der Vertragsunterzeichnung angefordert werden.

Weitere Informationen:

Universität Bremen
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Dr. Christina Jung
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