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Europaweite Zusammenarbeit bei der Entwicklung neuer Materialien

Das EU-Projekt P2L2 unter Bremer Führung koordiniert die Aktivitäten von sechs Regionen und unterstützt sie beim Ausbau ihrer Stärken im Bereich Materialforschung

Nr. 175 / 10. Juni 2016 SC

Vom 13. bis 15. Juni 2016 treffen sich in Bremen die Vertreter von sechs europäischen Regionen, um gemeinsame Strategien für die Stärkung der Materialforschung und -entwicklung zu erarbeiten. Die Konferenz dient als Auftakttreffen des EU-Projekts „Public Policy Living Lab“ (P2L2) – grob übersetzt: „Politik-Experimentallabor“. Die zentrale Fragestellung lautet, wie Regionen über Verwaltungsgrenzen hinweg enger zusammenarbeiten können, um die Entwicklung neuer Materialien besser zu unterstützen und die jeweiligen Stärken der Standorte weiter auszubauen.

Das vierjährige Projekt, das im April gestartet ist, wird vom Innovation Capability Center der Universität Bremen koordiniert und gemeinsam mit dem Bremer Senator für Wirtschaft und Häfen und der WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH betreut. Ebenfalls beteiligt sind Ministerien aus Dänemark, Frankreich, Italien, Litauen und Polen. Die Europäische Union fördert das Projekt im Rahmen des INTERREG Europe Programms.

Regionale Spezialisierungen besser koordinieren

Die Partnerregionen verfolgen drei übergeordnete Ziele. Erstens wollen sie das Umfeld für Innovationen im Bereich der neuen Materialien weiterentwickeln – in Bremen liegt der Fokus dabei auf dem Forschungszentrum EcoMaT mit den begleitenden Programmen. Zweitens geht es den Beteiligten um die Intensivierung der Zusammenarbeit über Verwaltungsgrenzen hinweg: Wie können sie sich sinnvoll ergänzen, statt Doppelstrukturen aufzubauen? Das Bremer Projektteam will dabei insbesondere die Vernetzung der Materialforschungsstrategien in Bremen, Hamburg und Stade vorantreiben. Drittes Ziel ist es, allgemein die politischen Instrumente für die Förderung von regionalen Spezialisierungen zu verfeinern, unabhängig vom Thema Materialien. Dazu soll beispielsweise ein standardisierter Prozess erarbeitet werden, der Regionen als Orientierungshilfe dienen kann.

Interesse aus der Wirtschaft

Das Projekt P2L2 wird in enger Abstimmung mit Einrichtungen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Behörden umgesetzt, damit die entwickelten Lösungen einen direkten Bezug zur  regionalen Praxis haben. Ein wichtiger Partner ist unter anderem das Bremer Airbus-Werk, bei dem auch ein Teil der Auftaktveranstaltung stattfindet. Neue Materialien, Oberflächentechnologien und metallischer 3D-Druck sind in der Luft- und Raumfahrt zentrale Themen.

Weitere Informationen:

Universität Bremen
TZI-Innovation Capability Center
Tanja Woronowicz
E-Mail: woronoprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de
Tel.: 0421 218-64094