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Fahrzeugschäden identifizieren: Projekt mit Bremer Uni-Beteiligung beim Tag der offenen Tür des Bundesforschungsministeriums

Nr. 225 / 23. August 2016 SC

Kratzer und Dellen an Fahrzeugen erkennen, räumlich zuordnen und melden: Das kann das „Konfigurierbare elektronische Schadenidentifikationssystem“ (KESS). Es wurde von der Forschergruppe "Elektronische Fahrzeug- und Mobilitätssysteme" der Universität Bremen mit entwickelt – und hat jetzt den Weg bis in die Hauptstadt geschafft. Das Projekt KESS wird am Tag der offenen Tür des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) am 27. und 28. August 2016 in Berlin vorgestellt.

Mit dem Hammer das Schadenidentifikationssystem testen

Professor Karl-Ludwig Krieger von der Universität Bremen stellt dabei die Forschungsergebnisse der Öffentlichkeit erlebbar vor. So können die Besucher das System selbst ausprobieren. Dabei dürfen sie eine Fahrzeugkarosserie mit dem Hammer bearbeiten und so eine Schadensmeldung generieren. Zukünftige Nutzungsmöglichkeiten des Systems sieht Krieger beispielsweise in neuen Mobilitätslösungen wie Car-Sharing oder Car-on-Demand. Bei häufig wechselnden Nutzern sorgt die Möglichkeit einer Schadenszuordnung für mehr Transparenz in der Beziehung zwischen Dienstleistern und Kunden.

Sensorsystem erkennt Beschädigungen mittels Schallsignalen

Das technische Grundprinzip des KESS-Systems basiert auf der Überwachung von Körperschall mit Hilfe des im Rahmen des Forschungsprojektes entwickelten Sensorsystems. Dieses neuartige elektronische Sensorsystem erfasst die bei einer Beschädigung entstehenden Körperschallsignale und wertet sie mittels spezifischer Algorithmen in Echtzeit aus. Das Sensorsystem kann dabei zwischen verschiedenen Schadensarten unterscheiden wie beispielsweise Dellen oder Verschrammungen und liefert Aussagen über die Schadensschwere an der Karosserie. Ein Bordcomputer übermittelt die erfassten Daten automatisch an ein Fahrzeugmanagementsystem. Das System wurde im Rahmen eines Feldversuchs mit vier Fahrzeugen aus der Flotte des beteiligten Car-Sharing-Unternehmens getestet und hinsichtlich seiner Alltagstauglichkeit bewertet.

Renommierte Projektpartner

Das KESS-System wurde im Rahmen des BMBF-Förderprogramms „KMU-Innovativ“ im Partnerverbund gemeinsam mit den Firmen Hella Fahrzeugkomponenten GmbH, Star Electronics GmbH (ehemals Berger Elektronik GmbH), cambio Mobilitätsservice GmbH & Co.KG sowie der Forschergruppe „Elektronische Fahrzeug- und Mobilitätssysteme“ der Universität Bremen entwickelt.

Weitere Informationen:

Universität Bremen
Fachbereich Physik / Elektrotechnik
Elektronische Fahrzeug- und Mobilitätssysteme (ITEM)
Prof.Dr. Karl-Ludwig Krieger
Tel. (0421) 218 62550
E-Mail: kriegerprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de
www.ae.uni-bremen.de