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Für eine Verbesserung der Strahlentherapie bei Krebspatienten: Humboldt-Stipendiat aus dem Sudan forscht in Bremen und Oldenburg

Dr. Mohammed Khalil Saeed Salih aus dem Sudan forscht in den Arbeitgruppen von Dr. Helmut Fischer vom Institut für Umweltphysik der Universität Bremen und Professor Björn Poppe vom Institut für Physik der Universität Oldenburg / Ergebnisse sollen seinem Heimatland zugute kommen

Er gilt als einer der herausragenden internationalen Wissenschaftler seines Landes: Der 35-jährige Physiker Dr. Mohammed Khalil Saeed Salih aus dem Sudan hat sich im Rahmen seines Humboldt-Stipendiums entschieden, in den kommenden zwei Jahren an den Universitäten Bremen und Oldenburg zu forschen. Für die beiden Hochschulen ist diese Wahl eine Auszeichnung und zugleich ein Beleg für die hervorragende wissenschaftliche Qualität der Forschungen ihrer Physiker. Im Mittelpunkt der Arbeit von Mohammed Khalil Saeed Salih steht die Verbesserung der Strahlentherapie bei Krebsbehandlungen. Er knüpft damit sowohl an eigene Arbeiten im Sudan, als auch an frühere Studien in Bremen und Oldenburg an. Der Wissenschaftler wird in den Arbeitgruppen von Professor Björn Poppe vom Institut für Physik der Universität Oldenburg und Dr. Helmut Fischer vom Institut für Umweltphysik der Universität Bremen arbeiten.

Dr. Mohammed Khalil Saeed Salih wird die Erzeugung von so genannten radioaktiven Isotopen während des Betriebs von medizinischen Linearbeschleunigern untersuchen. Bei der Strahlentherapie von Krebspatienten kann dies relevant für das Fachpersonal sein, das die Linearbeschleuniger bedient. Diese Geräte erzeugen eine kleine Menge an Radioaktivität, die auch nach dem Ausschalten eine gewisse Zeit erhalten bleibt. Die erwarteten Ergebnisse des Wissenschaftlers sollen es ermöglichen, den Strahlungspegel der Maschinen während des Betriebs besser vorauszusagen. Außerdem können eventuelle Probleme während der Wartung oder Stilllegung der Geräte schneller erkannt werden. Seine Erfahrungen wird Dr. Mohammed Khalil Saeed Salih mit in den Sudan nehmen, um dort den Fortschritt der medizinischen Physik voranzutreiben.

Zur Person
Dr. Mohammed Khalil Saeed Salih ist ein herausragender Strahlenphysiker aus dem Sudan. Seinen Doktortitel (PhD) erhielt er 2009 von der sudanesischen El-Neelain Universität (in Kooperation mit dem Abdus Salam International Centre for Theoretical Physics (ICTP) in Triest für die Untersuchung von Aktivierungsprodukten in medizinischen Linearbeschleunigern. Von 2009 bis Juni 2011 war er Assistenzprofessor der medizinischen Physik am Institut für Strahlenforschung der Najran Universität (Sudan).

Förderung durch das George Forster-Stipendium

Das Projekt des Gastwissenschaftlers wird mit 73.000 Euro durch das Georg Forster-Forschungsstipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung für Postdoktoranden gefördert. Das Stipendium richtet sich vornehmlich an überdurchschnittlich qualifizierte Wissenschaftler aus Schwellen- und Entwicklungsländern, die am Anfang ihrer wissenschaftlichen Laufbahn stehen. Sie haben die Möglichkeit, ein von ihnen selbst gewähltes langfristiges Forschungsvorhaben, das Relevanz für ihr Heimatland hat, zu realisieren. Eines der Hauptziele des Programms ist es, die Forschungsergebnisse in diese Länder zu übertragen. Somit wird gewährleistet, dass die Wissenschaft in den Entwicklungs- und Schwellenländern mit dem neuen Wissen und den Methoden Fortschritte erzielen kann. Unterstützt werden die Stipendiaten von einem selbst gewählten wissenschaftlichen Gastgeber an einer Forschungseinrichtung in Deutschland. Informationen im Internet unter www.humboldt-foundation.de.

Achtung Redaktionen: In der Pressestelle können Sie ein Foto von Dr. Mohammed Khalil Saeed Salih anfordern. (Kontakt: Telefon 0421 218-60150 oder E-Mail presse@uni-bremen.de).

Weiter Informationen:

Universität Bremen
Institut für Umweltphysik
Dr. Helmut Fischer
Telefon: 0421 218-62761
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http://www.radioaktivitaet.uni-bremen.de