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In Szene gesetzt und eingerichtet: Ausstellungsräume und ihre Akteurinnen und Akteure

Uni-Institut Kunstwissenschaft und Mariann Steegmann Institut Kunst & Gender setzen die Reihe „studio“ im Forschungsfeld wohnen+/-ausstellen fort / Vorträge von Doris Guth und Peter J. Schneemann

Nr. 126 / 16. April 2012 SC

Seit 2010 setzen sich in der Vortragsreihe „studio“ Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Kunstwissenschaft, Architektur, Philosophie und Gender Studies mit Wohnen und Ausstellen als gesellschaftlichen Handlungsfeldern und Schauplätzen der Moderne auseinander. Im Sommersemester 2012 wird die Reihe mit zwei Veranstaltungen weitergeführt.

Am 24. April 2012 widmet sich Doris Guth (Wien) dem Thema „Wohnen und Lieben! Architektur und Heteronormativität in Baumessen und Werbungen“. Die Referentin untersucht, wie etwa durch Repräsentationen idealer Paare und harmonischer Familien in Architekturausstellungen und in Werbeschriften zum Wohnungsbau zum vermeintlich richtigen Wohnen und Lieben erzogen wird. Welche Normvorstellungen werden hier vermittelt? Gibt es auch Ansätze für Wohnkonzepte jenseits dieser Normen, so zum Beispiel für ein „queeres housing“?

Doris Guth ist Kunstwissenschaftlerin und lehrt seit 2004 als Assistenzprofessorin am Institut für Kunst- und Kulturwissenschaften der Akademie der bildenden Künste in Wien. Ihre Forschungsschwerpunkte umfassen u. a. das Verhältnis zwischen zeitgenössischer Kunstproduktion und Geschlechterverhältnissen sowie die Politiken von Ausstellungen.

Der Vortrag von Peter J. Schneemann am 15. Mai 2012 mit dem Titel „Betrachtungs- oder Handlungskontext? Strategien des inszenierten Raumes in der Kunst der Gegenwart“ diskutiert Modi und Funktionen des Raumes in der jüngeren Installationskunst. In diesen künstlerischen Inszenierungen werden über den Weg ikonologischer, memorialer und narrativer Verweise verschiedene Handlungsfelder der Gesellschaft aufgerufen, so dass sich die Installationen als hybride Raumtypologien interpretieren lassen. Besonders interessant ist, dass sich die Rezipientinnen und Rezipienten in den fragmentierten Interieurs bewegen und positionieren. Sie selbst werden damit zu Protagonistinnen oder Protagonisten.

Peter J. Schneemann ist Ordinarius für Kunstgeschichte an der Universität Bern. Seit 2001 leitet er dort als Direktor die Abteilung Kunstgeschichte der Gegenwart. Seine Forschungsinteressen richten sich neben der Diskursanalyse auf die Paradigmen der Kunstbetrachtung, das Gebiet der Kunstausbildung sowie auf Archivprozesse und Display.

Die Vorträge finden jeweils um 19 Uhr im Uni-Gebäude GW2, Raum B 3850 statt.

Weitere Informationen:

Universität Bremen
Fachbereich Kulturwissenschaften
Institut für Kunstwissenschaft und Kunstpädagogik
Mariann Steegmann Institut. Kunst & Gender
Christiane Keim
Tel.: 0421 218 67711, -67700, -67701
E-Mail: keimprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de
www.mariann-steegmann-institut.de