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International hochrangige Wissenschaftler diskutieren in Bremen über „Subjektive Rechte“

Einladung der Universität Bremen im Rahmen des EU-geförderten Forschungsprojektes „Transnational Force of Law“ / Tagung am 10. und 11. Februar 2017 im Gästehaus Teerhof

Nr. 027 / 3. Februar 2017 KG

Das Zentrum für Europäische Rechtspolitik der Universität Bremen hat international hochrangige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für die Tagung „Kritik der subjektiven Rechte“ gewinnen können. Sie findet am Freitag, 10. Februar und am Samstag, 11. Februar 2017, im Gästehaus der Universität auf dem Teerhof statt. Eingebettet ist der wissenschaftliche Gedankenaustausch in das vom European Research Council (ERC) geförderte Forschungsprojekt „Transnational Force of Law” unter Leitung von Professor Andreas Fischer-Lescano. Das Projekt untersucht die grundlegenden Veränderungen des Rechts in der transnationalen Konstellation. Der Europäische Forschungsrat fördert es bis Ende 2020. Der Tagungstitel bezieht sich auf eine aktuelle Publikation des Frankfurter Rechtsphilosophen Christoph Menke, der selbst anwesend sein und sein Buch vorstellen wird. Rechtswissenschaftler aus Deutschland, Italien, Frankreich und England werden nach Bremen kommen und Vorträge halten.

Hintergrund:

Die Proklamation subjektiver Rechte markierte im 18. Jahrhundert die Geburtsstunde der bürgerlichen Gesellschaft, mit dem Liberalismus als ihrer dominanten Theorie. Sie schuf aber auch „die Berechtigung des egoistischen, vom Mitmenschen und vom Gemeinwesen abgesonderten Menschen“, wie Karl Marx bemerkte – und forcierte damit die Entpolitisierung der Politik. Daher, so Christoph Menke, bedarf es einer Kritik der Rechte. Der Autor zeigt, wie das moderne Recht mit dem klassischen Recht bricht, und arbeitet den entscheidenden Widerspruch heraus: Rechte sind das Medium einer radikalen Selbstreflexion der Normativität und zugleich derjenige Mechanismus, der die zwischen Ausbeutung und Normalisierung schwankenden Herrschaftsverhältnisse der bürgerlichen Gesellschaft hervorbringt. Menke vollzieht in seinem Buch eine radikale Kritik des bürgerlichen Rechts, die in einem Plädoyer für das Recht der Gegenrechte mündet. Das kritische Nachdenken über subjektive Rechte hat gerade in Bremen Tradition: Bereits 1976 setzte Karl-Heinz Ladeur mit seiner Arbeit „Rechtssubjekt und Rechtsstruktur“ bei den Subjektivrechten an. Die Themen der Tagung reichen von subjektiven Rechten im Kontext der Transnationalisierung des Rechts, über Recht und Gewalt bis zur Selbstregulierung und umkämpften Gegenrechten.

Programm: www.tfl.uni-bremen.de/wp-content/uploads/2016/12/Programm_Subjektive_Rechte.pdf

Weitere Informationen:

Universität Bremen
Fachbereich Rechtswissenschaft
Zentrum für Europäische Rechtspolitik (ZERP)
Prof. Dr. Andreas Fischer-Lescano
Tel.: 0421 218 66222
E-Mail: fischer-lescanoprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de