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Internationale Konferenz zur Beobachtung der Ozonschicht und oberen Atmosphäre tagt im Haus der Wissenschaft

Institut für Umweltphysik der Universität Bremen erwartet 70 Wissenschaftler aus zehn Ländern

Nr. 162 / 24. Mai 2013 KG

Das Institut für Umweltphysik der Universität Bremen veranstaltet vom Montag, 17. Juni, bis Mittwoch, 19. Juni, die „7. Internationale Atmospheric Limb Conference“ im Haus der Wissenschaft, Sandstraße. Dabei geht es um die Präsentation und Diskussion von Messungen mit Fernerkundungsinstrumenten wie beispielsweise Satelliten, mit denen Daten aus den Beobachtungen des Randes der Erdatmosphäre gewonnen werden können. 70 Wissenschaftler aus zehn Ländern (Belgien, Deutschland, Finnland, Italien, Japan, Kanada, Russland, Schweden, der Ukraine und den USA) werden nach Bremen kommen, um ihre Erfahrungen auszutauschen und Ergebnisse ihrer Messungen zu vergleichen.

Diese Tagung wird vom “World Climate Research Project, WCRP”, der “World Meteorological Organisation, WMO” und der “International Commission on Atmospheric Chemistry und Global Pollution, ICACGP” des “International Association of Meteorology and Atmospheric Sciences, IAMAS” unterstützt.

Was verbirgt sich hinter dem Fachbegriff Atmospheric Limb Conference?

Die Ozonschicht schützt die Biosphäre an der Erdoberfläche vor biologisch schädlicher, ultravioletter Strahlung. Hauptziel der Forscher ist die Verbesserung des Verständnisses der physikalischen und chemischen Prozesse, die die Ozonschicht und die obere Atmosphäre bestimmen. Ein wichtige Frage dabei ist die Unterscheidung der natürlichen und der vom Menschen verursachten Änderungen. Sehr genaue Messungen von Schlüsselsubstanzen (Spurengase, Aerosole und Wolken) sowie meteorologischen Parametern (Temperatur, Druck, Wind) werden dafür benötigt.

Bei den Limb-Messungen geht die Blickrichtung zunächst bis 960 Kilometer waagerecht über den Horizont, um dann vertikal bis an den Rand der Atmosphäre vorzudringen und die daraus ausgehende Strahlung zu messen. Bei der Okultation, einem ähnlichen Messverfahren, das während der Konferenz diskutiert wird, schauen Satelliteninstrumente direkt auf eine Lichtquelle außerhalb der Atmosphäre und werden auf Sonne, Mond oder Sterne ausgerichtet. Neben den Satelliteninstrumenten kommen Instrumente auf Flugzeugen und Ballonen zum Einsatz. Mit Limb- und Okultationsmessungen erhalten die Physiker keine klassischen Satellitenbilder, dafür haben die so ermittelten Daten eine gute Höhenauflösung. Gemessen werden Emissions- und Absorptionsspektren, je nachdem, welchen Wellenlängenbereich der Strahlung das jeweilige Instrument erfasst. Das kann beispielsweise ultraviolettes Licht oder Infrarotstrahlung, also Wärmestrahlung, sein. Mit solchen Messungen werden Profile der Temperatur und verschiedener Spurengase ermittelt. Damit kann zum Beispiel die Veränderung des Ozongehalts der Atmosphäre analysiert werden.

Auf der Konferenz sollen in Vorträgen und Workshops Ergebnisse der Messungen vorgestellt und Vergleiche mit anderen Messverfahren sowie die Verwendung der Daten besprochen werden. Zusätzlich zu den Ergebnissen werden auch Methoden der Datengewinnung und Berechnungen Thema der Tagung sein. Außerdem ist bereits ein Preis für Studierende ausgelobt werden. Die beste Präsentation oder der beste Vortrag zum Thema sollen ausgezeichnet werden.

Die Tagung findet zum siebten Mal an jeweils unterschiedlichen Orten statt. Das Institut für Umweltphysik der Universität Bremen hat sie Leben gerufen und lädt bereits zum zweiten Mal ein.

Weitere Informationen:
Universität Bremen
Institut für Umweltphysik
Dr. Katja Weigel
Tel: 0421 218 62083
E-Mail: weigelprotect me ?!iup.physik.uni-bremenprotect me ?!.de