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Ist Migration und Kulturkontakt der kulturelle Ernstfall?

„Forum INPUTS“ startet am 6. November Veranstaltungsreihe zu neuen Kulturmodellen: Transkulturalität in Theorie und Praxis

Kulturen sind Welten. Sie bilden den Rahmen, in dem wir Dinge in ihrer Bedeutung wahrnehmen. Im Rahmen einer Kultur spricht die Wirklichkeit zu uns und durch Abgrenzung wissen wir, wer wir sind. Doch Kulturen sind nichts Unveränderliches. Sie wandeln sich. Eine besondere Dynamik entsteht, wenn sich unterschiedliche Kulturen berühren. Es kommt zur interkulturellen Kommunikation und zu transkulturellen Prozessen, in denen die innere Ordnung in Bewegung gerät. Ist Migration also der kulturelle Ernstfall? Wie schlagen sich transkulturelle Erlebniswelten in postkolonialer Literatur und in der Theoriebildung nieder? Wie kann herrschaftsorientierte Geschichtsschreibung »gegen den Strich« gelesen werden? Welche Formen von Erinnerung können für eine Geschichte gefunden werden, wenn keine authentischen Zeugnisse (mehr) vorliegen? Sollte angesichts des zweifelhaften westlichen Anspruchs auf universale Gültigkeit nicht besser von einer Moderne im Plural gesprochen werden? Mit diesem Themenkomplex beschäftigt sich das Forschungskolloquium „Forum INPUTS“, das am 6. November mit dem Vortrag der Politikwissenschaftlerin Claudia Brunner „Wissensobjekt Selbstmordattentat“ startet. Veranstaltet wird die Reihe vom Institut für postkoloniale und transkulturelle Studien (INPUTS) im Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaften der Universität Bremen. Die Veranstaltungen finden jeweils von 13:15 bis 14:45 Uhr im GW2, Raum A 3570 statt.

Das Forschungskolloquium gibt Bremer und anderen nationalen und internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Möglichkeit, Ergebnisse einem Fachpublikum sowie einer interessierten Öffentlichkeit vorzustellen und die eigene Forschungsarbeit in einem interdisziplinären Kontext zu diskutieren.

Die Programmübersicht:

6. November 2008: Claudia Brunner (Politikwissenschaft/Gender Studies, Wien/Berlin): Wissensobjekt Selbstmordattentat. Okzidentalistische Selbstvergewisserung und epistemische Gewalt in der Terrorismusforschung

20. November 2008: Dr. Elke Richter (Romanistik, Bremen): „Lebens-Spuren“. Zu Funktion und Bedeutung der „Spur“ in postkolonialen Geschichtsnarrationen

4. Dezember 2008: Dr. Bernard Müller (Kulturelle Anthropologie, Paris): The role of colonial war booties in the construction of identity and memory today. Three case studies in Togo, Nigeria and Korea

18. Dezember 2008: Johnny Van Hove (Amerikanistik, Bremen): US-amerikanische Diskurse zum Kongo

15. Januar 2009: Dr. Natascha Ueckmann (Romanistik, Bremen): “Trauma-Verwindung“ im literarischen Werk von Édouard Glissant

22. Januar 2009: Prof. Ana Paula Coutinho (Études Françaises, Porto/Portugal): Déterritorialisation et pacte de référentialité: quelques réfléxions à partir d’auteurs francophones et lusophones

5. Februar 2009: Prof. Dr. Elisabeth Arend (Romanistik, Bremen): Italophone Literatur maghrebinischer Autoren

 

Wetere Informationen:
Universität Bremen
Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaften
Dr. Natascha Ueckmann
Tel. 0421-218-68421
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