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Kinder entern Bilderbücher

Uni-Fachgespräche „Bildung von Anfang an“ werden mit einem Vortrag von Jochen Hering über ein Kita-Family-Literacy-Projekt fortgesetzt / 14. April um 19 Uhr im Haus der Wissenschaft

Nr. 085 / 06. April 2016 SC

Bilderbücher befriedigen ganz ursprüngliche Bedürfnisse. Die unmittelbare Freude an Geschichten und Bilderbüchern der Kinder im Kita- und Grundschulalter hilft dabei, Kinder, vor allem auch aus bildungsferneren Milieus, in ihrer Erzähl- und Ausdrucksfähigkeit zu fördern. Um die Bedeutung des Bilderbuchs für die pädagogische Arbeit geht es in dem Vortrag „Kinder entern Bilderbücher. Ein Kita-Family-Literacy-Projekt“ von Professor Jochen Hering. Er findet am 14. April 2016 ab 19 Uhr im Rahmen der Fachgesprächsreihe „Bildung von Anfang an“ der Universität Bremen statt. Der Eintritt zum öffentlichen Vortrag ist frei.

Kinder gehen nicht in die Kita oder in die Schule, um sprachlich gefördert zu werden. Kinder besuchen diese Institutionen, weil sie dort Freunde treffen und neue Freundschaften schließen können, weil sie dort interessantes Spielzeug vorfinden, weil sie die Erzieherin oder den Erzieher mögen oder weil dort regelmäßig spannende und aufregende Geschichten vorgelesen werden. Diese Lust an lebendigem Austausch, an interaktiver Lektüre – für die Jüngsten dienen dazu die Bilderbücher – kann sich Pädagogik zunutze machen.

Das ist allerdings nicht einfach mit Kindern aus bildungsfernen Milieus, mit Kindern, die zu Hause nicht mit Geschichten, Bilderbüchern und Vorlesesituationen in Berührung kommen. Diese Kinder brauchen Brücken, um mit Geschichten „ins Gespräch“ zu kommen. Und wenn das gelingt, kommt es weiterhin darauf an, Geschichten und Vorlesegespräche in die Familien zu tragen. Auf beides zielt das familienorientierte Sprachförderprojekt ENTER. Bilderbücher als Brücken zu individueller und familialer Literalität und Leselust helfen darüber hinaus auch bei der frühen Sprachförderung.

Über den Vortrag

In seinem Vortrag geht Jochen Hering zu Beginn kurz auf Bilderbücher als „Lebensmittel“ ein, wendet sich dann Prinzipien der Bilderbucharbeit mit bildungsfernen Kindern zu und stellt das Ganze dann in den Kontext des Förderprojektes „ENTER, Entdecken und erzählen“. An diesem Projekt haben in den vergangenen Jahren mehr als zweihundert Kinder aus Kita und Grundschule am familienorientierten Bremer Sprachförderprojekt teilgenommen. In ENTER geht es um die integrative Förderung von Erzählfähigkeit und Numeracy (Vertrautheit im Umgang mit Zahlen, Maßen und Formen), vor allem gerichtet an Kinder aus sozial benachteiligten Familien. Im Fachgespräch werden „Prinzipien“ dieses Förderprojektes dargelegt und zur Diskussion gestellt.

Über den Referenten

Professor Jochen Hering ist Mitarbeiter im Bremer Institut für Bilderbuch- und Erzählforschung und war von 2003 bis 2014 Professor für Literatur- und Mediendidaktik an der Universität Bremen. Zuvor hat er als Lehrer an Grund-, Haupt-, Gesamtschulen sowie in der Erwachsenenbildung gearbeitet. Seine Arbeitsschwerpunkte mit dem Bilderbuch sind Erzähl- und Sprachförderung, Werkstattarbeit (literarisches Schreiben, das Verfassen und Gestalten eigener Bilderbücher) und die methodische Arbeit mit Bilderbüchern in Schule und Elementarbereich. Zu diesen Themen leitet er regelmäßig Workshops. Momentan gilt sein Interesse u.a. der Verbindung von Sprache und Mathematik im Bilderbuch.

Weitere Informationen:

Universität Bremen
Fachbereich Erziehungs- und Bildungswissenschaften
Arbeitsgebiet Elementar- und Grundschulpädagogik
Prof.Dr. Ursula Carle
Anika Wittkowski, M. Ed.
Tel.: (0421) 218-69228
E-Mail: wittkowskiprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de
http://www.fruehpaedagogik.uni-bremen.de/fachgespraeche/20160414/