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Mexikanische Kompositionen als Träume von einer besseren Welt

Semesterabschlusskonzert von Orchester & Chor der Universität Bremen am 29. Januar 2018, 20 Uhr, im Bremer Konzerthaus „Die Glocke“

Nr. 013 / 17. Januar 2018 KG

Musik aus Mexiko bringen Orchester & Chor der Universität Bremen am Montag, 29. Januar 2018, 20 Uhr, im großen Saal des Konzerthauses „Die Glocke“ zu Gehör. Das Semesterabschlusskonzert trägt den Titel „Sueños –Träume von einer besseren Welt“. Unter Leitung von Dr. Susanne Gläß erklingen drei Werke zeitgenössischer mexikanischer Komponisten. Solisten sind Nathalie Mittelbach und Luis Olivares Sandoval vom Theater Bremen. Der Vorverkauf in der Glocke, beim Weser Kurier, bei Nordwest Ticket und Eventim hat bereits begonnen. Zuvor, am Samstag, 20. Januar 2018, 11 Uhr, führt die Universitätsmusikdirektorin in der Reihe „Wissen um 11“ im Haus der Wissenschaft in das Konzertprogramm ein. Der Eintritt für den halbstündigen Vortrag ist frei.

123 Millionen Menschen leben in Mexiko, fast ein Drittel mehr als in Deutschland. Sie haben besonders seit der Revolution eine reiche und eigenständige Musikkultur hervorgebracht. Sie sucht ihresgleichen und erschöpft sich keineswegs im Mariachi. Die Komponisten in dem mittelamerikanischen Land haben bewegende und zukunftsweisende Beiträge zur klassischen Musik der Welt geliefert und liefern sie weiterhin.

Gewaltlosigkeit und Frieden

Auch nach der mexikanischen Revolution 1910 - 1919 wird dort noch nach einem Weg gesucht, gerechte Verhältnisse zu schaffen. Im Semesterabschlusskonzert des Wintersemesters 2017/18 spielen und singen Orchester & Chor der Universität zu diesem Thema drei mitreißende Werke. Carlos Chávez fordert 1934 in seiner Kantate „El Sol“ die Umverteilung des Landbesitzes. Pablo Moncayo erinnert in seiner sinfonischen Dichtung „La Tierra de Temporal“ 1949 an den Revolutionsführer Zapata. Und Arturo Márquez greift 2005 in seiner Kantate "Sueños" die Ideen der Zapatistas aus Chiapas auf. Er plädiert für Gewaltlosigkeit und vertont dafür visionäre Texte von Chief Seattle, Martin Luther King und Mahatma Gandhi: „Wenn es keinen Weg zum Frieden gibt, dann ist der Frieden selbst der Weg.“ In allen Texten von „Sueños“ geht es um die Kraft des Träumens und um Gewaltlosigkeit als Weg zu einer besseren Welt. Die Kantate ist das Hauptwerk des Konzertes und erlebt an diesem Abend gleichzeitig ihre europäische Erstaufführung.

Zur musikalischen Bedeutung von „Sueños“

Der Mexikaner Arturo Márquez ist einer der erfolgreichsten lateinamerikanischen Komponisten. Er ist in Europa bekannt geworden durch die Tourneen von Gustavo Dudamel und das von ihm geleitete venezolanische Orquesta Sinfónica Simón Bolívar. Besondere Erfolge feierte dieses Orchester regelmäßig mit der Aufführung von Arturo Márquez‘ Orchesterwerk „Danzón No. 2“. Dieses zugleich berührende und mitreißende Werk hat die Herzen des Publikums in der ganzen Welt erobert und steht inzwischen bei allen Orchestern – von Jugendorchestern über die Bremer bis zu den Berliner Philharmonikern – weit oben auf der Beliebtheitsskala. Das Orchester der Universität Bremen hat das Werk ebenfalls mit großer Freude aufgeführt. Da lag es nahe, bei Márquez nach einem Werk zu fragen, bei dem auch der Chor mitsingen kann. Tatsächlich hatte der Komponist bereits mehrere Sätze seiner Kantate „Sueños“ („Träume“) einzeln in Amerika aufführen lassen.

Europäische Erstaufführung

Motiviert durch die Initiative der Bremer Universitätsmusik hat Márquez eine zusammenhängende Fassung des Werks in vier Sätzen für Solostimmen, Chor und großes sinfonisches Orchester instrumentiert und im Druck veröffentlicht. Orchester & Chor der Universität Bremen haben die Ehre, das spanischsprachige Werk zur europäischen Erstaufführung bringen zu dürfen. Die Musik greift die pulsierenden Rhythmen aus dem mexikanischen Son und der argentinischen Milonga auf und erreicht mit ergreifenden Melodien emotionale Höhepunkte, um dann mit fremdartigen Klängen, die zeitlos im Weltraum zu schweben scheinen, zur Ruhe zu kommen,. Damit gelingt Márquez eine ganz und gar zeitgenössische Musik, die das Beste aus allen Welten vereinigt und gleichzeitig etwas ganz persönliches Neues schafft.

Dank an Sponsoren

Dieses sehr besondere Konzert wird ermöglicht durch die großzügigen Spenden der Karin und Uwe Hollweg Stiftung, der Waldemar Koch Stiftung und des Fördervereins Universitätsmusik an der Universität Bremen e.V.

Vorverkauf

Karten zum Preis von 26, 22, 18 und 12 Euro (ermäßigt 13, 11, 9 und 6 Euro) gibt es im Weser Kurier-Pressehaus, bei Nordwest Ticket (Tel. 0421 36 36 36), Eventim (Tel. 0421 35 36 37), in der Glocke (Tel. 0421 33 66 99) und am 25., 26. und 29. Januar in der Mensa der Universität Bremen.

Achtung Redaktionen: Hier können Bilder zum Konzert heruntergeladen werden: https://seafile.zfn.uni-bremen.de/f/0011ae5e7bca42e29249/?dl=1

Weitere Informationen: http://www.uni-bremen.de/orchester-chor

Fragen beantwortet:

Dr. Susanne Gläß
Universitätsmusikdirektorin
Universität Bremen
Tel.: +49 421 21860109
E-Mail: sglaessprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de

 

Die Fassade der Glashalle.