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Pflegewissenschaft international: Deutsch-polnischer Dialog in Auschwitz

Vom 11. bis 18. September 2009 treffen sich Studierende der Pflegewissenschaft aus Bremen, Frankfurt (Main) und Posen zu einer internationalen Begegnung in Polen. Die Gruppe der Universität Bremen wird von Professor Stefan Görres und Manuela Schoska aus dem Fachbereich Human- und Gesundheitswissenschaften begleitet. Die Studierenden der FH Frankfurt reisen unter der Leitung von Professor Eva-Maria Ulmer. Das Projekt wird zum ersten Mal in dieser Konstellation durchgeführt und durch das Deutsch-Polnische Jugendwerk (DPJW),

die Deutsch-Polnische Wissenschaftsstiftung (DPWS) und das International Office der Universität Bremen finanziell gefördert.

Schwerpunkt des gemeinsamen Seminars, das in der Internationalen Jugend- und Begegnungsstätte (IJBS) in Auschwitz stattfindet, ist die Auseinandersetzung mit dem Thema „Pflege im Nationalsozialismus“. Die intensive Bearbeitung der Verbrechen des Nationalsozialismus und ihrer Folgen am Beispiel des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau soll die Teilnehmenden für die Lebenssituation und das Leiden der physisch und psychisch traumatisierten Überlebenden sensibilisieren. In diesem Zusammenhang ist vor allem die geplante Begegnung mit Zeitzeugen bedeutend, die den Studierenden einen Einblick in das Erleben der Betroffenen eröffnet. Darüber hinaus wird im Seminar auch Raum geboten, die Rolle des pflegerischen Berufstandes in der NS-Zeit zu diskutieren und zu reflektieren, um dadurch das eigene Bewusstsein für problematische und gefährdende Strukturen im beruflichen Alltag zu schärfen.

Inhaltlich befasst sich die Veranstaltung allerdings nicht ausschließlich mit der Vergangenheit der Pflege. Die angehenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern widmen sich auch dem Stand der Pflegewissenschaft in Europa und so ihren beiden Ländern. Das Projekt ist bewusst als internationale Begegnung konzipiert und verfolgt als übergreifendes Ziel, die Studierenden beider Länder anzunähern und in einem zusammenwachsenden Europa die Entwicklung eines gegenseitigen Verständnisses sowie den Abbauen von Vorurteilen und unsichtbaren Grenzen zu fördern. Die Ergebnisse des gemeinsamen wissenschaftlichen Arbeitsprozesses werden voraussichtlich im Dezember 2009 beim Thüringer Pflegetag in Jena vorgestellt.

 

Wetere Informationen:
Universität Bremen
Fachbereich Human- und Gesundheitswissenschaften
Institut für Public Health und Pflegeforschung
Prof. Dr. Stefan Görres
Manuela Schoska

mschoskaprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de