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Professorin von der Yale University spricht über sexuelle Gewalt als Kriegspraxis

Öffentlicher Vortrag in englischer Sprache am Mittwoch, 21. Juni 2017, 18 Uhr, im Gästehaus der Universität Bremen, Auf dem Teerhof

Nr. 126 / 16. Juni 2017 KG

Die Soziologen Dr. Alex Veit und Lisa Tschörner vom Institut für Interkulturelle und Internationale Studien der Universität Bremen forschen an einem sensiblen Thema. Sie untersuchen die Wirksamkeit internationaler Interventionen gegen sexualisierte Gewalt in Konfliktgebieten am Beispiel der Demokratischen Republik Kongo. Das zentralafrikanische Land wurde im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen zum Referenzland erklärt, weil hier besonders viele Massenvergewaltigungen von Frauen Teil eines jahrelangen Bürgerkriegs zwischen Rebellen, Milizen und der Armee waren und sind. Seither wird mit verschiedenen Methoden dagegen interveniert. Das auf drei Jahre angelegte Projekt der Universität Bremen wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanziert. Nun haben die beiden Wissenschaftler vom Mittwoch, 21., bis Freitag, 23. Juni 2017, internationale Experten zu einem Workshop zu diesem Thema nach Bremen eingeladen.

Vergewaltigungen von Vorgesetzten geduldet

In dem Rahmen wird am Mittwoch, 21. Juni, 18 Uhr, ein öffentlicher Vortrag angeboten. Zu Gast ist die Politikwissenschaftlerin Elisabeth Jean Wood von der Yale University in Connecticut, USA. Sie ist Expertin für sexuelle Gewalt in Kriegen und hat dazu zahlreiche Artikel und Bücher veröffentlicht. In Bremen spricht sie über „Rape as a Practice of War: Towards a Typology of Political Violence” (Vergewaltigung als Praxis des Krieges: Auf dem Weg zu einer Typologie der politischen Gewalt). Ihr Ansatz im Vortrag ist, dass Vergewaltigung in Kriegskonflikten nicht gezielt als Strategie eingesetzt wird, sondern aus dem Konflikt heraus als menschenverachtende Praxis entsteht. Diese werde von den höheren Dienstgraden geduldet.

Der öffentliche Vortrag findet im Gästehaus der Universität, Auf dem Teerhof 58, statt. Elisabeth Jean Wood hält ihn in englischer Sprache. Die Veranstaltung ist öffentlich, Beginn 18 Uhr, der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen:

Universität Bremen
Institut für Interkulturelle und Internationale Studien (InIIS)
Dr. Alex Veit
Tel.: 0421-218-67471
E-Mail: veitprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de