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„Schelmengeschichten“ für Arbeiterkinder: Auf den Spuren des Bremer Lehrers Carl Dantz

Ausstellungseröffnung mit Gastvortrag am 17. August 2017 in der Staats- und Universitätsbibliothek Bremen

Nr. 153 / 11. August 2017 JS

Der Lehrer Carl Dantz (1884-1967) wurde über Bremen hinaus bekannt, weil er für die Kinder, die er jeden Tag in der Schule erlebte, kindgerechte Bücher schreiben wollte. Sein Ziel war es, insbesondere den Kindern der Hafenarbeiterfamilien Lektüre anzubieten, die deren Alltag in „modernen Schelmengeschichten“ widerspiegelt und ihnen so Lust zum Lesen macht. Unter den Nationalsozialisten konnte er zwar weiter als Lehrer arbeiten, seine Kinderbücher wurden jedoch verboten. Bis heute gilt Dantz als wichtiger Vertreter reformpädagogischer Arbeit in den Versuchsschulen nach 1918. Die Bremer Versuchsschulen verfolgten einen sozialdemokratischen Ansatz: Den Schülerinnen und Schülern sollte Bildung und damit Wohlstand unabhängig vom gesellschaftlichen Stand der Eltern ermöglicht werden.

Zum 50. Todestag des Bremer Reformpädagogen werden Dantz‘ Ideen mit der Ausstellung „Carl Dantz – Schulreformer und Kinderbuchautor“ gewürdigt. Sie wird präsentiert von der Staats- und Universitätsbibliothek Bremen (SuUB), dem Schulmuseum Bremen und der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe. Die Ausstellung findet vom 17. August bis zum 8. Oktober 2017 in der SuUB auf dem Campus der Universität Bremen statt. Der Eintritt ist frei.

Die Ausstellung zeigt Dantz‘ Ideen in einem neuen Kontext. Es werden Bestände aus seinem Nachlass, darunter Manuskripte und Gedichte aus seiner Hand, sowie die Kinderbücher in Originalauflage aus dem Bestand der Staats- und Universitätsbibliothek präsentiert.

Eröffnung am 17.8.2017 um 18 Uhr mit Gastvortrag

Die Ausstellung wird am 17. August 2017 um 18 Uhr mit dem öffentlichen Vortrag „Den Sprachlosen eine Stimme geben – zum 50. Todestag von Carl Dantz“ von Dr. Heidi Hahn und Dr. Brigitte Übel (Pädagogische Hochschule Karlsruhe) eröffnet. Es sprechen außerdem Claudia Bodem, stellvertretende Direktorin der Staats- und Universitätsbibliothek Bremen, und Frauke Hellwig, Leiterin des Schulmuseum Bremen. Im Anschluss lädt der Freundeskreis der SuUB Bremen zu einem Umtrunk ein. Für Interviews stehen Frauke Hellwig, Dr. Heidi Hahn und Dr. Brigitte Übel am 17.8. ab 16 Uhr in der SuUB zur Verfügung. Um Anmeldung wird gebeten.

Weitere Informationen:

Universität Bremen
Staats- und Universitätsbibliothek Bremen
Anke Winsmann
Tel.: 0421/218-59572
E-Mail: oeffentlichkeitsarbeitprotect me ?!suub.uni-bremenprotect me ?!.de
Webseite: http://www.suub.uni-bremen.de

Schulmuseum Bremen
Frauke Hellwig
Tel.: 0421/696 233 13
E-Mail: frauke.hellwigprotect me ?!schulverwaltung.bremenprotect me ?!.de
Webseite: www.schulmuseum-bremen.de