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Sonderforschungsbereich „Staatlichkeit im Wandel“ beendet Arbeit

Öffentliche Abschlussveranstaltung am 21. November in der Oberen Rathaushalle

Nr. 397 / 18. November 2014 SC

Mit zwölf Jahren ist der Sonderforschungsbereich (SFB) „Staatlichkeit im Wandel“ der Universität Bremen über die maximale SFB-Laufzeit gefördert worden: Damit ist der Bremer SFB der erste Sonderforschungsbereich mit politikwissenschaftlichem Schwerpunkt, der das geschafft hat. Seit 2003 arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in den Disziplinen Politikwissenschaft, Soziologie, Rechts-, Wirtschafts- und Kommunikationswissenschaften an der Frage, ob und in welcher Weise sich der klassische Nationalstaat in den vergangenen 30 Jahren unter dem Druck von Globalisierung oder Liberalisierung verändert hat. Die Forscher der Uni Bremen kooperieren mit Kollegen der Jacobs University Bremen und der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg.

Zum Auslaufen des SFB findet am Freitag, den 21. November 2014 eine große Abschlussveranstaltung im Bremer Rathaus statt. Nach dem Grußwort der Bremer Wissenschaftssenatorin Eva Quante-Brandt hält Professorin Nicole Deitelhoff (Uni Frankfurt) den Festvortrag mit dem Titel: „Der Stachel des Staates, oder Ick bün al dor! Warum der Niedergang des Staates nur eine Mär der Hasen ist“. Danach gibt es eine Podiumsdiskussion zur Frage „Staat in der Krise?“ Auf dem Podium sitzen neben den Professorinnen Nicole Deitelhoff und Karin Gottschall (Uni Bremen) die Professoren Philipp Genschel (Jacobs University), Frank Nullmeier und Heinz Rothgang (beide Uni Bremen).

Zu den Forschungsphasen

Die Ergebnisse der ersten Forschungsphase (2003–2006) zeigten, dass sich moderne Staatlichkeit in vielerlei Hinsicht wandelt. Die oft zu vernehmende Behauptung vom Zerfall des Staates, gar vom Ende der Politik und von der Übernahme der Macht durch multinationale Konzerne erweist sich jedoch bei näherem Hinsehen als völlig überzogen. Der Staat zieht sich aus der Bereitstellung einiger Dienstleistungen (Post, Telekommunikation, Elektrizität) zurück. Die politische Letztverantwortung verbleibt aber nach wie vor bei ihm.

In der zweiten Forschungsphase (2007–2010) ging es dem Sonderforschungsbereich vor allem darum, Ursachen für den beobachteten Wandel zu ergründen. Säkulare Großtrends wie Globalisierung oder Individualisierung wirken im Wesentlichen als Antriebskräfte, die die einzelnen Ausprägungen der staatlichen Reaktionen jedoch selten erklären können. Hier spielen vielmehr institutionelle oder ideelle Weichensteller eine zentrale Rolle.

In der im Dezember zu Ende gehenden dritten Phase (2011–2014) wird untersucht, wie diese Veränderungsprozesse sich auf die Bereitstellung von Sicherheit, Rechtsstaatlichkeit, Wohlfahrt und Legitimation auswirken. Weitere Informationen zum Forschungsprogramm und den Forschungsergebnissen des SFB „Staatlichkeit im Wandel“ gibt es unter www.sfb597.uni-bremen.de.

Achtung Redaktionen: Sie sind herzlich eingeladen, an der Veranstaltung am 21. November ab 18 Uhr in der Oberen Rathaushalle teilzunehmen. Auch Interview- oder Fotowünsche können erfüllt werden.

Ansprechpartner:

Universität Bremen
Sonderforschungsbereich „Staatlichkeit im Wandel“
PD Dr. Sebastian Haunss
Tel: 0421-218-56654
E-Mail: sebastian.haunssprotect me ?!sfb597.uni-bremenprotect me ?!.de