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Stellungnahme des Rektors der Universität Bremen zu den jüngsten Angriffen von Tierversuchsgegnern gegen Prof. Dr. Kreiter und die neurobiologische Forschung an der Universität

Nr. 141 / 2. Mai 2012 SC

In mehreren öffentlichen  Äußerungen von Tierversuchsgegnern wurde in polemischer Art und Weise einer der Leiter des Instituts für Hirnforschung an der Universität Bremen, Herr Prof.Dr. Andreas Kreiter, verunglimpft. So erschien eine ganzseitige Anzeige im Weser Kurier, die die Person und Forschung von Herrn Kreiter diskreditiert. Die inhaltliche Haltlosigkeit der Angriffe dokumentiert sich u. a. in zahlreichen Falschdarstellungen und der großformatigen Abbildung eines Versuchstieres, das nichts mit der Forschung in der Universität Bremen zu tun hat. Derartige Angriffe zielen nicht nur auf eine Person sondern auf die ganze Universität und beschädigen letztendlich auch den Ruf einer angesehenen Regionalzeitung, in der solche Darstellungen veröffentlicht werden.


An der Universität Bremen gibt es eine breite Zustimmung für die Forschung von Herrn Kreiter: Die gesamte Hochschulleitung und die zuständigen Gremien unterstützen  nach sehr sorgfältiger Prüfung die Forschungsrichtung vorbehaltlos. Die Forschung geschieht unter ständiger Aufsicht der zuständigen Behörde, deren Tierärzte zu keinem Zeitpunkt irgendwelche Mängel festgestellt haben. Die Tiere erreichen bei guter Gesundheit ein hohes Alter, das weit über dem Durchschnitt wild lebender Tiere liegt. Ein ausgeprägtes Leiden der Tiere ist auch nach vielfacher Begutachtung nicht festzustellen. Der Vorwurf der „Tierquälerei“ ist nicht nur falsch, sondern unterstellt einen Straftatbestand, der mit gutem Recht im Tierschutzgesetz verankert ist und strafrechtlich verfolgt würde. International genießt die Versuchsanlage einen hervorragenden Ruf, der vor allem auch durch die ausgezeichneten Haltungsbedingungen für die Tiere und die erzielten Forschungsergebnisse zustande kommt.


Die Bevölkerung in Bremen ist inzwischen gut über die Tierversuche durch ihre Universität informiert. Emotionalisierende Verlautbarungen mit Falschdarstellungen werden dieses Bild nicht wesentlich beeinträchtigen. So können sich die Bürgerinnen und Bürger selber ein Bild von den Versuchsanordnungen machen und sich über die Ergebnisse der Forschungsarbeiten in den wissenschaftlichen Veröffentlichungen kundig machen. Die Hochschulleitung hält es ethisch für nicht vertretbar, auf diese Versuche zu verzichten, weil sie zum Verständnis der Funktion des Gehirns beitragen und damit die Entwicklung dringend benötigter Therapien für kranke Menschen erst ermöglichen.