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Studierende der Uni Bremen spielen die Groteske „Eine Stille für Frau Schirakesch“

Premiere am Freitag, 5. Februar, 20 Uhr, im Theatersaal der Universität unter der Mensa

Nr. 033 / 02. Februar 2016 KG

Im Rahmen der Praktischen Theaterarbeit stellen Studierende des Instituts für Historische Publizistik, Kommunikations- und Medienwissenschaft (IPKM) der Universität Bremen das Theaterstück „Eine Stille für Frau Schirakesch" von Theresia Walser vor. Premiere ist am Freitag, 5. Februar, 20 Uhr, im Theatersaal der Universität unter der Mensa. Regie hat Franz Eggstein, der als Lehrbeauftragter durch zahlreiche Inszenierungen des Theaters InCognito bekannt ist.

Theresia Walser, eine Tochter Martin Walsers, hat das Stück 2004 geschrieben, es wurde 2011 im Theater Osnabrück uraufgeführt und ist eine böse Sprachgroteske mit gesellschaftskritischer Aussage.

Zum Inhalt:

Hilda Ludowsky, von Beruf Moderatorin, hat Gäste zu ihrer Talkshow geladen. Thema: Die Steinigung von Frau Schirakesch in einem Land, das unschwer als Afghanistan zu identifizieren ist, in genau 77 Minuten. Dann beginnt – mit einer Stille für Frau Schirakesch – auch die Talkshow. Mit einer Ausnahme waren alle Gäste in dem Land, in dem die Steinigung stattfindet: General Gert als Oberbefehlshaber, Heidrun und Ruth als Teilnehmerinnen an einem Schönheitswettbewerb, Rose als Soldatin, die durch den Kriegseinsatz traumatisiert ist. Roses Vater begleitet sie deshalb zur Talkshow. Während die Teilnehmer auf den Beginn der warten, entwickelt sich zwischen ihnen ein absurder, sich immer mehr steigernder Wettstreit narzisstischer Darstellungssucht, hohler Wichtigtuerei und scheinheiliger Betroffenheit. Das eigentliche Thema gerät dabei aus dem Blickfeld.

Theresia Walser verknüpft in dem Stück geschickt die Absurdität einer Talkshow, die nur auf die Quote schielt, mit dem Zusammenprall westlicher und islamischer kultureller Werte. So hat zum Beispiel General Gert als größte humanitäre Aktion ein Klohäuschen auf dem Marktplatz von Tschundakar (der Hauptstadt des fiktiven Landes) aufgestellt. Es ist für die Marktfrauen gedacht. Üblich ist es, dass sie bereits einen Tag vorher nichts mehr trinken, weil sie eben nicht die Möglichkeit haben, eine Toilette zu benutzen. Dieses Klohäuschen hat aber keinen Wasseranschluss, ist also völlig nutzlos und darüber hinaus wird es von den Marktfrauen als "Fremdkörper" nicht akzeptiert. Das ist nur ein Beispiel, wie das Stück Missverständnisse zwischen den Kulturen in einprägsamen, oftmals sehr komischen Szenen zeigt.

Aufführungstermine und Karten:

Premiere ist am Freitag, 5.Februar, 20 Uhr im Theatersaal der Universität. Weitere Aufführungen am selben Ort: 6.2., 7.2., 9.2., 12.2., 13.2. und 14.2, jeweils um 20 Uhr. Karten zu 8 Euro, ermäßigt 5 Euro, an der Abendkasse. Reservierungen unter www.TheaterInCognito.de

Achtung Redaktionen: In der Pressestelle der Universität können Probenfotos angefordert werden. Erreichbar unter Telefon : 0421 218 60150 oder per Mail: presseprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de

Weitere Informationen:

Universität Bremen
Franz Josef Eggstein
Tel: 0160 9831 5624
E-Mail: f.eggsteinprotect me ?!webprotect me ?!.de

 

Vier Personen stehen auf einer Bühne
Die Theatergruppe während einer Probe