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Studierendenprojekt „Mobile4D“: Bremer Katastrophenwarnsystem für Laos auf dem Prüfstand

Workshop mit Wissenschaftler aus Laos beim Capacity Lab der Universität Bremen

Nr. 222 / 19. August 2016 SC

In einem Masterprojekt haben Informatik-Studierende der Universität Bremen ein Katastrophenwarnsystem für Laos entwickelt. Das „Mobile4D“-System meldet Naturkatastrophen wie Brände, Überflutungen, extreme Wettereinwirkungen sowie Krankheiten bei Menschen, Tieren und Nutzpflanzen und warnt Betroffene über ihre Smartphones. Nach zwei Jahren Entwicklungsarbeit ist „Mobile4D“ im vergangenen Jahr in drei südlichen Provinzen von Laos installiert worden und läuft seitdem im Testbetrieb unter Realbedingungen. Zeit, eine Zwischenbilanz zu ziehen. Deshalb kommen vom 22. bis zum 24. August 2016 Wissenschaftler der National University of Laos (NUOL), der Universität Bern sowie ein Experte des laotischen Ministeriums für Land- und Forstwirtschaft (MAF) an die Universität Bremen, um sich in einem Workshop gemeinsam mit Bremer Studierenden und Wissenschaftlern auszutauschen mit dem Ziel, das Katastrophen-Informationssystems weiterzuentwickeln.

Konkret werden bei dem Workshop die Erfahrungen mit technischen Aspekten des Betriebs und mit der Handhabung des Systems ausgewertet und Pläne für konzeptuelle Erweiterungen erarbeitet. In Kürze soll nämlich die Installation von „Mobile4D“ flächendeckend auf ganz Laos ausgedehnt werden. „Mobile4D“ verfolgt einen auf Mobiltechnologie basierenden Crowdsourcing-Ansatz. Das bedeutet, dass jeder Nutzer des Systems selbst Meldungen über kritische Vorfälle beisteuern kann. Das macht das System so besonders: Behörden können natürlich Warnungen direkt und zielgerichtet an betroffene Menschen in bestimmte Regionen schicken und Katastrophen können direkt von den Menschen vor Ort per Smartphone an die verantwortlichen Behörden gemeldet werden. Das wichtigste Feature ist jedoch, dass potentiell von einer Katastrophe betroffene Menschen in einer bestimmten Region unmittelbar gewarnt werden, sobald ein Nutzer in der Umgebung eine Katastrophenmeldung über das System meldet.

„Mobile4D“ wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und von der Universität Bern über Mittel des Mekong Region Land Governance Innovation Funds für Reisen und für die Beschaffung von Hardware unterstützt. Die technischen Erweiterungen von „Mobile4D“ werden ab dem kommenden Wintersemester erneut von einem Studierendenprojekt ausgearbeitet und umgesetzt.

Weitere Informationen:

Universität Bremen
Fachbereich Informatik / Mathematik
Capacity Lab
Prof.Dr. Christian Freksa
Dr. Thomas Barkowsky
Telefon: 0421 - 218 64230
E-Mail: freksaprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de