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Szenische Lesung: Feldpost aus dem Ersten Weltkrieg an den Bremer Pastor Ernst Baars

Studentisches Projekt „Aus den Akten auf die Bühne“ präsentiert mit bremer shakespeare company am 18. Februar im forum Kirche Korrespondenz zwischen Pastor aus Vegesack und seinen Gemeindemitgliedern

Nr. 047 / 12. Februar 2015 MM

Unzählige Deutsche waren während des ersten Weltkrieges von 1914 bis 1918 an der Front oder in Gefangenenlagern in ganz Europa. So auch viele Gemeindemitglieder aus Bremen Vegesack. Rund 1.500 Briefe und Karten erreichten den damals zuständigen Pastor Ernst Baars in dieser Zeit. Er stand über die Feldpost während der gesamten Zeit in Kontakt zu seinen Mitgliedern. Als Antwort bekam er oft Danksagungen, Geschichten und persönliche Berichte aus dem Kriegsgeschehen. Das Projekt „Aus den Akten auf die Bühne“ der Universität Bremen in Zusammenarbeit mit der bremer shakespeare company (bsc) zeigt am Mittwoch, den 18. Februar 2015, die szenische Lesung: „Wie glücklich müssen wir sein, den Krieg nicht im Lande zu haben!” Feldpost an Pastor Ernst Baars in Vegesack (1914−1918)“.

Die Feldpostsammlung stammt aus dem Archiv des Heimatmuseums Schloss Schönebeck. Für die szenische Lesung haben Geschichtsstudierende der Uni Bremen unter Leitung von Eva Schöck-Quinteros und Nils Steffen die Briefe entziffert und ausgewertet, um verschiedene Dimensionen der Kriegswahrnehmung zu verdeutlichen. Beginn der Lesung ist um 19:30 Uhr im forum Kirche (Holleralle 75, 28209 Bremen). Karten gibt es für 6 Euro (ermäßigt 4 Euro) an der Abendkasse.

Zum Projekt: „Aus den Akten auf die Bühne“

Seit 2007 entwickeln und inszenieren Studierende des Instituts für Geschichtswissenschaft zusammen mit Schauspielerinnen und Schauspieler der bremer shakespeare company (bsc) szenische Lesungen aus selbst recherchierten historischen Originaldokumenten. Das Konzept für dieses bundesweit einmalige Projekt, das geschichtswissenschaftliche und dramaturgische Arbeit miteinander verbindet, entwickelte die Bremer Historikerin Eva Schöck-Quinteros. Ziel ist es, Akten auf der Bühne  zum Sprechen zu bringen und auf diese Weise Forschung und Geschichte einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Das Projekt findet im Rahmen des Studienschwerpunktes „Geschichte in der Öffentlichkeit“ statt. Die Studierenden sollen  lernen, wie man mit historischen Dokumenten kreativ umgehen kann.

Neuer Band zur aktuellen Lesung

Zu der Lesung ist der siebte Band der Reihe „Aus den Akten auf die Bühne“ erschienen. Er enthält Artikel der Studierenden und zahlreiche Briefe. Eva Schöck-Quinteros/Nils Steffen (Hg.): „Wie glücklich müssen wir sein, den Krieg nicht im Lande zu haben!“ Feldpost an Pastor Baars in Vegesack (1914-1918). (Aus den Akten auf die Bühne, Bd.7), Bremen 2014, ISBN 978-3-88722-745-6, Preis: 11,90 Euro.

Meike Jentzsch

Weitere Informationen:

Universität Bremen
Institut für Geschichtswissenschaft
Eva Schöck-Quinteros
Tel.: 0421 218-67251
E-Mail: esqprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de 
www.sprechende-akten.de